Heute wurde Android Wear, das Google-OS für Wearables endlich vorgestellt. Das volle SDK ist ab sofort verfügbar. Die ersten Smartwatches von LG und Samsung können heute noch im Play Store bestellt werden, die Moto 360 von Motorola leider erst später diesen Sommer.
Angeblich ziehen Android-Nutzer ihr Smartphone durchschnittlich 125 Mal am Tag aus der Tasche – Auch wenn uns diese von Google auf der Bühne genannte Zahl etwas hoch vorkommt, stimmt es sicherlich, dass das Smartphone eine große Ablenkungsquelle im Alltag ist. Da sollen Wearable Devices wie Smartwatches Abhilfe schaffen und uns die wichtigsten Informationen und Benachrichtigungen abhängig vom Kontext am Handgelenk präsentieren, damit das Smartphone in der Tasche bleiben kann. Nachdem Google vor drei Monaten bereits Android Wear angekündigt hat, wurde das Wearable-Betriebssystem soeben offiziell auf der Google I/O vorgestellt.
Eine wirklich große Überraschung gab es bei der Präsentation von Android Wear leider nicht. Vielmehr hat man die Funktionsweise auf der Bühne im Detail vorgestellt. Im Mittelpunkt steht dabei eine einfache Bedienung auf dem kleinen Display, die durch eine Mischung aus Wischgesten und Spracheingabe realisiert wird. Erhält man zum Beispiel einen Anruf auf dem Smartphone, kann man auf der Smartwatch nicht nur den Anrufer sehen, sondern den Anruf zudem auch ablehnen und durch hochwischen auch eine der vorgefertigten Benachrichtigungs-SMS versenden. Durch tippen und halten auf das Display öffnet man eine Übersicht über alle Benachrichtigungen, die an die zuletzt geöffneten Apps auf dem Smartphone erinnert. Bei der Präsentation der Spracheingaben hat allerdings der Vorführeffekt auf der Bühne zugeschlagen, so dass die Funktionsweise dieses Features schwer einzuschätzen ist.
Das Smartphone und die Smartwatch werden konstant gesynct, so dass Benachrichtigungen, die auf dem Telefon erscheinen, auch auf dem Display der Smartwatch zu sehen sind. Entfernt man sie auf einem Gerät, ist sie auch auf dem anderen weg. App-Entwickler, die ihre App auf den Wearables mit Zusatzfeatures versehen wollen, können im Laufe des Abends das SDK bei Google herunterladen. Dadurch lassen sich Sprachbefehle integrieren, Sensoren anzapfen und das UI anpassen.
Alle Smartwatches mit Android Wear werden wasserresistent sein. Das Always-On-Display der LG G Watch zeigt die Uhrzeit an, wenn die Uhr nicht benutzt wird. Hebt der Träger allerdings den Arm um auf die Uhr zu schauen, oder tippt auf das Display, hellt das Display auf und zeigt die relevanten Infos an.
Als erstes werden die LG G Watch und die Samsung Gear Live im Google Play Store erhältlich sein, nämlich noch heute. Ob allerdings vorerst nur in den USA, oder gleich weltweit, hat Google genauso wenig verraten, wie die Preise. Eine Enttäuschung gab es dann leider auch noch für Fans der Motorola Moto 360 – die erste Smartwatch mit rundem Display wird erst im Laufe des Sommers bestellbar sein. Sobald wir genaueres zu den Preisen und der internationalen Verfügbarkeit wissen, informieren wir euch natürlich umgehend.
