Scharf, schärfer, die Augen geblendet – die Maxi-Version des ÂSony-Flaggschiffs Z5 will mit dem höchstauflösenden Display punkten, das es bis dato in einem Smartphone gab. Wir haben den 4K-Schirm kritisch beäugt und berichten.
Das Auge telefoniert mit. Das war schon in der Prä-Smartphone-Ära so. Hier ergab sich der optische Wert eines Handys jedoch rein aus der Wirkung seines Gehäuses. Seit die Geräte aber smart geworden sind und obendrein unverzichtbar, muss nicht nur das Design etwas darstellen, sondern in erster Linie das Display. Wir alle lesen auf unseren Telefonen, vertreiben uns die Zeit mit Spielen und schauen Videos. Die Qualität des Bildschirms spielt da eine ganz entscheidende Rolle. Das hat die Hersteller dazu verleitet, ihren Kunden immer schärfere, also höher auflösende Anzeige-Panels anzubieten – paradoxerweise sogar mit oft deutlich mehr Bildpunkten als der sehr viel größere Fernseher im heimischen Wohnzimmer. Ist diese Entwicklung Âgerechtfertigt? Schauen wir doch einfach auf das Z5 Premium von Sony – das erste Smartphone der Welt mit Ultra HD-Display.
Zu scharf fürs Auge?
Beginnen wir also gleich mit diesem Filetstück des Telefons: 3.480 x 2.160 Pixel verteilen sich auf eine rechteckige Fläche mit einer Diagonale von 5,5 Zoll. Das ergibt eine geradezu fantastische Punktdichte von 806 ppi. Zum Vergleich: Ein S6 von Samsung kommt auf 577 (bisheriger Spitzenwert), ein gewöhnlicher Full HD-Fernseher mittlerer Größe nicht einmal auf 100 ppi. Hier sitzt man aber auch Âweiter weg. Bei 320 Points per inch kann das normale menschliche Auge keinen einzelnen Punkt mehr erkennen, eine höhere Dichte ist dennoch bemerkbar, und zwar in Form von mehr Schärfe. Da sieht man z.B. an einem sehr detailreichen hochauflösenden Bildschirm-Hintergrund. Probleme beim Pixel-ÂGiganten Sony: Erstens bewegt man sich irgendwann jenseits der menschlichen Wahrnehmung (gleich um 40% gesteigerte Bilddichte gegenüber dem bisherigen Spitzenreiter). Zweitens schneidet die verwendete IPS-Display-Technologie nicht so gut bei den Punkten Helligkeit und Farbqualität ab wie die teureren AMOLED-Schirme. Drittens mangelt es an Videomaterial, mit dem man diese Auflösung ausreizen kann. Viertens kostet die Befeuerung des Super-Bildschirms extrem viel Rechen-Power und damit Geschwindigkeit und Strom. QHD wie bei vergleichbaren Top-Geräten von Samsung oder LG hätte es auch und vermutlich gar besser getan.
4K-Videos anfertigen
Ein Weg zu 4K-Videomaterial führt über die geräteÂeigene Kamera. Sie arbeitet im Foto-Modus (die Âmaximale Auflösung beträgt 23 MP im 4:3- und
20 MP im 16:9-Format) solide, die App kämpft aber auch schon beim Standbild mit dem Pixel-ÂKrösus, der die Bilder anzeigen muss: Der ÂWechsel von Schuss auf Ansicht in der Galerie Âdauert vergleichsÂweise lange, die Darstellung in voller ÂAuflösung Âbenötigt Âweitere Sekunden. Beim Aufnehmen Âbewegter Bilder mit maximaler Auflösung kam es – trotz Warnanzeige im Vorfeld – nicht zu ÂAbstürzen, das Smartphone aber heftig ins Schwitzen. ÂProblem war wiederum die Wiedergabe: Ganz flüssig verlief das Abspielen nicht. Full HD mit 60 Frames pro Sekunde (einstellbar) erscheint da als bessere ÂLösung. Das für die schnellen Rechenprozesse verantwortliche Herz des Z5 Premium ist übrigens das Âgleiche wie im Z5: der Snapdragon 810 mit 4 x 2 und 4 x 1,5 GHz, 3 GigaÂbyte RAM und einer Adreno 430 GPU. Dass dessen Ausgangsleistung hinter der des Âkleineren Gerätes Âzurückhängt, liegt sicher nur am 4K-Display.
Veränderung an der Spitze
Auch ansonsten blieben große Veränderungen aus. Das Premium-Gerät verfügt ebenso über den neu eingeführten Fingerprint-Scanner in der Power-ÂTaste, Alurahmen und Glasrücken (alles tadellos verarbeitet!), einen physischen Knopf für die Auslösung der Kamera im Querformat und ist wasser- und staubdicht was im Phablet-Segment wirklich ein Alleinstellungsmerkmal bildet. Der Akku wurde Âjedoch an den größeren Verbraucher mit Namen Display angepasst. Großzügige 3.430 mAh sorgen für brauchbare Laufzeiten.
Fazit
Keine Frage, das Z5 Premium ist ein starkes Phablet, das sich mit den Konkurrenten Samsung S6 edge+ und Nexus 6P messen kann. Haptik und Verarbeitung sind toll, das Design ist geprägt von schlichter Eleganz. Der Hauptkaufgrund sollte aber nicht das Ultra HD-Display sein. Zumindest nicht, wenn Sie nicht in 4K-Qualität streamen – und keine Adleraugen Âhaben!
Schicke Materialien, tolles Design
Guter integrierter Fingerprint-Scanner
Hoher Preis
Die Schärfe kostet Geschwindigkeit
[asa]B014R5R9K2[/asa]
MicroSD USB Audio GPS HSPA+ NFC WLAN (a,b,g,n,ac) Bluetooth 4.1
Display: Speed: Akku: Verarbeitung: Ausstattung: Design: Haptik: Kamera: |
Leistung:
3700
Grafik:
3165
Browser:
4176
Akku:
624
|
Max. 80627 Max. 4942 Max. 7176 Max. 910 |