Zwar verharrt LG noch immer im riesigen Samsung-Schatten, der südkoreanische Konzern gehört aber zu den innovativsten Herstellern am Markt. Neuestes Beispiel dieser Experimentierfreude ist das LG V10, dessen Front gar mit zwei Displays glänzen kann. Bis auf weiteres müssen wir hierzulande aber auf das attraktive 5,7-Zoll-Smartphone verzichten.Â
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Denn das V10 wird laut LG nur in Südkorea, China, den USA und wichtigen Märkten in Lateinamerika und dem nahen Osten angeboten. Wieso uns LG sein neuestes Smartphone vorenthält – und sich ganz nebenbei Umsätze durch die Lappen gehen lässt – ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt.
Angesichts der hervorragenden Hardware, mit der das V10 daherkommt, ist dieses merkwürdige Vorgehen seitens LG aber besonders bitter. Technisch muss sich das V10 nämlich nicht gegenüber der Oberklasse-Konkurrenz verstecken, die Spezifikationen kurz zusammengefasst:
- 5,7 Zoll in der Diagonale messendes Display mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel, 513 ppi
- Hilfsdisplay an der Front mit 160 x 1.040 Pixel, 513 ppi
- 1,8 GHz starker Sechskern-Chip von Qualcomm (Snapdragon 808)
- 3 GB RAM
- 64 GB interner Speicher (erweiterbar)
- 16 MP-Kamera (f/1.8-Blende, OIS, Videoaufnahme in UHD)
- 5 MP-Kamera mit getrennten Linsen für Weitwinkel-Selfies (bis zu 120 Grad)
- 3.000 mAh-Akku
- Fingerabdruckscanner
- 159,6 x 79,3 x 8,6 mm, 192Â Gramm
Abseits der High-End-Hardware kann das LG V10 vor allem mit seinem Hilfsdisplay und seiner doppelten Frontkamera auf sich aufmerksam machen. Bei erstgenanntem handelt es sich um einen Bildschirm, der genau zwischen dem eigentlichen Display und der Ohrmuschel angebracht ist. Der Clou ist, dass das Hilfsdisplay vollkommen autark vom Hauptdisplay funktioniert und auf diese Weise beispielsweise Benachrichtigungen anzeigt, Nachrichten oder das Wetter oder zur Ablage von App-Shortcuts dienen kann.
Frontkamera mit zwei getrennten Linsen
Das besondere an der Frontkamera wiederum sind ihre zwei getrennten Linsen. Die ermöglichen laut Hersteller Selfies mit einem besonders weiten Winkel von 120 Grad. Ein eigens von LG entwickelter Algorithmus bastelt aus den zwei separaten Selbstportraits dann ein ein Weitwinkel-Selfie. Auch bei der Videokamera des V10 hat sich LG viel Mühe gegeben – diverse Einstellungen wie etwa Weißabgleich, ISO, Verschlusszeit oder Bildfrequenz lassen sich komplett manuell vornehmen.
Optisch macht das LG V10 einen eher dezenten Eindruck – lediglich die erhältlichen Farbvarianten in Space Black, Luxe White, Modern Beige, Ocean Blue und Opal Blue peppen das Äußere etwas auf. Besonders widerstandsfähig ist aber der Dura Guard-Rand des Geräts, der LG zufolge demselben Material besteht, das auch für chirurgische Instrumente und Premium-Uhren verwendet werden.
Ein rundum gelungenes Smartphone also, das LG hier präsentiert. Wollen wir hoffen, dass das Unternehmen einen Sinneswandel hat und das V10 doch noch in Europa auf den Markt bringt.
Quelle: Pressemitteilung