Nachdem Swiftkey vor knapp einem Monat den Wechsel von einer Bezahl- auf eine Freemium-App vollzogen hat, kann das Experiment mit einem Nutzerzuwachs von 54 Prozent und 12 Millionen Theme-Downloads nun bereits als geglückt gesehen werden.
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Die Entscheidung von SwiftKey, die überaus beliebte Alternativtastatur für Android nicht mehr für einen Festpreis anzubieten, sondern stattdessen auf das Freemium-Modell zu wechseln war sehr mutig. Zuvor gab es nur sehr wenige Beispiele von anderen Apps, die diesen Schritt vollzogen haben, so dass es berechtigte Zweifel an dem Erfolg dieses Schachzugs gab. Doch diese Zweifel haben sich nicht bewahrheitet, denn SwiftKey ist als Freemium-App beliebter denn je.
Gegenüber VentureBeat hat das Unternehmen verraten, dass seit der Umstellung vor einigen Wochen ein Nutzerzuwachs von 54 Prozent verzeichnet wurde. Das ist zwar zunächst toll für SwiftKey, aber eigentlich auch nicht verwunderlich. Dazu kommt, dass dieser Zuwachs erst mal noch nicht als großer Erfolg gewertet werden kann, da die neuen Nutzer ja kein Geld für die App bezahlt haben. Aber auch das Angebot der Themes wird von den Nutzern gut angenommen. Über 12 Millionen Downloads von kostenlosen und kostenpflichtigen Themes zeigen deutlich, dass ein großes Interesse daran besteht, das Erscheinungsbild des Keyboards anzupassen.
Genaue Zahlen zum Umsatz wollte SwiftKey allerdings nicht verraten. Aber das Unternehmen gibt sich sehr zufrieden mit der Entwicklung. Auch die Sorgen um eine eventuelle Abstufung im Google Play Store Ranking haben sich nicht bewahrheitet. Das Unternehmen hat mit einer Platzierung zwischen Platz 25 und 31 bei den kostenlosen Apps gerechnet und ist am Ende sogar auf Platz 21 in den Top-Free-App-Charts gelandet. In der Gesamtliste aller kostenlosen Apps, wo sich auch Spiele tummeln, belegt SwiftKey Platz 32. Der Strategiewechsel ist also nicht nur ein großer Erfolg für SwiftKey, sondern auch für das Freemium-Modell gerenerell.
Nun bleibt abzuwarten, wie sich dieser Erfolg auf lange Sicht entwickelt, denn die anfängliche Publicity über den mutigen Schachzug dürfte anfangs auch geholfen haben. Joe Braidwood, Chief Marketing Officer bei SwiftKey erklärt gegenüber VentureBeat, dass die neue Situation auch eine ganz neue Marketing-Strategie erfordert. “Bisher waren wir so etwas wie der Mercedes unter den Keyboards, jetzt ist das eine ganz andere Herausforderung”.
Quelle: VentureBeat