Auch die Desktop-Version der bekannten Photo/Design-Software Photoshop wurde erfolgreich auf das Android-Betriebssystem portiert. (kostenlos)
Das erste Jubelgebrüll war groß. Platzhirsch Adobe hat sein Herz für die stetig wachsende Smartphone- Community entdeckt und lässt gleich mal eine App springen, die sich passenderweise Photoshop Express nennt.
Funktionsarmut
Wer allerdings glaubt, es hier mit einem ebenbürtigen Bruder der PC- oder Mac-Variante zu tun zu haben, sieht sich nicht nur getäuscht, sondern hat leider auch ein wenig die Realität aus dem Auge verloren.
Auf einem Smartphone oder Tablet kann sicherlich keine umfassende Bildbearbeitung mit allen Schikanen betrieben werden und folglich beschränkt sich Adobe hier lediglich darauf, eine Reihe von Funktionen und Filtern für die Verwaltung und Bearbeitung von Bildern zur Verfügung zu stellen.
Nach dem Begrüßungsbildschirm startet Photoshop mit einer Thumbnail-Auswahl der auf dem Handy gespeicherten Fotos. Im oberen Reiter können Sie zudem wählen, ob Sie die lokal oder die online gespeicherten Fotos sichten möchten. Um auf die Online- Community zugreifen zu können, müssen Sie zunächst einen kostenlosen Account anlegen.
No folder
Zu bemängeln wäre hier, dass keine Ordnerauswahl getroffen werden kann. Lediglich die in dem Kamera-Verzeichnis gespeicherten Bilder sind für eine weitere Bearbeitung in dieser App verfügbar. Für die Bildbearbeitung stehen wichtige Features wie Farb- und Kontrastausgleich, Bildbeschneidung, Farbfilter, Rahmen, Bildeffekte und Fotofilter zur Verfügung. Alles ist im oberen Rand des Darstellungsbereiches abrufbar.
Statt eindeutiger Bezeichnungen werden Icons verwendet, die anfangs etwas kryptisch erscheinen, nach etwas Einarbeitung allerdings gut verständlich sind. Die Bedienung ist auf dem verfügbaren Raum ausgesprochen benutzerfreundlich. Selbst Fummelarbeiten wie Bildbeschneidungen wurden gut gelöst und benötigen lediglich ein paar Startversuche. Dank vorhandener Undo-Funktion lassen sich Fehler leicht korrigieren.
Englische Benutzeroberfläche
Ruf nach mehr Hier muss berücksichtigt werden, dass hier nur eine recht kleine Auswahl aus dem vergleichsweise umfangreichen Filter-Katalog des großen Bruders feilgeboten wird und der Ruf nach mehr wird in den User-Kommentaren im Market bereits jetzt laut. Sicherlich wäre Adobe gut beraten, sich diesen Wünschen nicht ganz zu verschließen. Bliebe außerdem die Crux zu nennen, dass diese App nur in englischer Sprache erhältlich ist. Für die allgemeine Bearbeitung, wo überwiegend mit Hilfe von Icons mit dem Anwender kommuniziert wird, ist das weniger problematisch. Wer jedoch über diese App einen eigenen Photoshop- Account anlegen möchte, stößt womöglich an sprachliche Grenzen.
Fazit
Photoshop Express löst die gestellten Aufgaben gut, aber nicht bravourös. Filter in bewährter Photoshop- Qualität – wenn auch in begrenzter Anzahl – und eine übersichtliche Benutzerführung machen diese App dennoch zur Empfehlung. Die angeforderten Rechte stoßen allerdings auf allgemeines Unverständnis und eine deutsche Lokalisierung muss dringend auf die Liste künftiger Features.
Video-Review
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