Folter, Schmerz-Simulator

Michael Derbort 16. November 2014 1 Kommentar(e)
Folter, Schmerz-Simulator Androidmag.de 1 1 Sterne

Ja, ich bin ein ganz böser Bube. Ich liebe es, meinen Mitmenschen Schmerzen zuzufügen. Eigentlich reicht da schon singen, aber das bisschen Blut, das da aus den Ohren läuft, törnt mich noch gar nicht an. Das muss fetzen, da muss Blut spritzen. Aber leider schimpft dann die Polizei mit mir. Aber jetzt habe ich diese grandiose App entdeckt: Da kann ich Menschen foltern. Wie geil ist das denn? (kostenlos, keine In-App-Käufe)

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Digital-Sadismus

Was war schon der Film „Hostel“? Da konnten wir nur im Kino sitzen und zuschauen, wie andere sich mit sadistischer Freude austobten. Jetzt werden wir selbst aktiv. Wir laden die App mit unserem ersten (und augenscheinlich einzigen) Opfer und dann legen wir los: Zunächst tippen wir die mehr als aufdringliche Werbung weg und toben uns aus. Mit dem Finger streichen wir über das Display, sehen begeistert zu, wie sich das Blut auf dem weißen Hemd des recht unzufrieden dreinblickenden Herrn ausbreitet, bearbeiten das Gesicht, was einen noch unzufriedeneren Gesichtsausdruck zur Folge hat – vermutlich ist das aber nur das Blut, das diesen Eindruck erweckt. Bereits nach Sekunden ist der Spuk vorbei, der Gequälte lässt immer wieder einen seiner beiden Schmerzensschrei-Samples los und wir laden den Knaben neu, um ihn erneut zu traktieren.

Grüße aus dem Land der Vollpfosten

Okay, wir transkribieren die automatische Übersetzung mal auszugsweise in eine für einen normalen Menschen lesbare Form. „Sie können mit dem Finger verstümmeln und spielen verschiedene lustige Geräusche“, steht da zu lesen. Und: „Verwandeln Sie schöne und gesunde Menschen in elende und ramponierte. All dies unter dem fröhlichen Klang der Schmerzensschreie.“

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Die Umsetzung ist ein mittleres Desaster. Grafisch gibt die App nur wenig her, inhaltlich gar nichts. Zu den Sadismus-Spielchen äußert sich der Rezensent, privat erklärter Horrorfan (je blutrünstiger, desto besser), nicht. Wie das moralisch zu bewerten ist, muss jeder für sich selbst ausmachen. Für den Entwickler lautet der Rat trotzdem: Ey, Junge. Mach ‘ne Therapie.

Fazit

Eine App, die Schmerzen zufügen will. Und es klappt. Tut richtig weh, das zu sehen. Uiuiui …

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