Tote Hasen landen normalerweise am Teller oder im Fleischwolf. In diesem Titel landet Meister Lampe in der Hölle – und sorgt dort sogleich für jede Menge Unruhe. (0,88 Euro)
Das liegt daran, dass sich das langohrige Tier eine Bacalawa aufsetzt und auf ein mit einer Knarre bewaffnetes Jetpack springt. Auf der Seite des Vehikels findet sich eine Kanone, mit der der Lästling auf Wunsch vor ihm befindliche Ziele unter Feuer nimmt.
Erschwernisse …
Leider reicht die Intelligenz deines Alter Egos nicht dazu aus, um den diversen in der Landschaft verteilten (und lebensbedrohlichen) Hindernissen auszuweichen. Aus diesem Grund musst du in die Bresche springen – da der Hase nach einer einzigen Kollision am Ende ist, solltest du höllisch genau aufpassen.
Sega’s Entwicklerteam hat beim Platzieren der Bösewichte ganze Arbeit geleistet. So gibt es immer wieder Szenen, wo du vom Leveldesign her zu schnellen Manövern animiert wirst – ärgerlicherweise wartet am Ende der „vorgesehenen Bahn“ ein Gegner, dem du dann nicht mehr ausweichen kannst.
Als besondere Erschwernis enthält der Titel eine flexible Zoom-Engine. Der sichtbare Teil der Karte wird durch diese permanent angepasst; anders als in den meisten anderen Spielen dieses Typs darfst du in Hell Yeah nicht selbst festlegen, wie weit du nach vorne blickst.
…und Missionen
Das Spiel bietet einige Dutzend Levels an. Willst du neue Maps freischalten, so musst du die in den vorherigen Missionen gestellten Aufgaben erfüllen. Diese liefern Sterne, die die neuen Welten öffnen. Allerdings ist das leichter gesagt als getan: manche Aufgaben sind so gut wie unlösbar und verlangen neben perfektem Timing auch das Einsammeln von erst in späteren Maps verfügbaren Items.
Besonders lästig sind dabei die „friedfertigen Missionen“. Diese bewältigst du nur, wenn kein Monster abtritt – ärgerlicherweise sind die Gegner in diesen Maps besonders attraktiv platziert.
Fliegen und Kaufen
Die Steuerung von Hell Yeah ist denkbar einfach und lässt sich mit nur zwei Fingern bewerkstelligen. Die Flughöhe des Hasen lässt sich nicht direkt steuern: stattdessen feuerst du von Zeit zu Zeit durch Druck auf die Boost-Taste die Raketen des Jetpacks ab. Diese schleudern das Langohr nach oben – die auch in der Hölle wirksame Schwerkraft arbeitet in die andere Richtung. Zum Abfeuern der Kanone tappst du auf den anderen Button.
Über die Grafik gibt es ebenfalls nichts Negatives zu berichten. Der Entwickler ist zu erfahren, um ernste Schnitzer zu machen – auf einem Telefon mit zweikernigem Prozessor macht der 200MB große Titel keinerlei Probleme.
Besonderes Lob verdient die absolut hörenswerte Hintergrundmusik. Obwohl an sich im Metal-Bereich angesiedelt, sorgt der im Hintergrund dahindudelnde Technobeat dafür, dass auch Metal-Hasser den Ton nicht angewidert abwürgen.
Sega ist seit dem Misserfolg mit der DreamCast stark auf den japanischen Markt ausgerichtet. Dort ist es nicht unüblich, dass ein kostenpflichtiges Spiel zusätzliche In-App-Purchases enthält – für Europäer ist das nervend. Allerdings ist das Spiel auch ohne IAP spielbar.
Fazit
Wenn du Side Scroller liebst, musst du Hell Yeah! auf jeden Fall haben. Trotz der reichlich debilen Hintergrundgeschichte macht der Titel immens viel Spaß – es gibt kaum ein anderes Spiel, das den „immer-wieder-Versuchen“-Effekt von Hell Yeah erreicht.
Der Preis von rund einem Euro ist in Anbetracht der gebotenen Leistung mehr als gerechtfertigt.
[pb-app-box pname=’com.sega.hypi’ name=’Hell Yeah Pocket Inferno’ theme=’light’ lang=’de’]