Seit jeher strebt der Mensch danach, sich in die Lüfte zu schwingen. Das können wir euch nicht bieten, mit der Parrot AR Drone 2.0 fliegt ihr aber zumindest virtuell.
Drohnen gelangen bekanntlich hauptsächlich durch militärischen Einsatz in die Medien, bei unserem Modell ist das selbstverständlich anders. Parrot fertigt mittlerweile in zweiter Generation die AR Drone – einen Quadcopter für den zivilen Einsatz. Wir haben uns aufgemacht, das kultige Gadget genauer unter die Lupe zu nehmen.
Ferngesteuertes Spielzeug übt seit jeher eine magische Anziehungskraft auf die testosterongesteuerte Hälfte der Menschheit aus und noch reizvoller wird ein solches Gerät, wenn sich damit auch noch jede Menge Unsinn anstellen lässt. Soll heißen: Die AR Drone ist ein witziges Gadget, das schon mal zum Ausspionieren eines Vogelnests in einem Baumwipfel taugt, für professionelle Flugshows aber ungeeignet ist. Das bedeutet aber keineswegs, dass das Fliegen damit keinen Spaß macht – so viel sei schon mal verraten.
Notwendige Voreinstellungen
Bevor du dich virtuell in die Lüfte schwingst, kommt aber noch ein wenig Arbeit auf dich zu, denn du musst die Drohne erst einmal richtig kalibrieren und vorbereiten. Das beginnt bei der Stromversorgung: Den 1.000 mAh starken Akku speist du über das mitgelieferte Ladegerät mit Energie, ca. eineinhalb Stunden dauert der Ladevorgang. Damit kannst du dann rund zehn Minuten fliegen. Das Verhältnis Flugminuten zu Ladezeit ist also recht dürftig, was die Anschaffung eines oder mehrerer weiterer Akkupacks nahelegt. Der Spaß kommt andernfalls zu kurz, der Frust wächst exponentiell zur Entladung des Akkus. Und einem filigranen Gerät wie der AR Drone 2.0 ist Wut im Bauch wenig zuträglich.
Den geladenen Akku setzt du mit wenigen Handgriffen ein: Abdeckung abnehmen, Akku in die Auslassung stecken, Stecker verbinden – fertig. Ãœbrigens: Mitgeliefert werden zwei Abdeckungen aus Schaumstoff, eine für die Nutzung in überdachten Flugräumen, eine für den Flug unter freiem Himmel. Wir empfehlen zu Beginn die Abdeckung mit Rotorschutz zu verwenden, unabhängig von der gewählten Location – die Rotorblätter liegen andernfalls frei, Stürze wirken direkt auf die empfindlichen Bauteile.
Fliegen will gelernt sein
Du kannst die AR Drone auf zwei Arten steuern: Der einfache Modus ist für Anfänger geeignet und bietet unterstützende Maßnahmen während des Fluges. Das Gerät richtet sich dabei automatisch nach vorne – also in Aufnahmerichtung der verbauten HD-Kamera – aus. Das ist zu Beginn verwirrend, die Kontrolle verlierst du damit aber kaum. Mehr Spaß macht das Fliegen allerdings mit der Option „Absolute Kontrolle“. Du steuerst dann die Drohne aus deiner Perspektive, das Gerät erkennt automatisch deine Position. Ganz egal, für welche Option du dich entscheidest, die Bedienung ist immer gleich: Mit dem linken Joystick veränderst du die Flugrichtung, der rechte Stick ist für Höhe und Drehungen auf dem Stand verantwortlich – sofern du den Joypad-Modus aktiviert hast. Andernfalls steuerst du deine Drohne durch entsprechende Bewegungen des Smartphones.
Starten und Landen
Mit einem Tipp auf „Take off“ schwingt sich die Drohne in die Lüfte, ohne dein Zutun schwebt sie auf rund einem Meter Höhe – Unfälle gleich nach dem Start sind also kaum möglich. Achten solltest du aber auf etwaige Einwirkungen von außen, zu starker Wind bekommt deinem Flieger gar nicht gut – wenngleich die Drohne „Windböen“ bis zu 15 km/h automatisch kompensiert. Bei einem leichten Lüftchen kannst du also bedenkenlos fliegen. Und wenn es doch einmal gefährlich wird: Durch den integrierten „Landen“-Button holst du dein Spielzeug bequem und unfallfrei wieder vom Himmel.
Die Kamera
Die HD-Kamera zeichnet auf Wunsch eindrucksvolle Aufnahmen deiner Flugkünste auf. Die Qualität ist einwandfrei, eine ruhige Hand beim Fliegen vorausgesetzt. Natürlich lassen sich auch einfache Fotos schießen, und auch der soziale Aspekt kommt nicht zu kurz: Wie du am Beinamen „AR“ schon erkennen kannst, unterstützt der Copter Augmented Reality-Features – zumindest in der Theorie. Die dafür nötigen Apps gibt es derzeit nur für iOS-Geräte, Android-Nutzer schauen (noch) durch die Finger.
Die AR Drone wäre also ein perfektes Spielzeug, eine Schwäche müssen wir der Fairness halber allerdings erwähnen: So spaßig das Gadget auch ist, aufgrund der Leichtbauweise übersteht es Abstürze und Unfälle selten völlig unbeschadet. Unser Testgerät zeigte schon nach einigen Flügen zahlreiche Schrammen. Die Abdeckungen federn einen Aufprall zwar ab, halten selbst aber keiner allzu großen Belastung stand. Aber keine Angst: Prophylaktisch bietet Parrot sämtliche Teile zum Nachkauf an.
Fazit
Wir durften bislang noch kein Gerät testen, das im Redaktionsteam derart große Begeisterung hervorrief. Kein Wunder: Das Fliegen wird so schnell nicht langweilig, mit steigenden Skills will man das Smartphone gar nicht mehr aus der Hand legen – solange die Drohne nicht abschmiert, denn spätestens dann ist der Spaß vorbei – und solange der Akku reicht, was nicht allzu lange der Fall ist. Du solltest dir jedenfalls bewusst sein, dass du mit dem Kauf in ein relativ teures Hobby investierst.
Hier haben wir noch zwei Videos, die mit der Kamera der Drohne aufgenommen wurden:
Souverän:
Mit Absturz:
Hier noch einige Fotos:Â
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