Die Vorstellung von Android 4.4 gilt für heute Abend als so gut wie sicher. Doch welche neuen Features bringt uns KitKat? Neue Informationen lassen auf einen niedrigeren Ressourcenverbrauch und besserer Unterstützung von Wearables schließen.Â
“Trick or Treat” – heute ist Halloween und gruselig verkleidete Kinder ziehen auf der Suche nach Süßigkeiten wieder um die Häuser. Doch nicht nur die lieben Kleinen werden reichlich beschenkt, auch wir Erwachsene dürfen uns auch was Süßes freuen: KitKat. Nachdem das Nexus 5 ab heute in der Schweiz vorbestellbar und auch schon in einigen deutschen Saturn-Filialen auf Lager ist, dürfte die offizielle Vorstellung des Nexus 5 samt Android 4.4 KitKat nur noch wenige Stunden auf sich warten lassen.
Unterdessen erreichen uns auch immer mehr Informationen zu KitKat: So soll die neuste Softwaregeneration nicht nur durch einen geringeren Hardware-Hunger glänzen, sondern auch einen besonderen Fokus auf Wearables legen.
Manchmal kann es schnell gehen im Leben, sehr schnell. Erst gestern haben wir darüber lamentiert, dass Google weiter beharrlich schweigt und das Nexus 5 und Android 4.4 immer noch auf sich warten lassen – heute gilt die offizielle Vorstellung des neusten Topmodells aus Mountain View inklusive KitKat als so gut wie sicher. Zwar hat Google noch immer keine Einladungen an die Presse verschickt, doch da das Nexus 5 schon bei Elektronik-Händlern wie Saturn oder DigiTec angekommen ist, dürfte es sowieso kein großes Event zur Vorstellung geben.
Wahrscheinlich werden das Nexus 5 und Android 4.4, wie schon die Vorgänger, heute also einen stillen Launch erleben. Auch beim Nexus 4 und Android 4.2 hatte Google ja auf ein großes Event verzichtet, damals freilich aufgrund von Hurricane Sandy. Doch vielleicht haben die Verantwortlichen  ja Gefallen an dieser Art von Vorstellung gefunden.
Niedrigerer Ressourcenverbrauch
Da wir über das Nexus 5 bereits alles wissen, vom Aussehen über die technischen Daten bis hin zum Preis, ist die viel interessantere Frage, was uns Android 4.4 bringen wird? Glaubt man dem ehemaligen Wallstreet Journal-Autor Amir Efrat, hat Google für KitKat zwei große Punkte auf seiner To-Do Liste stehen: geringeren Ressourcenverbrauch und bessere Integration von Wearables. Quelle dieser Behauptung ist ein angeblich als geheim markiertes internes Dokument, was Google an seine Hardwarepartner geschickt haben soll. Darin ist die Rede, dass Android 4.4 “den Speicherverbrauch in jeder großen Komponente optimiert.” Zudem sollen Tools mit ausgeliefert werden, die es Drittentwicklern erleichtern sollen, speicherschonende Apps zu programmieren. Konkret ist von Low-End-Geräten mit 512 MB RAM die Rede.
Dazu passen auch Aussagen von Dave Burke, seines Zeichens Android Engineering Director. Auf der letzten Google I/O betonte Burke, dass es nicht zuletzt der seit Android 4.0 gestiegene Ressourcenverbrauch sei, der viele Geräte immer noch auf Android 2.3 Gingerbread verharren lässt. Gestiegene Anforderungen durch komplexere Apps würden dabei noch ihr übriges tun. Es scheint, als wolle Google mit KitKat jetzt also endlich die berühmt berüchtigte Fragmentierung Androids angehen.
Neue Sensoren für Wearables und weitere Verbesserungen unter der Haube
Durch die Unterstützung von neuen Sensoren will Google Android auch für den immer wichtiger wendenden Wearable-Markt fit machen. In KitKat sollen drei neue Sensorentypen nativ unterstützt werden: Geomagnetische Rotationsvektoren, Schrittdetektoren und Schrittzähler sollen laut Quelle von Amir Efrat in Android 4.4 Einzug halten und noch besser Bewegungen und Positionen ermitteln können. Auch neue Bluetooth-Profile werden unterstützt: konkret ist von HID over GATT und Message Access Profile die Rede, die bei der besseren Verbindung von Peripherie wie Bluetooth-Mäusen, Gamepads, Tastaturen usw. helfen sollen.
Eine neue Infrarot-API soll es Entwickler zudem leichter machen, auf Infrarot-Sensoren in Smartphones und Tablets zuzugreifen und entsprechende Apps zu schreiben. Seitdem das HTC One dieses Jahr einen Infrarotsensor an Board hatte, erlebt das bereits vor langer Zeit abgeschriebene Feature ja einen zweiten Frühling und wird in immer mehr Androiden zum Standard.
Mit “Sensor Results Batching”, “WiFi Batching” und “Audio Tunneling” will Google auch die Energieeffizienz in Android 4.4 KitKat erhöhen. Außerdem soll es eine bessere Unterstützung von Netzwerk bzw. Clouddruckern samt neuer API geben, Unterstützung von HTTP-Livestreaming, ein auf Chromium basierendes WebView mit HTML 5 Support und vieles mehr.
Bequemeres Bezahlen mit Google Wallet
Schlussendlich soll mit KitKat auch Google Wallet endlich zum Durchbruch verholfen werden. Dass das drahtlose Bezahlsystem von Google bald eine “Tap & Pay”-Funktion bekommen wird, ist ja schon länger bekannt. Bisher war eine sichere Authentifizierungskomponente der Mobilfunkanbieter nötig, um mit Google Wallet zu bezahlen. Da diese bislang aber in nur wenigen Geräten zu finden war, führte Google Wallet ein Schattendasein und hat sich nicht durchsetzen können. Mit Android 4.4 soll diese Authentifizierungskomponente  nun nicht mehr nötig sein, was dem Service den vielleicht nötigen Aufwind geben könnte.
Nachdem Android 4.2 und 4.3 ja eher bescheiden waren, was neue Features anging, rollt mit Android 4.4 KitKat wohl wieder ein großes Update mit vielen neuen Funktionen und auch neuer Optik auf uns zu.
Was haltet ihr bisher von Android 4.4? Und welche Features würdet ihr euch in KitKat wünschen?Â
Quelle: Jessica Lessin, Amir Efrati auf G+, (via der Standard, Android Next)