Ein Smartphone für Jedermann: Mit „Android One“ will Google fünf Milliarden Menschen den Zugang zu Smartphones ermöglichen. Die ersten Geräte der neuen Reihe wurden jetzt vorgestellt.Â
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Zwar besitzen mehr als 1,7 Milliarden Menschen mittlerweile ein Smartphone, die überwältigende Mehrheit davon lebt aber in entwickelten Industrienationen. Für Menschen aus Ländern wie Indien oder Brasilien bleiben Smartphones nach wie vor unerschwinglich. Um das zu ändern, hat Google die Initiative „Android One“ gestartet. Damit will man auch Menschen aus Entwicklungs- bzw. Schwellenländern den Zugang zu günstigen und gleichzeitig guten Smartphones ermöglichen.
Drei Hürden, die die Verbreitung von Smartphones verhindern
Nachdem „Android One“ auf der Google I/O 2014 bereits angekündigt wurde, ist heute der offizielle Startschuss für das ambitionierte Vorhaben gefallen. Unter dem Titel „For the next five billion: Android One“ hat Google in einem Blog-Eintrag die Strategie erläutert, mit der die nächsten fünf Milliarden Menschen ein Smartphone in die Hände bekommen sollen. Laut dem Internetgiganten scheitert die Verbreitung von Smartphones in Entwicklungs- und Schwellenländern vor allem an teurer Hardware beziehungsweise Mobilfunkverträgen sowie fehlendem Software-Support. Hier will Google ansetzen und Herstellern mit kostengünstigen Referenz-Plattformen ermöglichen, erschwingliche, aber dennoch gut ausgestattete Smartphones auf die jeweiligen Märkte zu bringen. Den Software-Support übernimmt Google, sprich: Wie etwa beim Nexus 5 oder Nexus 7, werden die Geräte direkt aus Mountain View mit Updates versorgt.
Ansprechende technische Daten
Die technischen Daten der ersten Smartphones aus der „Android One“-Reihe lesen sich, vor allem im Hinblick auf den Preis, durchaus ordentlich. So soll etwa das Spice Dream Uno Mi-498 über ein Display verfügen, das 4,5 Zoll in der Diagonale misst und mit 854 x 480 Pixeln auflöst. Angetrieben wird das Gerät von einem 1,3 GHz starken Quad Core-SoC aus dem Hause MediaTek (MT6582), dem 1 GB RAM zur Verfügung steht. Der interne Speicher bemisst sich auf 4 GB, kann aber via microSD-Kartenslot erweitert werden. Eine 5 MP- beziehungsweise 2 MP-Kamera ist ebenso an Bord wie 3G, Dual-SIM-Support und ein 1.700 mAh großer Akku. Das Micromaxx Canvas A1 und Karbonn Mobile Sparkle V, zwei andere „Android One“-Modelle, verfügen nicht nur über die gleiche technische Ausstattung wie das Spice Dream Uno Mi-498, sondern liegen auch im selben Preisrahmen: Zwischen 6.000 bis 7.000 Indische Rupees, circa 100 Euro, kosten die Geräte, die sich nur in ihrem Aussehen unterscheiden. Als Software kommt bei den drei Geräten Android 4.4.4 KitKat zum Einsatz. In Verbindung mit den schnellen und direkten Updates, die Google verspricht, bedeutet das auch, dass das Trio sehr schnell ein Update auf Android L erhalten dürfte.
Eine breite Allianz
Laut Android-Chef Sundar Pichai, werden wir in Zukunft Android One-Smartphones auch von bekannten Herstellern wie etwa Acer, Alcatel Onetouch, ASUS, HTC, Lenovo oder Panasonic sehen. Daneben gesellen sich noch weitere, in unsere Breitengraden eher unbekannte Hersteller wie Xolo, Intex oder Lava hinzu, zudem springt auch Qualcomm auf den Android One-Zug auf und wird die eigenen Prozessoren für die günstigen Smartphones bereitstellen.
Jeder Internetnutzer ist ein potentieller Google-Nutzer
Mit „Android One“ folgt Google einer einfachen wie erfolgreichen Strategie: Je mehr Menschen das Internet nutzen – und in Entwicklungs- oder Schwellenländern ist das Smartphone der erste Zugang zum Netz -, desto mehr potenzielle Google-Nutzer gibt es auch, die nach allen Regeln der algorithmischen Kunst vermessen, analysiert und in Werbegeld umgesetzt werden können. Gefühlt mischt Google zwar überall mit – von Robotern über selbstfahrende Autos bis hin zu Projekten, die die Lebenszeit drastisch erhöhen sollen – aber noch immer stammen mehr als 90 Prozent des Umsatzes aus dem Anzeigengeschäft mit der Suchmaschine.
Auch wenn es unwahrscheinlich ist, das „Android One“ nach Deutschland kommt: Hättet ihr Interesse an solchen Geräten?Â
Quelle: India Times, Snapdeal, Android OS, Google (via Android Next)