Seit dem beispiellosen Erfolg von Apple’s Siri buhlen eine Vielzahl von Sprachsteuerungsprogrammen um die Gunst der User. Hier kommt ein weiterer Kandidat (kostenlos).
Nach dem ersten Start fordert das Programm zum Erstellen eines Benutzerkontos auf. Dabei fragt Indigo unter Anderem nach dem Vor- und Nachnamen des Users. Diese Information nutzt das Programm, um dich ab der nächsten Aktivierung mit vollem Namen anzusprechen.
Das Standardrepertoire – Suchen von Informationen und Erstellen von Erinnerungen – bewältigt die Software mit der zu erwartenden Bravour. Vom Programm selbst nicht erledigbare Fragen werden auf Wunsch an Google und Wikipedia übergeben, Indigo öffnet dazu den Browser des Telefons mit dem passenden Inhalt.
Beeindruckend ist die Notizfunktion. Die Engine wandelt die gesprochenen Sätze in geschriebenen Text um, der sich danach wie in einem Word-Dokument bearbeiten lässt. Im Bereich der Spracherkennung stellt dies die Königsdisziplin dar, an der die meisten Produkte scheitern: Indigo hatte mit dem grammatikalisch korrekten aber slowakisch verfärbten Englisch des Autors dieser Zeilen indes keinerlei Probleme.
Ebendiese Funktion lässt sich auch zum Erstellen von SMS-Nachrichten und sogar von E-Mails einspannen. Dabei stellt sich indes die Frage nach der Praktikabilität: insbesondere auf Telefonen mit einer physikalischen Tastatur ist das „konventionelle“ Eingeben oft um einiges schneller.
Dank der Integration in diverse Informationsdienste liefert das Programm auch Empfehlungen für Restaurants und andere interessante Orte in der Umgebung. Außerdem ist Indigo zur Wiedergabe von YouTube-Videos befähigt – in der Weinbar sorgt diese Funktion schon mal für Furore.
Ein weiteres Gimmick ist die Integration in die diversen sozialen Netzwerke. Indigo liest auf Facebook und Twitter eingehende Nachrichten vor und verfasst auf Wunsch sogar Antworten. Die Digitalisierung funktioniert – wie auch bei Notizen – überraschend gut, solange der gesprochene Text relativ „standardisiert“ ist und nicht allzu akzentbeladen vorgetragen wird.
Erkennungsdienstliches
Die Spracherkennung erfolgt bei Indigo – wie auch bei den meisten anderen Programmen dieses Typs – nicht am Telefon sondern auf einem Server des Anbieters. Das bedeutet, dass eine Internetverbindung zwingend erforderlich ist. Sonst ist das Produkt anspruchslos, auch ein Einkern-Prozessor reicht völlig aus.
Dank „Silence Detection“ ist es in der Regel nicht notwendig, die Spracheingabe durch einen Klick auf den Stop-Button zu beenden. Indigo erkennt automatisch, wenn der „Hauptsprecher“ schweigt – ab diesem Zeitpunkt vergehen einige Sekunden bis zur Ausgabe der Antwort.
Leider ist die Erkennung derzeit auf Englisch beschränkt. Deutsche Eingaben lehnt Indigo konsequent ab – derzeit ist nicht bekannt, wann der Entwickler an dieser Stelle nachbessert. Die Sprachausgabe erfolgt über das dafür vorgesehene Android-Framework. Das bedeutet, dass ihr dem Programm eure Lieblings-TTS-Engine unterschieben dürft.
Fazit
Für Englischsprecher gibt es kaum eine bessere Option im Bereich der Spracherkennung – wenn du schon immer auf Apple’s Siri geschielt hast, ist Indigo das Produkt deiner Wahl. Die Software ist im Moment sogar kostenlos erhältlich…
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