Huawei hat gestern einen neuen Prozessor für Mobile-Geräte vorgestellt, der sich sehen lassen kann. Der Kirin 920 getaufte Octa-Core-SoC soll nach Angabe von Huawei sogar den kommenden Snapdragon 805 von Qualcomm in seine Schranken verweisen.
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Der chinesische Konzern Huawei ist hierzulande vor allem als Hersteller von Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones bekannt, dabei fertigt das Unternehmen noch viel mehr – unter anderem auch Prozessoren für Mobile-Geräte. Diese konnten bisher eher mit solider Leistung überzeugen, allerdings auch keine Begeisterungsstürme auslösen. Dies könnte sich mit dem gestern vorgestellten Kirin 920 SoC allerdings ändern.
Bei dem von der Tochterfirma HiSilicon gefertigten Chipsatz handelt es sich um einen Octa-Core-Prozessor mit ARMs big.LITTLE-Architektur. Dieser soll nach Angaben des Herstellers derart Leistungsstark sein, dass er sogar den kommenden Snapdragon 805 von Qualcomm schlagen kann. Diese Aussage wird zudem davon gestützt, dass vorgestern eben besagter SoC im AnTuTu-Benchmark mit dem beachtlichen Ergebnis von 38.000 Punkten aufgetaucht ist. Dabei muss man allerdings auch bedenken, dass ein Benchmark nur begrenzte Aussagekraft besitzt, da es ein synthetischer Wert und noch dazu leicht zu manipulieren ist. Aber eines wird dadurch trotzdem schon klar, nämlich dass der Prozessor sich in der Spitzenklasse bewegt.
Aus der chinesischen Pressemitteilung lässt sich ablesen, dass der Kirin 920 auch Heterogeneous Multi Processing (HMP) bzw. Global Task Scheduling (GTS) unterstützt. Mit anderen Worten er kann alle acht Kerne gleichzeitig laufen lassen und nicht wie bei Samsungs Exynos-Octa-Core-Chipsätzen nur die stärkeren oder schwächeren vier Kerne im Verbund. Darüber hinaus besitzt der Chipsatz auch die Mali T628MP4-GPU, die 8 Shader-Kerne besitzt und 4K-Videos wiedergeben kann. Der Chipsatz unterstützt zudem Display-Auflösungen von bis zu 2.560 x 1.600 Pixel. Huawei ist also für die nahe Zukunft gut gerüstet und wir können uns schon mal auf ein Smartphone mit QHD-Auflösung gefasst machen.
Aber Leistung alleine reicht heute längst nicht mehr aus und aus dem Grund soll der Kirin 920 dank diverser Software-Optimierungen auch energieeffizient arbeiten. Gerüchteweise können wir schon im Sommer erste Geräte mit dem Kraftprotz bestaunen, denn dieser soll im gemunkelten “Mulan” verbaut werden. Wir sind gespannt, ob Huawei die großen Versprechen auch tatsächlich einhalten kann.
Quelle: Huawei (via androidnext)