Langweilig ist beim Model S von Tesla nur der Name: Das beste Auto der Welt verwendet einen Elektromotor, bietet eine Autopilot-Funktion mit Radar – und lässt sich vom Smartphone aus fernbedienen.
Seit 2012 ist die sportliche Limousine Model S in den USA erhältlich – und seit 2013 auch in Deutschland. Weltweit wurden seitdem etwa 46.000 dieser Luxusfahrzeuge des Herstellers Tesla Motors verkauft. Besonders erfolgreich ist das Model S in Kalifornien und in Norwegen. Europaweit belegte es im ersten Halbjahr 2014 bei den Verkaufszahlen den zweiten Platz (mit etwa 5.300 verkauften Fahrzeugen). Auf Deutschlands Straßen sind derzeit knapp 800 dieser Autos unterwegs.
Die unabhängige Verbraucherzeitschrift „Consumer Reports“ hat dem Fahrzeug im Jahr 2013 bescheinigt, in ihren Tests jedes andere Auto (egal ob Elektro oder Benzin) geschlagen zu haben.
„Die [für die Zukunft geplanten] Ladestationen [mit Solarmodulen] werden auch dann noch funktionsfähig sein, wenn das gesamte landesweite Stromnetz ausfallen sollte. Selbst wenn also eine Zombie-Apokalypse stattfinden sollte, werden Sie dank des Tesla-Supercharging-Systems immer noch imstande sein, zu reisen.“ – ELON MUSK
Erhältlich ist der Elektro-Flitzer in vier Ausführungen, die sich voneinander unter anderem durch die Kapazität ihrer Akkus unterscheiden: Das Tesla Model S 60 hat eine Reichweite von 345 Kilometern mit einer einzigen Akkuladung. Model S 85 und S85 D bringen es auf rund 470 Kilometer. Und das neue Model S P85D – mit Allradsantrieb und 700 PS unter der Haube – schafft auch nicht mehr. Die Preise beginnen ab rund 72.000 Euro. Ein in niedrigeren Preisregionen (um die 40.000 Euro) angesiedeltes Elektroauto namens Tesla Model 3 soll 2017 auf den Markt kommen.
Aufgeladen wird der Akku des Tesla Model S ganz traditionell an Haushaltssteckdosen, an einer Wandladestation in der eigenen Garage oder an öffentlichen Ladestationen. Darüber hinaus hat Tesla Motors ein Netz aus bislang 250 Supercharger-Stationen aufgebaut (davon 87 in Europa). Diese erlauben ein sehr schnelles Aufladen: In 20 Minuten ist der Akku schon wieder zur Hälfte gefüllt.
Allradantrieb mit zwei Motoren
Die neuen Model-S-Varianten 85D und P85D verwenden einen Allradantrieb, bei dem jede der beiden Achsen über einen eigenen Motor verfügt. Das sorgt für optimale Straßenlage und Handhabung selbst bei schwierigen Fahrbedingungen. Darüber hinaus ist diese Antriebsart auch energieeffizienter: Das Model 85D hat eine 15 Kilometer größere Reichweite als die Variante mit Hinterradantrieb.
Fernsteuern per App
Einige Funktionen des Model S können Sie vom Smartphone aus fernsteuern. Die dafür notwendige App ist sowohl für Android-Smartphones als auch für iPhones erhältlich.
Die App ermöglicht es, das Aufladen des Auto-Akkus zu überwachen, zu starten und abzubrechen.
Sie können die Heizung und die Klimaanlage des Tesal Model S einschalten, noch bevor Sie im Wagen sitzen.
Nicht zuletzt zeigt Ihnen die Smartphone-App die Position Ihres Fahrzeugs auf einer Straßenkarte an.
Bordcomputer und Handy
Der Bordcomputer des Fahrzeugs verfügt nicht nur über einen Bildschirm hinter dem Lenkrad für das Anzeigen von grundlegenden Informationen wie Geschwindigkeit und Uhrzeit, sondern auch über einen riesigen (17 Zoll großen) berührungsempfindlichen Bildschirm. Funktionen wie die Klimaanlage, das Navigationssystem und das Abspielen von Musik kann der Fahrer über diesen Touchscreen bedienen, bzw. über Tasten am Lenkrad oder aber per Sprachsteuerung.
Mobiltelefone lassen sich per Bluetooth mit dem Bordcomputer verbinden. Es ist dann möglich, Telefonate über das Audiosystem des Autos zu führen. Darüber hinaus kann das System das Adressbuch, die Anrufliste und den Terminkalender mit dem Handy abgleichen sowie Musik abspielen, die sich auf dem Telefon befindet. Für Smartphones mit den Betriebssystemen Android und iOS gibt es zudem eine App, die es erlaubt, etliche Funktionen des Fahrzeugs fernzusteuern (siehe oben „Fernsteuern per App“).
Autopilot
Das Model S verfügt serienmäßig über eine Frontkamera, Radar, 360-Grad-Ultraschallsensoren und automatische Bremsen. (Zumindest gilt dies für die Fahrzeuge, die seit Oktober aus der Fabrik rollen. Ältere Autos lassen sich nicht nachrüsten.)
Diese Ausstattung wird es dem Fahrzeug durch Software-Aktualisierungen in Zukunft erlauben, seine Umgebung zu überwachen, wodurch fortschrittliche Assistenz- und Sicherheitsfunktionen möglich werden.
Diese Funktionen sollen nicht nur beim Einparken helfen und Zusammenstöße vermeiden oder deren Auswirkungen abmindern, sondern sind auch imstande, automatisch die Spur zu halten oder aber diese zu wechseln, wenn der Fahrer den Blinker betätigt. Und nicht zuletzt können sie die Fahrgeschwindigkeit sowohl an die Vorgaben der Straßenbeschilderung als auch an die jeweilige Verkehrssituation anpassen.