Eine epische Rahmenhandlung, gigantische offene Welten und bildschirmfüllende Gegner gehören bei modernen RPGs zum guten Ton. Auch auf Smartphones und Tablets, wie „Ravensword: Shadowlands“ von Crescent Moon Games eindrucksvoll beweist (€ 5,37).
Aller Anfang ist schwer
Bereits die ersten Spielminuten geben eine Ahnung von der Imposanz des RPGs. Als stämmiger Ritter ziehst du in eine Schlacht um das Schicksal des Königreichs Tyreas. Gegner und Verbündete stürmen brüllend aufeinander zu. Pfeile zurren durch die Luft. Ein Monster wütet in einem Burginnenhof. Entschieden wird in dieser Massenschlacht gegen einen mächtigen Dämon aber natürlich noch nichts: Das Heer von Tyreas wird zwar vernichtend geschlagen, du allerdings überleben als einziger, um dem Dämon erneut den Kampf anzusagen.
Doch bis du dem Bösen die Stirn bieten kannst, ist es ein langer Weg. Erschöpft von der Schlacht erwachst du in der idyllischen Stadt Aven – ohne Rüstung und ohne Waffen. Und nun beginnt das, was ebenso typisch ist für Rollenspiele wie deine Epik: Es beginnen die Lehrjahre des Protagonisten, in denen du zuerst sein Aussehen bestimmen und ihn anschließend durch Kämpfe und Quests zu einem Helden formen, der Tyreas zu retten auch wirklich fähig ist. Dabei lassen sich die akrobatischen Fähigkeiten, die Schnelligkeit oder Lerngeschwindigkeit ebenso aufmöbeln wie einzelne Kampf- und Magietalente.
Mit etwas Gold wandert in Aven auch das erste Equipment in Ihre Reisetasche. Bessere Schwerter, Schilde, Bögen und Rüstzeug findest du jedoch in den weiten Steppen, schneeüberdeckten Ebenen und Bergen von Tyreas – sofern du eifrig genug danach suchst. Das Suchen aber lohnt sich auch so: Flussläufe, Dinosaurier und Dörfer sind hübsch in Szene gesetzt und nett anzusehen. Zwar hätten die Bäume ein wenig mehr Kontur und manche weitläufige Ebene abwechslungsreichere Texturen gebraucht. Die offene Welt von „Ravensword: Shadowlands“ zu erkunden, sorgt mit dem streicherlastigen Soundtrack dennoch für reichlich Fantasy-Feeling.
Zwei Daumen gegen das Böse
Gesteuert wird „Ravensword: Shadowlands“ wie ein Rollenspiel auf der Konsole: Mit dem linken Daumen bewegst du deinen Helden durch die Spielwelt. Mit dem rechten Daumen siehst du dich um und greifst zur Waffe, sprinst oder führst Zauber aus. Über eine Taste in der rechten oberen Ecke des Bildschirms kannst du wie in „Skyrim“ zwischen der Ego- und der Third-Person-Perspektive hin und her schalten. Ohne ausführliches Tutorial bereitet die Steuerung am Anfang Probleme, funktioniert anschließend aber weitestgehend gut. Allerdings hakt sie bei Verfolgungen und Gruppenkämpfen ab und an.
Über eine Taste im linken Bereich greifst du auf dein Inventar, die Talentbäume und grundlegende Einstellungen des Spiels zu. Auch die Speicherfunktion ist hier zu finden. Regelmäßig speichern solltest du unbedingt, um einem ernüchternden Spielerlebnis vorzubeugen. „Ravensword: Shadowlands“ stürzt gelegentlich bei Schlüsselmomenten, in denen Zwischensequenzen starten oder Endgegner auftauchen, ab – vor allem auf Smartphones. Dafür sind die regelmäßigen Ladezeiten zumeist erfreulich kurz.
Fazit
Zugegeben, die Story von „Ravensword: Shadowlands“ haut keinen erfahrenen RPG-Spieler aus den Socken. Trotzdem werden Sie in der weitläufigen Welt von Tyreas spannende Stunden vollbringen, die nicht bloß an die frühen „Gothic“-Teile erinnern, sondern mit eigenwilligem Charakter- und Leveldesign einen eigenen Charme versprüht.
Video
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