Vergangene Woche ist bekannt geworden, dass Samsung an einer Virtual-Reality-Brille arbeitet. Anders als erwartet arbeitet Samsung aber mit dem Hauptkonkurrenten Oculus zusammen an einem “schockierend guten” Virtual-Reality-Produkt.
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Die Meldung, dass Samsung an einem Virtual-Reality-Headset für die Flaggschiff-Smartphones arbeitet, war keine große Überraschung. Nachdem Oculus mit dem Oculus Rift für großes Aufsehen gesorgt hatte und von Facebook aufgekauft wurde und selbst Sony an einem VR-Headset arbeitet, schien es logisch, dass Samsung auch ein Stück vom virtuellen Kuchen abhaben möchte. Die eigentliche Überraschung kommt aber heute – Einer Meldung von Engadget zufolge arbeitet Samsung nicht gegen Oculus, sondern kooperiert mit dem Startup, das den derzeitigen VR-Hype gestartet hat.
Oculus kümmert sich bei der Kollaboration um die Software, während Samsung die Hardware übernimmt. Der Hintergrund dieses Deals ist simpel: Oculus gewährt Samsung Zugang zu einer Vorabversion des Mobile Software Development Kit und hilft bei der Entwicklung eines UI. Samsung dagegen gewährt Oculus frühen Zugang zu den neuen hochauflösenden OLED-Displays, die für die finale Version des Oculus-Rift-Headsets benötigt werden.
Das Samsung-Headset funktioniert natürlich mit einem High-End-Samsung-Smartphone – dieses wird allerdings nicht per Kabel oder ähnlichem mit der VR-Brille verbunden, sondern in dieses eingesteckt. Das Headset selber hat also kein eigenes Display, sondern verwendet das des Smartphones. Außerdem kann auch auf die vorhandenen Sensoren, sowie die Kamera zugegriffen werden. Dadurch entstehen nicht nur interessante Anwendungsgebiete, auch die Kosten können so niedrig gehalten werden. Ein Informant sagte gegenüber Engadget, dass das derzeitige Testmodell bereits ein “schockierend gutes Erlebnis” bietet und das obwohl es noch mit einem Samsung Galaxy S4 betrieben wird.
Was zunächst allerdings nach einer klassischen Win-Win-Situation klingt, bietet am Ende auch einige Risiken. Samsung will als erstes Unternehmen ein VR-Headset für Smartphones auf den Markt bringen, Oculus dagegen arbeitet an einem Gaming-Headset und lässt sich Zeit, ein möglichst perfektes Endprodukt zu schaffen. Sollte Samsung ein gutes Gerät herausbringen, könnte das aufgrund der Marktmacht von Samsung den Markt für VR-Headsets massiv vergrößern, wovon auch Oculus profitieren würde. Sollte das Headset von Samsung allerdings schlecht sein, könnte der Markt massiv darunter leiden, da die Nutzer das Interesse an der Technologie verlieren. Wir dürfen also gespannt sein, ob Samsung ein gelungenes Headset baut, oder ob es ein zweiter Virtual Boy wird.
Quelle: Engadget (via Business Insider)