Order & Chaos Duels ist ein Sammelkartenspiel (Trading Card Game) und steht damit in der Tradition solcher Spiele wie Magic: The Gathering oder dem World of Warcraft Trading Card Game. (kostenlos)
Das ist wichtig zu wissen, denn nur so weiß man, worauf man sich einlässt – ein Sammelkartenspiel unterscheidet sich nämlich stark von Strategie- oder reinen Kartenspielen vor allem dadurch, dass die Bedingungen für Spieler und Gegner nicht immer gleich sind. Das liegt in der Natur der Sache: Wie der Name schon sagt müssen nämlich gute Karten zunächst erbeutet oder gesammelt werden, damit man immer stärker und mächtiger wird.
Das Spiel stützt sich auf die Marke „Order & Chaos“, die ohnehin sehr stark an World of Warcraft angelehnt ist, und bei Order & Chaos Duels ist das nicht anders. Sie wählen zunächst einen Helden einer Fraktion und erhalten dazu ein Starter-Paket. Mit den Karten können Sie sich nun in Multiplayer-Gefechte und Duelle stürzen, sollten aber erst einmal ein paar Fortschritte in der Kampagne machen. Diese erzählt eine nette Hintergrundgeschichte, die für das Spiel aber kaum von Bedeutung ist.
So wird’s gespielt
Gespielt wird auf einer Spielfläche mit fünf Kartenfeldern pro Spieler. Per Zufall werden fünf Karten aus dem eigenen Deck auf die Hand aufgenommen. Das Ausspielen der Karten kostet Mana, das Sie aber pro Runde um 1 erhöhen können, indem Sie jedes Mal eine Karte opfern. Das maximale Mana wird zu jeder neuen Runde ganz aufgefüllt. Die Karten, die Sie ausspielen, greifen entweder die Karte gegenüber oder, wenn der Platz leer ist, den gegnerischen Held an. Diese Karten, auch Knechte genannt, haben Angriffs- und Lebenspunkte.
Man muss also geschickt wählen, welche Karten man legt oder mit welchen Karten man auf die Karten des Gegners antwortet. Natürlich besitzt das Spiel viel Variation. Da gibt es Angriffs- und Schutzzauber, die man einsetzen kann. Zudem besitzt jeder Held eine besondere Fähigkeit, die sich von selbst auflädt und alle drei Runden eingesetzt werden darf. Die ausgelegten Karten haben außerdem oft besondere Vorteile. So erhöhen manche die Lebenspunkte der benachbarten Karten, andere wiederum bewirken bestimmte Effekte beim Ausspielen.
Schicke Effekte
Grafisch ist das Spiel zwar kein Ausnahmetitel, überzeugt aber durch tolle Effekte und eine gute Übersicht. Die Karten müssen natürlich allesamt angetippt werden, um die Texte lesen zu können, und das macht man ziemlich oft, da man sich gerade zu Beginn die Wirkungen der einzelnen Karten nicht merken kann.
Das Spielfeld ist groß genug, und sobald die Kampfphase beginnt, sieht man ganz hübsche Kampfanimationen wie etwas attackierende Krallen, Schüsse aus dem Bogen oder magische Effekte. Es hätte allerdings nicht gestört, wenn manche Effekte ein paar Millisekunden schneller vonstattengehen würden, sehr häufig tippt man auf eine Zauberkarte und muss einen Tick zu lange warten, bis man die Zielkarte auswählen darf.
Free-to-win statt Free-to-play
Das alles macht riesigen Spaß. Und jetzt kommt das große „Aber“: Order & Chaos Duels ist von Gameloft – und kostenlos. Erfahrene Spieler wissen genau, was das bedeutet: In-App-Käufe an jeder Ecke, und leider ist dieses Spiel keine Ausnahme. Bereits in der Kampagne bekommt man nach der ersten Insel, also nach etwa einer knappen Stunde, schon Schwierigkeiten mit den Gegnern. Wenn man dann auf die beiden Ingame-Währungen Gold und Runen hofft, wird man erst einmal enttäuscht. Zum einen lassen sich die Währungen gar nicht so leicht erbeuten.
Man erhält Gold für gewonnene Kämpfe in der Kampagne und beim Levelaufstieg sogar die wertvolleren Runen, doch wofür kann man diese ausgeben? Für Boosts, also Verstärkungen für Boni oder das Schwächen des Gegners bereits vor dem Kampf, doch die Boosts sind teuer und nicht permanent, sprich nach dem Einsatz sind sie verbraucht. Für besondere Karten muss man mindestens 60 Runen hinlegen, die man so leicht nicht bekommt. Man bekommt zwar regelmäßig gewöhnliche Karten dazu, doch die sind oft zu schwach.
Dann wiederum bekommt man alle paar Stunden, wenn man nicht spielt, Schätze gratis, also einen Haufen Gold, und das wird anfangs sogar pro Tag immer mehr. Das genügt zwar geduldigen Spielern, die jeden Tag eine Partie spielen, aber wenn man die Kampagne für ein oder zwei Stunden weiterspielen möchte, ist das einfach zu wenig.
Das sind aber nicht die einzigen Beschwerden, die wir haben. Das Spiel erfordert selbst in der Kampagne eine permanente Internetverbindung, was gleich für mehrere Szenarien ein Problem ist: Auf 3G heruntergedrosselte Tarife oder WLAN-Tablets im Urlaub ohne Zugang machen das Spielen unmöglich. Noch schlimmer: Die Multiplayer-Gefechte werden auf den Geräten der Spieler gehostet, was in permanenten Verbindungsabbrüchen resultiert.
Fazit
Order & Chaos Duels hat viel zu bieten, und es ist ein Jammer, dass das Spiel immer wieder Schwächen zeigt. Die Ingame-Währungen sind verwirrend und eingrenzend, die Gefechte zwar taktisch, aber oft starken Schwierigkeitsschwankungen unterworfen, um im Multiplayer-Modus kommt oft Frust auf. Und trotzdem macht das Spiel Spaß – so viel Spaß, dass wir unbedingt weiterspielen wollten.
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