Beim Überqueren der Straße auf dem Smartphone SMS-Nachrichten lesen oder gar Videos anschauen: Ist das wirklich eine gute Idee? 57 Prozent der Smartphone-Nutzer sagen: Ja.
Auch interessant: Die Beschäftigung mit SMS-Nachrichten am Steuer eines Autos ist gefährlich – auch wenn du sie diktierst, statt sie zu tippen
Oft können wir (aus gutem Grund) über die Gefahren lesen, die entstehen, wenn Autofahrer sich beim Lenken ihres Autos mit ihrem Smartphone beschäftigen. Aber auch Fußgänger lassen sich durch ihre Mobiltelefone ablenken.
Der Fahrzeughersteller Ford hat zu diesem Thema eine europaweite Umfrage unter 10.022 Menschen in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: 57 Prozent der befragten Smartphone-Nutzer gaben an, ihr Mobiltelefon gelegentlich an Ampeln, Zebrastreifen oder beim sonstigen Überqueren der Straße zu verwenden. Immerhin noch 47 Prozent benutzen das Gerät in solchen Situationen zum Telefonieren.
32 Prozent aller befragten Personen hören beim Überqueren von Straßen Musik, 14 Prozent beschäftigen sich mit SMS-Nachrichten, 9 Prozent surfen im Internet, 7 Prozent greifen auf soziale Netze zu und jeweils 3 Prozent verwenden Spiele oder schauen sich Videos an.
YOLO auf dem Zebrastreifen
Vor allem Menschen zwischen 18 und 24 Jahren leben gerne riskant: 86 Prozent von ihnen haben bereits Mobiltelefone oder ähnliche Geräte beim Überqueren der Straße verwendet. 22 Prozent von ihnen gaben in der Umfrage sogar an, bereits einen Unfall oder zumindest einen Beinahe-Unfall beim Überqueren der Straße erlitten zu haben. Generell sind in Europa Verkehrsunfälle die häufigste Todesursache in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen.
„Es ist eine Sache, auf dem Bürgersteig mit Kopfhörer Musik zu hören – aber beim ersten Schritt auf die Straße werden Textnachrichten oder Internetsurfen zu einer realen Gefahr“, kommentiert dies Jim Graham, Manager von Ford DSFL (Driving Skills for Life).
„Die Anzahl tödlich verunglückter Fußgänger steigt überproportional stark an“, ergänzt Sarah Sillars, Geschäftsführerin des britischen Institute of Advanced Motorists. „Umso wichtiger ist ein besseres Verständnis des Fußgängerverhaltens. Dabei geht es weniger um die Identifizierung von Schuldigen, als vielmehr um die Reduzierung von Unfallzahlen – alle Verkehrsteilnehmer müssen aufeinander achten und stets auch auf unberechenbare Situationen vorbereitet sein.“
Mehr Sicherheit durch Fahrer-Assistenz-Systeme
Die meisten der Befragten räumten in der Umfrage ein, dass ihr Verhalten gefährlich sei. 60 Prozent sagten jedoch, sie wüssten, dass Fahrzeuge mit halbautonomen Fahrer-Assistenz-Technologien Unfälle verhindern oder zumindest abmildern können. Diese Tatsache ließe sie sich sicherer fühlen.
Gerne weist Ford natürlich darauf hin, dass zu diesen Fahrer-Assistenz-Technologien auch der „Pre-Collision-Assist“ mit Fußgänger-Erkennung zählt, der derzeit bereits für die Ford-Baureihen Mondeo, S-Max und Galaxy verfügbar ist. Dieses System verwendet die Informationen von einer Frontkamera und von Radarsensoren, um Fußgänger auf oder neben der Straße zu identifizieren. Wenn das System eine wahrscheinliche Kollision erkennt, zeigt es eine Warnung auf der Frontscheibe des Fahrzeugs an und lässt auch einen akustischen Hinweis erklingen. Falls das System dagegen eine bevorstehende Kollision erkennt, bereitet es das Bremssystem vor – und bremst automatisch ab, wenn der Fahrer nicht rechtzeitig reagiert.