Computer simuliert 1.500 Smartphone-fixierte Fußgänger

Daniel Kuhn 1. April 2014 0 Kommentar(e)

Der japanische Provider NTT DoCoMo hat zusammen mit der japanischen Aichi University of Technology eine Computersimulation erstellt, die auf die Gefahren für Fußgänger hinweisen soll, die konstant auf ihr Smartphone gucken.

Simulation-Fußgänger-Smartphone-Nutzung

Zu Fuß gehen ist unheimlich langweilig und fühlt sich wie Zeitverschwendung an. Die unmittelbare Umwelt ist einfach nicht annähernd so spannend oder wichtig wie das, was auf dem Smartphone gerade passiert. Auch ich muss mich als Smartphone-fixierter Fußgänger outen. Dabei birgt dieses Verhalten durchaus Gefahren. Auf diese versucht der japanische Provider NTT DoCoMo derzeit mit einer großangelegten Kampagne hinzuweisen. Im Rahmen dieser Kampagne wurde in Zusammenarbeit mit der Aichi University of Technology zur Verdeutlichung folgende Computer-Simulation erstellt:

Der Computer simuliert dabei 1.500 Fußgänger, die konstant auf ihr Smartphone gucken, während sie versuchen die extrem belebte Shibuya-Kreuzung in Tokyo zu überqueren. Diese berühmte Kreuzung ist auch so schon eine Herausforderung für Fußgänger, auch ohne konstanten Blick aller Beteiligten auf das Telefon. Auch wenn die Situation in dem Video stark überspitzt und nicht ganz ohne eine gewisse Komik dargestellt ist, ist sie natürlich nicht unrealistisch. Fußgänger, die zusammenstoßen, vom Kurs abkommen und das Ampelsignal schlicht übersehen … das alles haben wir sogar auf weniger belebten Straßen schon mehrfach erlebt.

Man braucht gar nicht lange zu suchen, um herauszufinden, dass die Smartphone-Verwendung beim Gehen auch ganz reale Gefahren birgt. In den USA ist im Jahr 2011 eine Frau in einem Einkaufszentrum in einen (glücklicherweise flachen) Brunnen gestolpert, weil sie den Blick nicht von dem Telefon lösen konnte. Etwas gefährlicher wurde das Ganze für eine eine Frau in Australien, Ende letzten Jahres. Sie stürzte von einem Pier, während sie Facebook gecheckt hat und musste von der Polizei aus dem Wasser gerettet werden. Und dies sind nur die ersten von unzähligen Beispielen, die bei einer schnellen Google-Suche herausgekommen sind.

Die viel gehypten Wearable Devices wie Smartwatches und besonders Google Glass könnten genau solchen Situationen vermeiden. Bis diese allerdings weite Verbreitung in der Gesellschaft gefunden haben empfiehlt es sich dann doch, bei wichtigen Interaktionen mit dem Telefon kurz stehenzubleiben – alles andere kann warten, auch wenn zu Fuß gehen noch so langweilig ist.

Quelle: NTT DoCoMo (YouTube) (via Kotaku)

auf Facebook teilen auf Google+ teilen auf Twitter teilen

Kennst du schon unsere Magazine?

Alle Magazine anzeigen