Superbrothers Sword & Sworcery (Spiel der Woche)

Redaktion 10. April 2013 1 Kommentar(e)
Superbrothers Sword & Sworcery (Spiel der Woche) Androidmag.de 5 5 Sterne

Indie-Adventure mit super Soundtrack, stimmiger Grafik und Spielspaß für lange Zeit. Nun endlich auch für Android-Geräte. (€ 4,49)

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Sind Games Kunst? Dass sich diese Frage in jüngster Zeit immer häufiger auftut, kommt nicht von ungefähr. Immerhin lassen Spielentwickler mit ihren Titeln zunehmend die einst klare Grenze zwischen Unterhaltungsprodukt und Kunstwerk verschwimmen. Thatgamescompany hat mit „Journey“ zum Beispiel ein unheimlich poetisches Spiel über den Sinn des Lebens auf die Spielplattformen geschoben, dessen Bilder sich auch an der Wand einer modernen Galerie gut machen würden. Playdead hat den kunstvollen Film-Noir-Stil in „Limbo“ neu erlebbar gemacht. Und ein weiteres Meisterwerk, dem man jederzeit das Label Kunst aufdrücken kann, ist den Designern Superbrothers in Zusammenarbeit mit Capybara Games gelungen. Auf iOS-Geräten hat „Superbrothers: Sword & Sorcery EP“ bereits erfolgreich sein Stelldichein gegeben, jetzt kannst du das fantastische Indie-Adventure auch endlich unter Android genießen.

Mit einem einfachen Touch schicken Sie die Heldin zu Türen oder Charakteren, um mit ihnen zu sprechen.

Mit einem einfachen Touch schicken Sie die Heldin zu Türen
oder Charakteren, um mit ihnen zu sprechen.

Worum geht es?

„Sword & Sorcery“ ist zweierlei: eine Hommage an klassisch-pixelige Retro-Videospiele einerseits, mehr aber noch ist das mobile Game ein Kniefall vor der Musik. Nicht ohne Grund trägt es den Zusatz „EP“ in seinem Titel: Die vier Episoden des Spiels sind nämlich in mehrere Tracks auf einer Langspielplatte unterteilt, die du nach und nach abspielst. Zudem kommt in „Sword & Sorcery“ dem Soundtrack eine immens wichtige Rolle zu. Zwar schafft die stimmungsvolle Grafik ein gewisses Ambiente, für die unheimliche Sogkraft trägt aber vor allem der vielfältige Soundtrack bei. Da können selbst Konsolenspiele mit Millionen-Budgets nicht zwangsläufig mithalten. Wenn du also zu Beginn des Spiels aufgefordert wirst, Kopfhörer aufzusetzen, dann ist das kein Gag, wie er in den Spieldialogen häufig vorkommt. Nein: Setz unbedingt Kopfhörer auf! Sonst entgeht dir eine Menge.

Mit zwei Fingern zoomen Sie raus, um die gesamte Gegend in den Blick nehmen zu können.

Mit zwei Fingern zoomst du raus, um die gesamte Gegend
in den Blick nehmen zu können.

Wenn du als junge Heldin mit Schild und Schwert die düsteren Wälder und Gebirgspfade des Kaukasus erforscht, passt sich die Melodie dem Setting an. Auf den Höhen des Elbrus wird sie dann bedrohlich, Horrorfilmzüge nimmt sie an, wenn sich ein Hexenmeister an deine Fersen heftet. Nach deinem Sieg wird sie schließlich rockig und schickt ein Hochgefühl durch deinen Körper. Es ist fantastisch!

Bei all den audiovisuellen Eindrücken bleibt die Story ein wenig auf der Strecke. Dass deine Spielfigur den Skythen angehört, einem Reitervolk des achten Jahrhunderts vor Christus, wird zur Nebensache. Auch rückt die Frage in den Hintergrund, wofür genau du in den Episoden verschiedene Gegenstände sammelst. Und wer war dieser Hexenmeister noch mal, den du erlegt hast, und wie steht er mit dem dreiäugigen Wolf in der Verbindung, der immer wieder deine Wege kreuzt? Sicher und wichtig ist bloß, dass du jemand von den Guten bist und das Böse einmal mehr aus der Welt verbannst. Wer nun aber fürchtet, als Fan ausschweifender Storylines bei „Sword & Sorcery“ nicht auf seine Kosten zu kommen, der irrt. Du wirst keine Zeit haben, über die Story nachzudenken. Was du siehst und hörst, wird dich ohne Wenn und Aber in den Bann ziehen.

Die perfekt umgesetzte Retro-Grafik schafft mit atemberaubender Musikuntermalung ein Ambiente, das ihresgleichen sucht!

Die perfekt umgesetzte Retro-Grafik schafft mit atemberaubender Musikuntermalung ein Ambiente, das ihresgleichen sucht!

Alles per „Tip Tap“

Den Erfolg von „Sword & Sorcery“ macht nicht zuletzt auch die einfache Handhabung aus. Nur zu Beginn des Spiels wird kurz erwähnt, wie du steuerst: per „Tip Tap“. Das bedeutet im Endeffekt, dass du das gesamte Adventure ganz locker mit einer Hand, zuweilen nur mit einem Finger bedienen brauchst. Mit zwei Fingern kannst du aus der Spielwelt herauszoomen, um die komplette Szenerie in Augenschein zu nehmen. Wenn du auf einen Gegner stößt, musst du lediglich dein Device hochkant drehen, um in den Kampfmodus zu wechseln. Hierbei fährt die Kamera an deine Hauptfigur heran, und über zwei Buttons – einer für den Schild, einer für dein Schwert – kannst du das Gefecht sehr leicht steuern. Allein das Laufen bereitet ab und an Probleme. Du kannst zwar wie in einem Point-and-Click-Adventure deine Figur durch einen einfachen Druck auf den Bildschirm zu dem gewünschten Ort laufen lassen. Wenn du aber länger drückst, um die Heldin auch mal weite Strecken ohne wiederholtes Tippen zurücklegen zu lassen, wird’s knifflig. Manchmal reagiert das Spiel erst beim zweiten oder dritten Versuch, was in manchen Verfolgungssituationen eher störend ist.

Später können Sie Zauber einsetzen, indem Sie Ihre Spielfigur lange anwählen.

Später können Sie Zauber einsetzen, indem Sie Ihre Spielfigur
lange anwählen.

Fazit

Am Ende aber bleibt „Superbrothers: Sword & Sorcery EP“ ein Meisterwerk. Ja, ein Kunstwerk. Eines, das einem für kurze Zeit den Atem raubt, egal auf wie viel Zoll man das Indie- Adventure spielt. Ein Titel, den man gesehen haben muss.

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