Der schnellste Weg zur Notaufnahme? Herumlaufen mit den Augen auf dem Smartphone-Bildschirm statt auf dem Straßenverkehr.
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Nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Fußgänger ist es gefährlich, sich durch ihr Smartphone im Straßenverkehr ablenken zu lassen. Laut einer europaweiten Umfrage des Fahrzeugherstellers Ford verwenden 57 Prozent der Smartphone-Nutzer ihr Mobiltelefon zumindest gelegentlich an Ampeln, Zebrastreifen oder beim sonstigen Überqueren der Straße.
Eine neue Untersuchung der US-amerikanischen Ärztevereinigung American Academy of Orthopaedic Surgeons (AAOS) zeigt, dass 78 Prozent der Erwachsenen in den USA Unaufmerksamkeit beim Laufen für ein „ernsthaftes“ Problem halten. Allerdings meinen 74 Prozent der Befragten, dass „andere Menschen“ oft oder immer beim Laufen abgelenkt sind, während lediglich 29 Prozent dies von sich selbst sagen.
Dieses „Nicht ich, sondern die anderen“-Konzept gilt für alle Arten von abgelenktem Laufen: Beispielsweise sagen 90 Prozent, dass andere Fußgänger während des Laufens telefonieren. Nur 37 Prozent geben zu, dies selbst zu tun. Ähnlich sieht es aus beim Hören von Musik (88 beziehungsweise 34 Prozent) und beim allgemeinen Verwenden eines Smartphones (85 beziehungsweise 28 Prozent).
Immer mehr „digitale Zombies“ in der Notaufnahme
Durch diese „digitalen Zombies“ (so die charmante Bezeichnung der AAOS) steigt die Zahl der Unfälle: Von 2004 bis 2010 haben sich laut einer Studie aus dem Jahr 2013 diejenigen Besuche in der Notaufnahme mehr als verdoppelt, bei denen es um Fußgänger ging, die Unfälle erlitten haben, weil sie durch ihre Mobiltelefone abgelenkt waren.
Knapp 25 Prozent der Befragten in der Umfrage sagten, dass sie selbst schon einmal Zeuge eines Unfalls gewesen seien, der durch abgelenktes Laufen verursacht wurde. Und 26 Prozent gaben an, sie selbst hätten schon einmal einen derartigen Unfall erlitten.
Sich selbst dazu zwingen, das Smartphone wegzupacken
„Die American Academy of Orthopaedic Surgeons bittet Fußgänger dringend darum, Muskel-Skelett- und andere Verletzungen zu vermeiden, indem sie auf ihre Umgebung achten – also auf Autofahrer, Fahrradfahrer, andere Fußgänger und sonstige Hindernisse“, sagt Dr. Alan Hilibrand, Sprecher der AAOS. „Viele von uns müssen sich einfach selbst dazu zwingen, unsere Geräte wegzupacken und uns darauf zu konzentrieren, was vor uns und um uns herum passiert. Dies stellt sicher, dass wir wohlbehalten an unserem Ziel ankommen – nicht nur während dieser geschäftigen Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über.“
Warnendes Video aus Japan
Der japanische Mobilfunkanbieter DoCoMo hat zu diesem Thema ein Video veröffentlicht, das das Bewusstsein der Smartphone-Benutzer für diese Gefahren erhöhen soll. Dieses Video namens „Samurai Smartphone Parade“ zeigt die Missgeschicke einer Gruppe von Samurai, die auf einer Reise nicht davon ablassen können, sich mit ihren Smartphones zu beschäftigen.
Quellen: Ford Motor Company, American Academy of Orthopaedic Surgeons, DoCoMo