Mit klassischem Sony-Design gegen Apple,
HTC und Samsung
Lange hat es gedauert, doch nun hat auch Sony sein erstes Quad Core-Smartphone auf den Markt gebracht. Die Japaner wollen sich nicht mehr nur mit Mittelmäßigkeit zufriedengeben, der dritte Platz in der inoffiziellen Hersteller-Rangliste ist das erklärte Ziel.
Das Xperia Z  ist etwas für dich, wenn du…
…Â ein Outdoor-Handy in edlem Design suchst.
Das Xperia Z ist nichts für dich, wenn du…
… wenn du ein günstiges Smartphone für simple Zwecke suchst
Edles Äußeres
Dass sich Sony alle Mühe gegeben hat, das Xperia Z von der breiten Masse abzuheben, merkt man auf den ersten Blick: Der Rahmen besteht aus hochwertigem, glasfaserverstärkten Polyamid (ein Metallersatz aus der Autoindustrie), Vorder- und Rückseite sind hingegen aus gehärtetem Glas gefertigt. Zusätzlich hat Sony die Glasflächen mit einer speziellen Folie überzogen, um das Gerät vor Kratzern und anderen Abnützungserscheinungen zu schützen. Die hochwertigen Materialen machen das Xperia Z zudem nach der Industrienorm IP57 staub- und spritzwassergeschützt. Ein gelegentlicher Ausflug in staubige Gefilde macht das Sony-Flaggschiff also ohne Probleme mit, und danach kannst du es sogar bedenkenlos unter den geöffneten Wasserhahn halten. Selbst Tauchgänge bis zu 30 Minuten übersteht das Gerät problemlos.
Die Fertigung nach der Industrienorm offenbart sich vor allem durch die Abdeckungen der verschiedenen Slots und dem Kopfhörerausgang: Diese sitzen nicht nur bombenfest im Rahmen, dank einer dünnen Gummischicht dringt auch keine Feuchtigkeit ein. Lediglich die Beschriftung der Kappen gibt Rätsel auf: Bei zwei Abdeckungen fehlt die Bezeichnung, ein Problem, das sich im Laufe der Nutzungszeit von selbst löst. Anders als bei den Vorgängermodellen und Geräten anderer Hersteller hat Sony die Ecken des Telefons nicht abgerundet, was eine ungewohnte und für unseren Geschmack auch etwas unhandliche Haptik zeitigt. Auch bei den Tasten will Sony anders sein und setzt auf virtuelle Tasten, die sich wie beim Nexus 4 bei einer Rotation des Geräts mitdrehen. Der Ein-/Ausschalter und die Lautstärke-Wippe wurden zu weit unten positioniert und lassen sich daher mit dem Daumen nur recht unhandlich bedienen, wenn das Gerät mit der rechten Hand im Hochformat gehalten wird. Dabei wird übrigens auch gleich der im Rahmen rechts unten angebrachte Lautsprecher vom Handballen verdeckt – ein Problem bei Anwendungen im Hochformat, wie etwa bei einigen Spielen.
Potentes Inneres
Das alles ist Kritik auf hohem Niveau und schließlich kommt es ja hauptsächlich auf die inneren Werte an – und die sind überzeugend. Angetrieben wird das Gerät von einem potenten Snapdragon S4 Pro-Prozessor, dessen vier Kerne mit jeweils 1,5 GHz getaktet sind. Im Zusammenspiel mit 2 GB RAM schafft das Xperia Z einen hervorragenden AnTuTu-Benchmark-Wert von über 20.000 Punkten. Damit reiht es sich knapp hinter dem HTC One und dem Galaxy S4 ein, die im Moment das Ende der Fahnenstange markieren.
Im Alltag reicht die Leistung des Xperia Z jedenfalls vollkommen aus: Selbst grafisch aufwendige Games und Apps laufen ohne Aussetzer und auch Full HD-Videos lassen sich ohne Verzögerung vor- und zurückspulen. Zum Speichern von Inhalten stehen 16 GB zur Verfügung, der Speicher lässt sich aber mit microSD-Karten erweitern.
Full HD-Display
Was beim Xperia Z besonders in den Fokus rückt, ist das Display: Das Gerät ist als erstes Sony-Smartphone mit einem Full HD-Display ausgestattet, die Auflösung liegt bei 1080 x 1920 Pixeln. Bei der Displaygröße von fünf Zoll schafft man damit eine überragende Pixeldichte von 443 ppi. Zum Vergleich: Die Dichte der Bildpunkte liegt beim Galaxy S4 bei 441 Pixel per Inch, beim HTC One gar bei bislang unerreichten 468 ppi. Das menschliche Auge kann bei rund 300 ppi zwar de facto keinen Unterschied zu höheren Auflösungen ausmachen, aber beim Betrachten von Icons, Bildern und Videos merkt man bei wenig Abstand zum Gerät doch eine gewisse Verbesserung im Vergleich mit den aktuellen Standard-Displays mit HD-Auflösung. Die „pixel per inch“ sind aber nicht der einzige Indikator für die Bildschärfe, vor allem AMOLEDs haben diesbezüglich einen Nachteil.
Zu hohe Farbsättigung
Die Display-Werte sind, die Auflösung betreffend, zwar hervorragend, ein Kritikpunkt in Bezug auf den Bildschirm muss dennoch erwähnt werden: Zwar verwendet Sony die hauseigene Bravia 2-Engine (angeblich um Farben so realitätsgetreu wie möglich darzustellen), im Vergleich mit den LCD-Displays anderer Hersteller wirken die Farben beim Sony-Gerät aber übersättigt. Gleichzeitig ist der Schwarzwert selbst für ein LCD nicht ideal und kann bei weitem nicht einem AMOLED-Display mithalten. Wer von farbgetreuen LCD-Displays auf das Sony-ÂGerät umsteigt, muss sich erst einmal an die überzeichneten Farben gewöhnen.
In Sachen Bedienung weiß Sonys Oberfläche allerdings zu gefallen. Die Japaner haben einige nützliche Features implementiert – so wird mit einem Tipp auf die Multifunktionstaste neben den zuletzt geöffneten Anwendungen auch ein Schnellstartmenü eingeblendet – das ist zeitsparend und funktionell. Die Apps im Menü lassen sich zudem nach unterschiedlichen Kriterien sortieren, das erleichtert das Auffinden von Anwendungen, vor allem, wenn man viele Apps installiert hat.
Die Kamera
Dass Sony ausgezeichnete Digicams fertigt, ist hinlänglich bekannt. Da wundert es kaum, dass auch die im Xperia Z verbaute Kamera höchsten Ansprüchen genügt. Mit 13,1 Megapixeln markiert Sony einen neuen Topwert. Darüber hinaus löst die Kamera schnell aus und auch die Qualität der Aufnahmen ist ansprechend. Die Japaner haben die Kamera-Anwendung zudem mit einigen netten Spielereien ausgestattet: Neben einer Panoramafunktion und der Möglichkeit, Full HD-Videos aufnehmen zu können, wissen vor allem die zahlreichen Bildeffekte und der „Überlegene Automatik“-Modus zu gefallen. Mit letzterem stellt sich die Kamera automatisch auf die Umgebungsverhältnisse ein.
Viele Extras – und doch weniger
In Sachen Extras kann das Xperia Z nicht so recht mit dem S4 und dem One mithalten. Vorinstalliert sind unter anderem ein Auto-Modus und Sony-Apps für Bilder, Musik und Videos. Überzeugend sind die Möglichkeiten, mit anderen Geräten zu interagieren: Neben „MirrorLink“, einer Software, mit der du dein Xperia Z fernsteuern kannst, beeindruckt auch die Funktion „Bildschirm spiegeln“. Mit deren Hilfe überträgst du den Smartphone-Bildschirm drahtlos auf ein Fernsehgerät – nicht gerade eine neue Idee, in manchen Situationen aber durchaus sinnvoll. Erwähnenswert sind auch noch zwei weitere Features: Der „Stamina-Modus“ schont den ohnehin mit 2330 mAh recht großzügig bemessenen Akku und mit „Smart Connect“ plant man Ereignisse im Voraus, die das Z dann automatisch ausführt: So lässt sich beispielsweise der Wecker automatisch aktivieren, wenn man das Gerät an das Ladegerät anschließt. Es genügt dann, das Handy ans Stromnetz zu hängen, um sicher sein zu können, dass der Wecker am nächsten Tag klingelt. Fällt der Strom aus, fällt auch der nächste Bürotag aus.
Fazit
Sony kombiniert in seinem ersten Quad Core-Smartphone ein edles Gehäuse mit leistungsfähiger Hardware und einem guten Bildschirm mit zu hohen Sättigungswerten. Nicht nur die IP57-Zertifizierung ist ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den beiden Konkurrenten, auch in puncto Design setzt sich Sonys Handy knapp vor die beiden anderen. In allen anderen Bereichen ist es dem Galaxy S4 und dem HTC One jedoch unterlegen. Dennoch: Das Xperia Z ist ein interessantes Gerät und gerade für Outdoor-Enthusiasten, die bei Design und Hardware keine Kompromisse eingehen wollen, das ideale Smartphone. Alle anderen sind mit dem S4 oder One aber besser bedient.
- Hochwertige Verarbeitung
- Staub- und wasserdichtes Gehäuse
- Übersättigte Farben, mäßiger Schwarzwert
- Ungeschickte Position des Lautsprechers
Das Testgerät wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von simyo.de.
MicroSD USB HDMI Audio GPS HSPA+ NFC WLAN (b,g,n) Bluetooth 4
Display: Speed: Akku: Verarbeitung: Ausstattung: Design: Haptik: Kamera: |
Leistung:
20640
Grafik:
784
Browser:
2180
Akku:
466
|
Max. 80627 Max. 4942 Max. 7176 Max. 910 |