Nach Wikileaks-Enthüllungen: CIA meldet sich zu Wort

Michael Derbort 9. March 2017 Comments Off on Nach Wikileaks-Enthüllungen: CIA meldet sich zu Wort Kommentar(e)

Die neuesten Wikileaks-Enthüllungen haben ja für reichlich Furore gesorgt. Noch nie zuvor wurde so deutlich, wie weit der US-Geheimdienst CIA in unsere Privatsphäre vordringen kann. Nun meldet sich der CIA zu Wort: Erwartungsgemäß recht verschnupft und auch der Inhalt des Statements ist eigentlich keine große Überraschung.

Bild: © Bernd Wachtmeister/pixelio.de

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Kampf gegen den Terrorismus

Diese Enthüllungen gefährden die Bürger der USA, lässt der Geheimdienst verlauten. Das mag zumindest oberflächlich betrachtet ziemlich kurios klingen, denn die massenhafte Überwachungen privater Geräte einerseits und das gezielte Ausspionieren von Firmen und Institutionen auf der anderen Seite lässt sich nur schwer mit dem Schutzbedürfnis der Amerikaner in Einklang bringen.

Natürlich ist mal wieder vom Kampf gegen den Terrorismus die Rede. Das ist sogar verständlich, denn wir alle leben zwischenzeitlich mit dieser Gefährdungslage. Es kann auch durchaus zugestanden werden, dass nicht auf jedem Handy steht, dass es nun einem völligen harmlosen Bürger oder einem Terroristen gehört. Rechtfertigt das aber tatsächlich den massenhaften und ungefilterten Eingriff in die Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte von Bürgern anderer Staaten? Wir verzichten an dieser Stelle auf eine Einschätzung und überlassen jedem Einzelnen, wie er mit diesen Informationen umgeht.

Auch Präsident Trump äußert sich “extrem besorgt”, und lässt durch seinen Sprecher Sean Spicer ausrichten, dass mit nachdruck nach dem Informanten gefahndet werde und dass dieser die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekomme. Das ist insofern kurios, da der Präsident noch zur Enthüllung von Hillary Clintons E-Mail-Affäre gejubelt hatte, dass er Wikileaks liebe. Nun ja, Trump eben …

Die CIA macht hingegen deutlich, dass sich niemand aus diesem Hause zum Wahrheitsgehalt der Informationen und zum Fortschritt bei der Suche nach dem Wikileaks-Informanten äußern werde.

Um mal wieder die Kirche im Dorf zu lassen, müssen wir an dieser Stelle gleichwohl zur Sprache bringen, dass auch andere Geheimdienste ähnlich vorgehen. Auch der deutsche MAD betreibt in großem Umfang Datenspionage. Anstatt jetzt mit dem Finger auf die USA zu zeigen, die gerade sehr herzhaft aufgeflogen ist, sollten wir uns lieber mal die Frage stellen, was wir jetzt aus diesen Erkenntnissen machen. Dass die schöne neue Online-Welt auch ihre Schattenseiten hat, sollte eigentlich jedem klar gewesen sein. Dass die Enthüllungen geradezu Orwell’sche Ausmaße offenbaren, müssen wir allerdings alle schlucken.

Quelle: CIA

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