Selfies sind ein harmloses Vergnügen, könnte man annehmen. Aber dem ist nicht so. Manche Versuche, sich selbst zu knipsen, enden tödlich.
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Die größte Gefahr, der man beim Anfertigen eines Selbstporträtfotos ausgesetzt ist, besteht darin, sich von Passanten hämische Bemerkungen über die eigene (vermeintliche) Selbstverliebtheit anzuhören. Das könnte man zumindest denken. In Wahrheit aber sind im Jahr 2015 mindestens 28 Menschen beim Herstellen von Selfies zu Tode gekommen – so das Datenanalyseunternehmen Priceonomics. Damit sind Selfies tödlicher als Haifische. Denn durch Angriffe von Haien sind im vergangenen Jahr „lediglich“ 8 Menschen gestorben. Sogar das Besteigen des Mount Everest ist – mit 17 Toten im Jahr 2015 – weniger gefährlich als das Knipsen von Selbstporträtfotos.
Risikofreudige Männer
Frauen fertigen zwar wesentlich häufiger Selfies an als Männer. Dennoch sind etwa drei Viertel der Opfer von tödlichen Selfie-Unfällen Männer. Kein Wunder: Laut einer Studie der University of California gehen Männer generell bei Freizeitbetätigungen höhere Risiken ein als Frauen.
Hohe Gebäude, schnelle Züge, wilde Tiere – tote Selfie-Knipser
Und welches konkret sind die Todesursachen? Ein Drittel der Selfie-Todesopfer sind aus großer Höhe herabgefallen – meist von Gebäuden oder Felswänden. Am zweithäufigsten ist das Ertrinken, an dritthäufigsten das Überfahrenwerden von Zügen. Weiterhin ursächlich beteiligt am Selfie-Todesfällen: Schusswaffen, Handgranaten, Flugzeuge, Autos und Tiere.
Warnung aus Russland
Die meisten Selfie-Unfälle mit Todesfolge geschehen in Indien. An zweiter Stelle folgt Russland, und an dritter Stelle stehen die USA. Folgerichtig hat das russische Innenministerium im vergangenen Jahr eine Aufklärungskampagne samt Broschüre gestartet, die vor den Gefahren von Selfies warnt. „Wir wollen die Bürger daran erinnern, dass das Streben nach ‚Likes‘ in sozialen Netzen auf den Weg zum Tod führen kann“, erläutert Elena Alekseeva, die stellvertretende Innenministerin.
Quellen: Priceonomics, Statista, russisches Innenministerium, Society for Judgment and Decision Making