In der Anfangszeit der Mobilcomputertechnik erforderte das Ausgeben von Bildern am Fernseher ein proprietäres Kabel – jeder Hersteller kochte seine eigene Suppe. Das MHL-Gremium behob dieses Problem.
Das Produkt des Teams ist ein Standard, der die Kommunikation von Medieninhalten per Telefon regelt. Aufgrund des einheitlichen Protokolls verständigen sich Geräte unterschiedlicher Hersteller ohne Probleme miteinander, auf physikalischer Seite kommt normalerweise ein MicroUSB-Anschluss zum Einsatz. Ein daran angeschlossenes Kabel ebnet eurem Smartphone dann den Weg zum großen Bildschirm:
Bisher war das Ãœbertragungsprotokoll auf FullHD beschränkt. In der dritten Version des Protokolls unterstützt MHL erstmals auch höhere Auflösungen, die gemeinhin als UltraHD bezeichnet werden – die Grenze liegt nun bei 2160p30.
Zudem gibt es ab Sofort eine Unterstützung für mehrere Bildschirme. Es wäre theoretisch denkbar, dass dies irgendwann “Zweischirm-Workstations” auf Basis eines Smartphones ermöglicht – die von aktuellen ARM-Prozessoren angebotene Rechenleistung würde für viele “einfache” Anwendungen genügen, der Vorteil der entfallenden Synchronisation wäre nicht von der Hand zu weisen.
Auch im Audiobereich rüstet das Industrie-Standardisierungsgremium auf. Die neue Version unterstützt 7.1-Sound, zudem auch die Formate Dolby TrueHD und DTS-HD.
Ãœber ein als RCP – die Abkürzung steht für Remote Control Protocol – genanntes Kommunikationssystem ermöglicht die neue Version von MHL das Ansprechen von diverser Peripherie. Es wäre denkbar, dass ihr in Zukunft den am Handy ablaufenden Film über die Fernbedienung des TV-Geräts anhalten, pausieren und/oder vorspulen könnt.
Eine weitere witzige Neuerung ist, dass ein MHL-Host ab sofort bis zu zehn Watt Energie bereitstellen kann. Dadurch wird es möglich, das Telefon während dem Abspielen von Mediendateien zu laden – nach dem Ansehen des französischen Kulturfilms ist der Akku des Telefons voll und steht für andere Aufgaben zur Verfügung.
Dank Abwärtskompatibilität ist es nicht notwendig, neue Hardware anzuschaffen. Ein MHL-Gerät der ersten oder der zweiten Generation ist in der Lage, das neue Fernsehgerät mit Inhalten zu versorgen – in die entgegengesetzte Richtung sollte es (wenn auch mit reduzierter Bildqualität) ebenfalls ohne Probleme funktionieren.
Habt ihr schon einen 4K-Fernseher angeschafft? Oder kommt ihr – wie der Autor dieser Zeilen – ohne Fernsehgerät in der Wohnung aus? Eure Meinung interessiert uns – hinterlasst uns doch bitte ein Kommentar!
Quelle: AndroidNext