Selbstfahrende Autos werden langsam automobile ÂRealität. Mercedes präsentiert eine spektakuläre Studie.
Noch ist der Mercedes F 015 ein „Forschungsfahrzeug“, wie der Hersteller es nennt. Einen großen Teil des futuristischen Eindrucks macht die metallische Beschichtung der Glasflächen aus, die Fenster sind damit von außen kaum als solche zu erkennen, sie bilden eine optische Einheit mit dem Chassis. In einem aerodynamisch geformten Höcker am Autodach versteckt sich die GPS-Elektronik. Um 100-prozentig sicher autonom steuern und navigieren zu können, wie es der F 015 tut, reicht schließlich keine herkömmliche Navi-Hardware.
Ein fahrendes Wohnzimmer
In der fertigen Form soll der Schlitten ein Stück luxuriöser, mobiler Lebensraum werden – statt hinter dem Lenkrad nimmt der Fahrer in einer eine gemütlichen „Lounge“ Platz. Die Türpaneele sind mit flächigen Touchscreen-Bildschirmen ausgestattet, an denen der Fahrer (oder besser: der Fahrgast) unter anderem die Geschwindigkeit regulieren, das Unterhaltungssystem bedienen und Anrufe starten kann. Während der Fahrt lassen sich auf den Bildschirmen auch virtuelle Szenerien einblenden, die den entspannten Insassen den Eindruck vermitteln, sie würden durch Palmenhaine oder futuristische Städte fahren. Die vier Sitze sind Vis-à -Vis angeordnet – schließlich gibt es im autonomen Fahrzeug keinen Grund, nach vorne auf das Straßengeschehen zu blicken.
Sichere Fahrt mit E-Antrieb
Der F 015 erkennt von selbst Fußgänger am Straßenrand und ermöglicht ihnen das Überqueren, indem er per Laser einen Zebrastreifen auf die Fahrbahn projiziert. Ob das Auto gerade selbst lenkt, ist an der Farbe der LEDs am Kühlergrill erkenntlich: Blaues Licht bedeutet „autonome Fahrt“.
Angetrieben wird der 272 PS starke Mercedes emissionsfrei von zwei E-Motoren, die mit Batterien und Brennstoffzellen gespeist werden. Noch beschränkt sich die Zulassung des Silber-Boliden auf abgesperrte Strecken – vor 2030 wird man derlei auf den Straßen wohl nicht bewundern dürfen.