Keine Lust mehr auf Werbung im Internet? Auf dem Desktop und Notebooks entfernt seit Jahren Adblock Plus nervige Werbebanner. Jetzt hat die Eyeo GmbH, das Unternehmen hinter der Erweiterung, auch einen Android-Browser herausgebracht. Die Nutzung des Adblock-Browsers sollte aber wohl überlegt sein.Â
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Seit Mai 2015 gab es den Adblock-Browser bereits in einer offenen Beta, jetzt wurde Version 1.0 in den Play Store gestellt und steht für jedermann mit mindestens Android 2.3 Gingerbread oder höher zum Download bereit. Der Browser selbst bietet die gängigsten Funktionen wie etwa Tabbed Browsing, einen Inkognito-Modus, die Möglichkeit, Lesezeichen anzulegen oder vorhandene Lesezeichen aus dem Standard-Browser des Android-Geräts zu importieren. Darüber hinaus kann etwa auch das Aussehen der Startseite angepasst und unterschiedliche Suchmaschinen eingestellt werden.
Wie auch auf dem Desktop oder am Notebook, können sich Nutzer außerdem sogenannte „akzeptable Werbung“ anzeigen lassen, die trotz aktiviertem AdBlockings vom Browser durchgewunken werden. Gerade dieses Geschäftsmodell hat der Eyeo GmbH in der Vergangenheit viel Kritik eingebracht, da sich das Kölner Unternehmen von großen Webseiten wie zum Beispiel Google dafür bezahlen lässt, ihre Werbung als „akzeptabel“ einzustufen. Praktisch sind jedoch die erweiterten Blocking-Optionen, die unter anderem das Tracking verhindern, Malware blockieren sollen oder die Anzeige von Social Media-Buttons verhindern.
Inhalte kosten Geld
Die Nutzung von Adblockern ist nachvollziehbar – immerhin will ja niemand von aufdringlicher Werbung belästigt werden. Andererseits muss Nutzern aber auch klar sein, dass qualitativ hochwertige Inhalte nicht von den sprichwörtlichen Bäumen fallen. Nicht nur Redaktionen müssen finanziert werden, sondern auch die darunter liegende Technik wie etwa Server. Das alles kostet Geld – und wer nicht bereit ist, für Inhalte zu zahlen, sollte fairerweise Werbung akzeptieren.
Derzeit ist der Adblock-Browser noch kostenlos im Play Store zu haben. Wer sich für die App interessiert, sollte aber schnell sein – immerhin ist ja Googles Haupteinnahmequelle bekanntermaßen die Werbung und es ist durchaus möglich, dass der Suchmaschinenbetreiber den werbeblockenden Browser bald aus dem Play Store werfen könnte.
Dass man in Mountain View ganz und gar nichts von Adblockern hält, zeigt sich nämlich auch daran, dass man YouTube-Nutzer seit kurzem für die Verwendung eben solcher Erweiterungen bestraft. Die können, berichtet unter anderem WinFuture unter Berufung auf viele empörte Nutzerkommentare, nämlich Werbung nicht mehr überspringen und müssen sich mit eingeschaltetem Adblocker zum Teil minutenlange Werbeclips anschauen.
Via: Engadget