Seit gestern erfreuen sich die BlackBerry-Nutzer auf der ganzen Welt über die neue Betriebssystem-Version 10.2.1. Die größte Neuerung ist die Android-Runtime, die in dem System integriert ist. Damit lassen sich Android-Apps problemlos ausführen.
Das kanadische Unternehmen BlackBerry hat ja bekanntlich schon bessere Tage bzw. Zeiten gesehen. Die größte Schwierigkeit stellen die fehlenden Apps dar. Um dieses Problem möglichst elegant und kostengünstig zu lösen, hat man kurzerhand eine Android-Runtime der Version 4.2.2 ins System integriert. Damit ist es möglich Android-Apps auf dem System auszuführen.
Umwandlung nicht mehr erforderlich
Bis dato war man gezwungen die APK-Dateien in ein BAR-Format umzuwandeln, was oftmals zu Abstürzten und nicht funktionierenden Anwendungen führte. Außerdem war es ziemlich umständlich und kaum jemand machte sich die Mühe. Um dem mühseligen Sideload ein Ende zu setzen, unterstützt das Betriebssystem nun APK-Dateien. Diese können ganz einfach auf das Smartphone geladen und installiert werden. Dies geht zwar nicht über den Play Store, allerdings gibt es bereits eine sehr gute App Namens „Snap“ die im Prinzip den Play Store darstellt und die APK-Dateien aus dem Google Play Store herunterlädt. Ein anschließender Klick auf Öffnen bzw. Installieren integriert die App ins System. Sehr bemerkenswert: Die Snap-App informiert sogar darüber wenn Updates verfügbar sind.
Auswirkungen
Auf der einen Seite ist es super für die BlackBerry-Nutzer, denn nun haben sie Zugang zu einem der größten App-Stores weltweit. Auf der anderen Seite stehen allerdings die Entwickler von nativen BlackBerry-Apps. Sollten diese einen starken Rückgang der Downloadzahlen verspüren, so werden sich diese vermutlich kurzerhand auch von der Plattform abwenden.
Das BlackBerry die Android-Apps nicht in die World (das ist sozusagen der Play Store von BlackBerry) aufnimmt ist auch klar. Immerhin sind die Android-Apps nicht nativ und verfügen nicht über die systemspezifischen Funktionen, wie beispielsweise die Gesten-Steuerung. Außerdem werden die Anwendungen bei Google nicht geprüft, während BlackBerry hohen Wert auf qualitative Apps legt.
Google sowie die Android-App-Entwickler profitieren von dieser neuen Funktion. Immerhin sollen schon in naher Zukunft auch Apps via Snap gekauft werden können. Dies bedeutet dann natürlich höhere Einnahmen für die Entwickler.
Eine Anleitung um Snap auf seinem BlackBerry-Gerät zu installieren findest du hier.