Eigentlich war die Technologie, die hinter dem Codenamen „The Machine“ steckt, eher für Server und Supercomputer gedacht, allerdings könnte diese auch in Android-Smartphones Verwendung finden. Das Resultat: Der Speicher unserer Geräten könnte ich mehr als vertausendfachen.
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Der Technologie-Konzern Hewlett-Packard arbeitet derzeit an einer neuen Technologie für Speicher. Mit Hilfe von sogenannten Memristoren, sollen sowohl Zugriffzeiten als auch die Kapazitäten enorm gesteigert werden.
Was ist ein Memristor?
Bei einem Memristor handelt es sich um einen Verbund der beiden englischen Ausdrücke Memory (Speicher) und resistor (elektrischer Widerstand) und genau das ist es im Prinzip auch. Hierbei handelt es sich um ein passives Bauteil, dessen Widerstand nicht konstant ist und von seiner Vergangenheit abhängt. Bestimmt wird der Widerstand durch die Anzahl der geflossenen Ladungen und deren Richtungen. Das Besondere dabei ist, dass der Widerstand und somit die Information auch ohne Stromzufuhr erhalten bleibt, sprich er ist permanent.
HP forscht schon seit Jahren an der Technologie der Memristoren und hat erst im Jahr 2008 den ersten richtigen Durchbruch erzielen können. Seither wird das Ganze immer relevanter, da die Technologie immer schneller voranschreitet und es immer einfacher wird die Memristoren zu synthetisieren bzw. diesen mit Infos zu füttern und zu verwalten.
Erste Fortschritte
Nun scheint man zumindest so weit zu sein, dass die ganze Sache relativ stabil und zuverlässig läuft, weshalb man nun auch Infos herausbringt. HP selbst gibt an, dass diese Art der Speicher in den nächsten drei bis sechs Jahren auf den Markt kommen könnte. Eines der wichtigsten Ziele ist auch die Ablösung der derzeitigen Speichermedien, wie Festplatte oder SSD. Dabei geraten natürlich auch die Smartphones mit ihren Flash-Speicherbausteinen und microSD-Karten ins Visier. HPs CTO Martin Fink meint, dass sich der Speicher der Geräte um mehr als das Tausendfache vermehren würde, sollte
Neue Betriebssysteme notwendig
Einfach neue Speicher in die Geräte zu klatschen würde allerdings nicht funktionieren, fährt er fort, denn die Kommunikation und die gesamte Architektur ist zu herkömmlichen Betriebssystem wie wir sie kennen nicht kompatibel. Daher müssen eigens neue Systeme entwickelt werden, welche die Memristoren entsprechend adressieren können. Natürlich hat auch HP an das gedacht und werkelt schon fleißig an entsprechenden Systemen. Ein Machine OS wird von Grund auf gebaut, welches nur für diese Speicherart optimiert ist. Zeitgleich hat man auch eine auf Linux sowie Android-basierende Software in der Pipeline.
Zukunft
Klar ist auf jeden Fall, dass sich HP für die neue Technologie ordentlich ins Zeug legt, denn fast drei Viertel der gesamten Forschungs- und Entwicklungsabteilung beschäftigt sich derzeit mit dem Thema. Trotzdem ist nicht sicher ob die Memristoren bzw. The Machine überhaupt jemals auf den Markt kommen werden. Die Einführung von solchen enormen Speicherkapazitäten würde aber auf jeden Fall unser Nutzungsverhalten drastisch ändern, oder findet ihr nicht?
Quelle: PCWorld