Die Stadt Augsburg hat ein Einsehen für handybewehrte Fußgänger und testet spezielle Lichtsignale, die jedem „Hans Guck aufs Handy“ Gefahr signalisieren sollen.
Soweit musste es ja kommen: Wir können selbst im Straßenverkehr nicht mehr von unserem Smartphone lassen – weder als Autofahrer, noch als Fußgänger. Autofahrer müssen wenigstens mit einer Strafe rechnen, so sie erwischt werden, Fußgänger hingegen haben noch Narrenfreiheit bzw. Telefonfreiheit. Sie dürfen telefonieren, smsen, sonst was alles, selbst wenn sie über die Straße laufen.
Und wer bitte hat dann noch Zeit, eine Verkehrsampel zu beachten? Niemand, natürlich, dass wird jeder Viel-Nutzer bestätigen. Ich schaue auf mein Display, wie soll ich da gleichzeitig auf eine Ampel schauen können, die irgendwo in einer gefühlten Höhe von 100 Metern hängt?
Ampeln runter!
Klarer Fall, da muss also nun die Ampel auf Augenhöhe bzw. Handysichthöhe gebracht werden. Sprich auf den Boden. Um die Sicherheit für Smartphone-Nutzer zu erhöhen, haben die Stadtwerke in Augsburg also Lichtsignale am Boden eingebaut. Diese LED-Leuchten sind entlang des Bordsteins angebracht und beginnen zu blinken, wenn das Signal einer Fußgängerampel auf Rot schaltet.
Wegen der paar Smombies so ein Aufwand, denkst du? Mitnichten, die Smombies (das ist übrigens ein Kofferwort aus den Begriffen „Smartphone“ und „Zombie“ und bezeichnet die „Genreration Kopf unten“, also jene Mitbürger, die immer nur aufs Handy guckend durch die Gegend laufen) nehmen Überhand. Immerhin fast 20 Prozent aller Fußgänger können nicht von Ihrem Handy lassen, wenn sie sich im öffentlichen Verkehr bewegen. Und es gab ja auch schon Tote. Und natürlich Verletzte. Und auch in Augsburg, weswegen man dort auf die erwähnte Idee gekommen ist.
Wie geht es weiter?
Fragt sich nur, wohin das führen wird. Wird unser ganzes Leben in Zukunft auf den Boden gezeichnet? Werden wir vor jeder Gefahr via Bodenampel gewarnt?
Da könnte doch ein findiges Start-up auf die Idee kommen, den unaufmerksamen Handynutzer gleich via App zu warnen. Direkter geht es kaum noch. Also an alle jungen Start-ups: Lasst euch was einfallen.
Quelle: Stadt Augsburg