Das Spitzenmodell von LG
setzt neue Performance-Maßstäbe
Die Elektroniksparten der beiden südkoreanischen Konzerne LG und Samsung buhlen seit Jahren um die Gunst ihrer technikverliebten Kunden. Durch die enorme Dominanz von Samsung, fristen die Produkte von LG dabei des Öfteren ein Schattendasein. Bei Smartphones beginnt dieses Kräfteverhältnis nun langsam aber sicher zu wanken, denn mit Geräten wie dem Optimus 4X HD, dem Optimus G und dem von Google ordentlich ins Rampenlicht gerückten Nexus 4 wurde eindrucksvoll bewiesen, dass LG zur Speerspitze der Branche gehört. Ob dieser hart erarbeitete Ruf mit dem LG G2 gehalten oder sogar noch weiter gefestigt werden kann, verraten wir Ihnen in unserem ausführlichen Testbericht.
Schlichtes Design
Optisch orientiert sich das G2 an gängigen Design-Konventionen. Der „Edge-to-Edge“-Bildschirm sorgt aber für ein extravagantes Erscheinungsbild, da das Display beinahe die komplette Front einnimmt. Ermöglicht wird dies unter anderem durch virtuelle Navigationstasten, wie man sie etwa auch vom Nexus 4 oder den Xperia Z-Modellen kennt. Gleichzeitig sorgt diese Bauweise dafür, dass das G2 trotz 5,2 Zoll großem Full HD-Bildschirm verhältnismäßig kompakt wirkt und kaum größer ist als das HTC One mit 4,7 Zoll Bildschirm. In puncto Verarbeitung und Haptik spielt das G2 in der gleichen Liga wie das Galaxy S4, sprich das Gehäuse besteht zur Gänze aus Plastik, ist auf der Rückseite aber etwas anfälliger für Fingerabdrücke. Mit dem HTC One kann es in Sachen Robustheit nicht mithalten, dafür ist es mit 143 Gramm aber ein in Relation zur Displaygröße leichtes Smartphone.
Innovatives Bedienkonzept
Während LG beim Design also bewusst auf Schlichtheit und bekannte Formen setzt, geht man beim Bedienkonzept einen gänzlich eigenen Weg. An den Seiten des Smartphones sind weder Lautstärke-Wippe noch der Ein-und-Ausschaltknopf zu finden. Stattdessen sind diese bekanntlich nicht ganz unwichtigen Bedienelemente zentral auf der Rückseite des G2 zu finden. Was zunächst wie ein Gimmick wirkt und mitunter etwas Verwirrung stiftet, entpuppt sich im Alltag als richtiger Mehrwert. Besonders Menschen mit kleineren Händen, die ihr Smartphone mit einer Hand bedienen möchten, werden sich über die Positionierung der rückseitigen Tasten freuen. Gleichzeitig wurde das G2 mit einem dazu passenden, überaus praktischen Software-Feature ausgestattet. Mit „Knock-ON“ lässt sich das Display durch Klopfen (genauer gesagt durch zwei kurz aufeinander folgende Berührungen) entsperren oder sperren. Bereits nach kurzer Zeit möchte man diese Funktion nicht mehr missen. Hier gebührt LG Respekt, da Knock-ON einen echten Mehrwert im alltäglichen Gebrauch bietet.
Eindrucksvolles Display
Der Bildschirm des G2 gehört zum Besten, was je in einem Smartphone verbaut wurde. Die Auflösung von 1920 x 1080 Pixel ergibt in Kombination mit 5,2 Zoll eine Pixeldichte von 424 ppi. Das ist zwar weniger als beim Galaxy S4 (441 ppi) oder beim HTC One (469 ppi), allerdings sind die Unterschiede mit freiem Auge nicht zu erkennen. So präsentiert sich das Display als knackscharf und extrem hell. Dank LCD IPS-Technologie werden Farben beim G2 korrekt wiedergegeben (ein Punkt, der Samsungs AMOLEDs immer noch zurecht Kritik einbringt) und Inhalte sind auch unter freiem Himmel leicht erkenn- und ablesbar. Ein Nachteil sind aber die virtuellen Tasten des G2, denn anders als beim Galaxy S4 oder HTC One steht Ihnen beim LG-Flaggschiff nicht die volle Auflösung für Inhalte zur Verfügung. Das ist aber sicherlich ein subjektiver Kritikpunkt und Nutzer von Nexus-Geräten oder aktuellen Sony Xperia-Smartphones sind dies ohnehin gewohnt.
Übersichtliche Oberfläche mit nützlichen Komfort-Funktionen
Wer die Benutzeroberfläche von LG-Smartphones kennt, findet sich beim G2 sofort zurecht. Doch auch Neulinge dürften damit sofort warm werden, denn LGs Oberfläche wirkt wie ein angenehm übersichtlicher Mix aus Samsungs TouchWiz und der unangepassten, „puren“ Android-Oberfläche von Google. Den Einstieg erleichtern zudem immer wieder auftauchende Kurztipps, die die verschiedenen Funktionen der Benutzeroberfläche illustrieren. Versierte Nutzer können diese Tipps natürlich sofort deaktivieren. Zusätzlich zum bereits erwähnten Knock-ON-Feature bietet das G2 eine Reihe weiterer Funktionen, die sich angenehm im Hintergrund halten, aber dennoch einen merkbaren Mehrwert im Alltag bieten. Bei einem eingehenden Anruf können Sie beispielsweise abheben, indem Sie das G2 einfach zum Ohr bewegen. Gleichzeitig wird die Klingeltonlautstärke automatisch allmählich leiser, wenn das Smartphone in die Hand genommen wird. Und wenn Sie einen Anruf ablehnen möchten, können Sie das G2 ganz einfach mit dem Display nach unten auf den Tisch legen. In den Systemeinstellungen finden Sie im Untermenü „Bewegungen“ eine Reihe weiterer Funktionen, die Sie per Häkchen nach Belieben ein- oder ausschalten können. Ein Software-Extra, welches eine besondere Erwähnung verdient, ist der „Guest Mode“. Damit können Sie das G2 in einen speziellen, eingeschränkten Modus versetzen, bei dem nur ganz bestimmte Apps angezeigt und genutzt werden können. Voraussetzung ist, dass Sie dafür ein eigenes Entsperrmuster definieren. So können Sie direkt vom Lockscreen aus wahlweise den Gäste- oder den normalen Modus öffnen. Ideal, wenn Sie das G2 Ihrem Kind zum Spielen einer Runde Angry Birds in die Hand drücken.
Mehr als genug Leistung
Was die Hardware betrifft, so ist das LG G2 ein wahres Kraftpaket und weist bis auf das Xperia Z Ultra und das bald erscheinende Xperia Z1 alle Konkurrenten in Sachen Leistung in die Schranken. Die auf 2,3 GHz getaktete Quad Core-CPU des Snapdragon 800-Chips liefert in Kombination mit 2 GB Arbeitsspeicher und einem Adreno 330 Grafikprozessor mehr als genug Power für aufwendige Spiele. Aktuelle Titel wie Real Racing 3 oder Asphalt 8 bringen das G2 trotz ressourcenhungriger 3D-Grafik nicht einmal ansatzweise ins Schwitzen. Wer sein Smartphone also auch zum Zocken verwenden will, ist mit dem G2 sicherlich langfristig auf der sicheren Seite.
Damit dem LG-Flaggschiff bei all dieser gebotenen Leistung nicht nach wenigen Stunden die Puste ausgeht, wurde ein stattlicher 3.000 mAh-Akku verbaut. Zum Vergleich: Das HTC One bietet 2.300 mAh, das Galaxy S4 2.600 mAh und das Xperia Z Ultra ebenfalls 3.000 mAh. Der großzügig bemessene Akku machte sich in unserem Test bemerkbar, deshalb können wir mit Fug und Recht behaupten, dass Sie mit dem G2 locker durch einen geschäftigen Tag mitsamt einiger Abstecher auf Youtube kommen.
LTE, aber kein erweiterbarer Speicher und tauschbarer Akku
Wie es sich für ein Highend-Smartphone gehört, unterstützt das G2 natürlich auch den schnellen Mobilfunk-Standard LTE im vollen Pentaband-Frequenzbereich (850, 900, 1800, 2100 und 2600 MHz). Bei der sonstigen Ausstattung gibt es aber den ein oder anderen Punkt zu bemängeln. So ist am G2 kein Slot für eine microSD verbaut, eine Speicherweiterung ist also nicht möglich. Eine Tatsache, die Sie bei der Wahl zwischen der 16 und 32 GB-Variante des Smartphones im Hinterkopf haben sollten, um nicht später mit ständigem Platzmangel kämpfen zu müssen. Anders als beim Mitbewerber Samsung ist es beim LG-Spitzenmodell zudem nicht möglich, den Akku auszutauschen – wegen der üppigen Kapazität von 3.000 mAh ist dies aber zu verschmerzen.
Fazit
LG hat mit dem G2 alles richtig gemacht und bringt uns ein in vielerlei Hinsicht beeindruckendes Smartphone. Der Snapdragon 800-Chip ist über alle Zweifel erhaben, das Display gestochen scharf, hell und kontrastreich. Die Kamera verfügt über einen optischen Bildstabilisator und der Akku ist mit 3.000 mAh größer als bei der direkten Konkurrenz. Angenehm ist zudem, dass die LG-Oberfläche mitsamt Extras dezent pragmatisch ausgefallen ist und mit wenig vorinstallierten Apps daherkommt. Punktabzug gibt es lediglich bei der Ausstattung, vorausgesetzt man stört sich an einem fehlenden microSD-Slot und einem fix verbauten Akku. Doch das ist Kritik auf hohem Niveau bei einem ansonsten absolut gelungenen Smartphone.
- Aktuell schnellstes Android-Smartphone
- Tolles Display, nützliche Software-Extras
- Keine Möglichkeit zur Speichererweiterung
- Rückseite ist Fingerabdruck-Magnet
USB Audio GPS HSPA+ NFC WLAN (a,b,c,g,b) Bluetooth 4.0
Display: Speed: Akku: Verarbeitung: Ausstattung: Design: Haptik: Kamera: |
Leistung:
34794
Grafik:
1222
Browser:
2928
Akku:
577
|
Max. 80627 Max. 4942 Max. 7176 Max. 910 |