Extrem preisgünstiges Einsteiger-SmartphoneÂ
mit starker Kamera und ausreichend Leistung
Der französische Smartphone-Hersteller Wiko stellt einen 5-Zöller mit Dual-Sim vor. Das „Rainbow“  zeigt sich in den verschiedensten Farben und ist ein wahrer Preisknüller.
Sie suchen ein einigermaßen aktuelles Gerät und wollen dabei Ihr Portemonnaie schonen? Zugreifen!
Es muss ein federleichter, eleganter Händeschmeichler sein? Das Wiko Rainbow ist nichts für Sie.
Die im französischen Marseille ansässige Firma Wiko ist eine 95-Prozent-Tochter der chinesischen Gesellschaft Tinno Mobile Technology. Diese nimmt für sich in Anspruch, das erste Dual-Sim-Phone überhaupt zur Produktreife gebracht zu haben. Dementsprechend ist Dual-Sim auch ein dominantes Feature bei den Produkten der französischen Tochter, die mit Partnern vor Ort im Jahr 2011 gegründet wurde. Mittlerweile, so zeigen Daten des deutschen Marktforschungsinstituts GfK, hält die Gesellschaft beim Internetverkauf (Netzbetreiber ausgenommen) stattliche 18% des französischen Marktes und ist in der Grande Nation damit auf Platz drei vorgerückt.
C‘est ça, la „french touch“
Neben den knalligen Farben sticht am Wiko Rainbow zunächst die unverbindliche Preisempfehlung ins Auge: 159 Euro sind für ein 5-Zoll-Gerät mit einigermaßen aktueller Hardware unerhört günstig. Die Preislatte für taugliche Android-Geräte hatte erst vor einigen Monaten Motorolas Preiskracher Moto G mit 169 Euro neu gelegt – dabei handelte es sich jedoch um ein 4,5-Zoll Gerät. Äußerlich wirkt das Rainbow – zumindest in der schwarzen Variante – unauffällig, beinahe möchte man sagen: generisch. Ein Rechteck mit leicht gerundeten Ecken, etwas zu dick für das Prädikat „elegant“, mit 9,3 mm aber dünn genug um nicht klobig zu wirken. Das Gewicht von 167g liegt zwar hart an der oberen Grenze des Spektrums, es gibt aber Hersteller, die ihren Kunden noch mehr Ballast zumuten – so wog das Sony Xperia Z1 (der Vorgänger des Z2, das wir in diesem Heft vorstellen) bei ebenbürtigen 5 Zoll Display-Diagonale sogar 170g.
Beim Wiko Rainbow meint man zuerst, ein versiegeltes Gerät in der Hand zu halten – der matt gummierte Rückdeckel, der über die Seiten bis an den Displayrahmen gezogen ist, erweist sich aber als abnehmbar. Darunter versteckt sich, in mint-farbenen Kunststoff eingelassen, die Besonderheit, die alle Wiko-Smartphones auszeichnet: die beiden SIM-Slots. Die hier eingesetzten Mini-SIM-Karten werden in einem eigenen Menüpunkt verwaltet. Sie wählen eine Standard-SIM für die verschiedenen Dienste (Datenverbindung, Telefon, SMS), können aber von Fall zu Fall auch die andere SIM wählen, wenn Sie einen Anruf tätigen oder eine SMS senden. Dabei kommt die sogenannte DSDS-Technik (Dual SIM Dual Standby) zum Einsatz – im Gerät ist nur eine Empfangs- und Sende-Einheit verbaut. So bleiben Sie zwar gleichzeitig in beiden Netzen erreichbar, während eines Gesprächs geht die zweite SIM aber vom Netz.
Hardware
Für ein Gerät dieser Preisklasse kann sich die Hardware-Ausstattung durchaus sehen lassen. Die Rechenleistung stellt ein Quad-Core 1,3 GHz Cortex-A7, 1 GB RAM steht als Zwischenspeicher zur Verfügung. Im Benchmark-Test zur Systemleistung bewegt sich das Wiko Rainbow damit in der Nachbarschaft von Geräten wie dem Google Nexus 4 oder dem Low-Cost-Konkurrenten Moto G von Motorola. Deutliche Schwächen zeigen sich dagegen bei der Grafikleistung: Hier bewegt sich das Wiko im Bereich der Top-Modelle von vor zwei Jahren. Ein weiterer Kritikpunkt: Mit nur 4GB ist der interne Speicher äußerst gering bemessen. Viele Nutzer werden nicht umhin kommen, Daten auf eine micro-SD-Karte auszulagern, mit der bis zu 32GB Speicher nachgereicht werden kann.
Kamera: La grande surprise
Eine große Ãœberraschung ist die Kamera des Wiko Rainbow. Die Erwartungen an das Foto-Modul eines derart günstigen Gerätes sind nicht hoch – bei manchen Vertretern dieses Marktsegments ist die Kamera nur als Alibi verbaut. Das Rainbow übertrifft diese Erwartungen aber deutlich. Zu unserer größten Ãœberraschung sind Schärfe, Farbtreue und Detailreichtum der entstehenden Fotos exzellent. Auch bei sub-optimalen Lichtbedingungen hält sich das Bildrauschen in Grenzen, und selbst von Gegenlicht – dem Intimfeind von billig-Kameras, der oft das gesamte Bild mit einem weißen Schleier überzieht – lässt sich das Modul nicht beeindrucken. In der Gesamtsicht können sich die Fotos damit sogar neben denen von Top-Smartphones sehen lassen – obwohl die weit geringere Auflösung natürlich Grenzen aufzeigt, die Auslöseverzögerung größer ist und die Kamera-App mit weniger Features aufwartet.
Software
Beim Betriebssystem setzt Wiko auf beinahe unverändertes Android 4.2.2. Das ist zwar nicht gerade taufrisch, dank der geringen Anpassungen darf man aber auf Updates hoffen. Auch bei den Software-Dreingaben halten sich die Franzosen nobel zurück.
Fazit
Für einen Preis von rund 160 Euro kann man nicht viel falsch machen – Wiko macht dafür so einiges richtig. Die Hardwareleistung ist absolut ausreichend, alle Funktionen laufen flüssig und Dual-SIM sowie die überraschend gute Kamera sind willkommene Draufgaben.
- Extrem günstiger Kaufpreis
- Durchaus brauchbare Hardware
- Hohes Gewicht
- Wenig interner Speicher
MicroSD USB Audio GPS HSPA+ WLAN (bgn) Bluetooth 4.0
Display: Speed: Akku: Verarbeitung: Ausstattung: Design: Haptik: Kamera: |
Leistung:
16997
Grafik:
210
Browser:
1957
Akku:
400
|
Max. 80627 Max. 4942 Max. 7176 Max. 910 |