Android schlägt zurück

8. September 2011 1 Kommentar(e)

HTC verklagt Apple wegen Patentverletzungen

Apple hat in den letzten Wochen viele kleine Teilerfolge gegen Hersteller von Android-Geräten erzielt. So musste Samsung aufgrund einer Einstweiligen Verfügung, die Apple erwirkt hatte, sein Galaxy Tablet 7.7 bei der IFA in Berlin von den Präsentationstischen nehmen. Wir berichteten. In den Niederlanden dürfen keine Samsung Smartphones verkauft werden und auch in Australien ist Apple schon gegen den Konzern aus Südkorea vorgegangen.

Nun aber gibt sich Android kampfbetont und schlägt zurück. Aber nicht Google selbst verklagt Apple, sondern HTC, der zweitgrößte Smartphone-Hersteller im asiatischen Raum. Laut einem Bericht von Bloomberg hat HTC neun Patente von Google erworben. Google selbst hatte im letzten Jahr vier davon von Motorola drei von Openwave Systems und zwei von Palm übernommen.

Schützenhilfe für Android-Hersteller

Wieso diese neun Patente an HTC weitergegeben wurden, darüber hüllt man sich in Schweigen.  Es ist wohl eine Art Schützenhilfe für die Android-Hersteller. Um sie bei Laune zu halten, füttert Google sie mit Munition gegen Apple. Es ist ja nicht so, dass der Patentkrieg keinen wirtschaftlichen Schaden anrichtet, sowohl beim Kläger als auch bei den Beklagten. Und jedes Kind weiß, dass Klagen vor Gericht nur einen reich machen, nämlich den Anwalt. Aber Apple kann es sich nun mal leisten gegen alle Android-hersteller ins Feld zu ziehen. Solche Klagen werden bei den Kaliforniern gewissermaßen aus der Portokassa bezahlt. Samsung und Co. könnte angesichts der Klagewut von Apple der Appetit auf Android hingegen bald vergehen. Das Betriebssystem ist zwar grundsätzlich frei, aber was nützt das, wenn es ständig im Visier der Konkurrenz ist.

Nun soll alles anders werden. Mit den neun erworbenen Patenten verklagte HTC gestern Apple vor Gericht und reichte darüber hinaus eine Beschwerde bei der International Trade Commission (USITC) ein.

Welche Patente?

Bei dem Angriff auf Apple geht es im Prinzip gegen alle Apple-Produkte, auch gegen den Mac. Ein Patent verletzt angeblich die Art des drahtlosen Aktualisierens von Software. Ein weiteres Patent von HTC beschreibt, wie Daten zwischen einem Mikroprozessor und einem Support-Chip übertragen werden. Auch das soll verletzt worden sein. Zwei weitere beziehen sich auf eine Methode zum Speichern von Einstellungen sowie auf eine Technologie, die einen gleichmäßigen Kontakt zwischen einer Anwendung und einem Modem garantiert. Die Patente, die HTC gegenüber der ITC vorbrachte, beschreiben Funktionen wie das Vergrößern von Buchstaben, wenn man sie auf einer virtuellen Tastatur antippt, oder das automatische Ergänzen von Domain-Levels wie .com oder .org oder auf das Anzeigen von SMS, Kalendereinträgen in der Statusleiste.

Die neun Patente hat Google übrigens am 29. August an HTC übertragen. Gegenüber Allthingsd.com sagt HTC, Geld dafür bezahlt zu haben, nicht jedoch wie viel.

 

 

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Harald Gutzelnig   Herausgeber

Harald hat eigentlich als Herausgeber und Geschäftsführer des hinter dem Portal stehenden Verlags gar nicht viel Zeit Artikel zu schreiben, aber es macht ihm so viel Spaß, dass er dafür sogar ab und an aufs Schlafen verzichtet. Er hofft natürlich, dass dieser Schlafentzug seinen Artikeln nicht anzumerken ist.

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