Um die Zukuft von Google Glass ranken sich derzeit zwar viele Fragezeichen, das bedeutet aber nicht, dass Datenbrillen generell keine Chancen auf Erfolg haben. Derselben Meinung ist auch Sony, weshalb das japanische Unternehmen jetzt mit dem Vorverkauf der SmartEyeglass beginnt. Mit einem Preis von 800 Euro ist der Augen-Computer aber kein günstiges Vergnügen.
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Google Glass polarisiert. Die Reaktionen auf die Datenbrille des Suchmaschinenbetreibers kann man grob in zwei Kategorien einteilen: die einen sind begeistert, die anderen verärgert und sorgen sich um ihren Datenschutz. In den USA sind gar Fälle bekannt, wo Träger der Google Glass – abwertend „Glassholes“ genannt – sogar körperlich angegangen worden sind. Solche extremen Reaktionen müssen jene, die sich die Sony SmartEyeglass auf die Nase setzen, aber wohl nicht fürchten: Dank der klobigen, fast schon skurril wirkenden Optik wird man wohl eher das Gelächter seiner Mitmenschen auf sich ziehen statt ihren Zorn.
Die Entwicklerversion der Sony SmartEyeglasses kann ab sofort zu einem Preis von 800 Euro vorbestellt werden. Laut Sony sollen die ersten Exemplare dann am 11. oder 12. März ausgeliefert werden. Ein Software-Development-Kit (SDK), sodass Entwickler passende Anwendungen für die Datenbrille programmieren können, ist ebenfalls erhältlich. Eine passende Companion-App steht im Play Store zum Download bereit. Mit Facebook und Twitter gibt es bereits die ersten Apps, die zum fröhlichen social networken einladen.
Grundsätzlich verfolgt die SmartEyeglass den gleichen Ansatz wie Google Glass – das Einblenden relevanter Informationen ins Sichtfeld des Nutzers. Doch im Gegensatz Google-Brille macht die SmartEyeglass einen massigen, grobschlächtigen Eindruck. So filigran wie die Google Glass ist Sonys Datenbrille lange nicht. Aber bis dato handelt es sich hier auch um eine Entwicklerversion, die beim Ankunft im Massenmarkt hoffentlich noch einiges an Speck verloren hat. Auch die Google Glass sah anfangs noch so aus, als hätten die Ingenieure aus Mountain View sie aus einem billigen Science-Fiction-Film aus den 80er Jahren geklaut. Im Lauf der Entwicklung wurde sie aber glücklicherweise immer dünner, leichter und natürlich auch schicker.
Monochrom-Display mit 419 x 138 Pixeln
Die SmartEyeglass besteht aus zwei Teilen: einmal der Brille selbst, die 77 Gramm auf die Waage bringt. Daneben gibt es noch eine kleine Steuerungseinheit, die 45 Gramm wiegt. Das Display erstreckt sich, anders als bei der Google Glass, über beide Brillengläser und löst mit 419 x 138 Pixeln auf. Der monochrome Bildschirm ist in der Lage, Texte, Symbole und Bilder ins Sichtfeld seines Trägers zu projizieren. Diese sind allesamt in grüner Farbe gehalten. Die im Rahmen untergebrachte Kamera besitzt eine Auflösung von 3 MP, zudem sind ein Rauschunterdrückungs-Mikrofon, ein Beschleunigungssensor, ein Gyroskop und Helligkeitssensoren verbaut. Über Bluetooth 3.0 wird die Sony SmartEyeglass mit einem Android-Smartphone gekoppelt. Laut Sony soll die Akkulaufzeit 150 Minuten betragen, bei Verwendung der Kamera reduziert sie sich jedoch auf gut 80 Minuten.
Was glaubt ihr: Werden sich Datenbrillen am Markt durchsetzen?
Quelle: Sony (via areamobile, PC Welt)