Fotografiert wird dank Handy-Kamera wie der Teufel – die neue Herausforderung heißt: verwalten. Denn der Foto-Schatz will ausgelagert, gesichert, aber auch gewartet und geteilt sein. Wir haben getestet, welche App sich für welche Aufgabe am besten eignet.
Dank der immer besseren Ausstattung unserer mobilen Begleiter mit ernstzunehmenden Kameramodulen ist die Zahl der Fotos in den letzten Jahren steil angestiegen. Die Smartphone-Speicher platzen bei vielen aus allen Nähten, den Ãœberblick über die mehr als erkleckliche Zahl an selbstgemachten Aufnahmen – sei es in Form von statischen oder Bewegtbildern – können die Fotografen auch nicht mehr behalten. Abhilfe schaffen hier Apps, die das Bildarchiv in die Cloud spiegeln und so für „Erinnerungs-Sicherheit“ sorgen (falls das Gerät abhandenkommt) und eine Struktur in die Masse an Bilddaten bringt: Schließlich kommt der Mensch mit geordneten Häppchen besser zurecht als mit einer wilden Menge.
Aber nicht nur Speicherplatz und Ordnung sind wichtige Themen, auch die Darbietung für den tatsächlichen Bildkonsum: Bilder werden nicht mehr ausgedruckt, Fotoalben gibt es fast nur noch digital, z.B. auf Facebook. ÂErstellt und befüllt müssen sie trotzdem werden. Hier sind wir zwar wieder bei der Sortierung, aber bei einem besonderen ÂAspekt: Einige Apps bieten eine Komplettlösung (zu der aber nicht nur die Komposition, sondern auch die Nachbearbeitung zählt) für die ansprechende Präsentation eben dort, wo heute die Bilder zumeist geschaut werden – auf den Social Media-Plattformen.
Leider gibt es auch wenig sinnvolle Apps, die trotzdem weit vorne im Play Store platziert sind. Urteil: Nachbearbeitung erwünscht!
Google Fotos
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Noch relativ jung ist dieses recht unscheinbare Produkt aus dem Hause Google (zumindest als eigenständige App) und hört auf den simplen wie logischen Namen „Fotos“.
Bilderfluten
Wir kennen es alle: Wenn es darum geht, besondere Augenblicke festzuhalten, dann sitzt uns unser Handy ziemlich locker. Wir knipsen alles, was uns vor die Linse kommt und schon bald sammelt sich eine erkleckliche Kollektion an Handy-Fotos an, die den internen Speicher nach einiger Zeit gehörig ins Schwitzen bringen. Hinzu kommt, dass einige der Fotos eher nicht vorzeigbar und deshalb auch nicht des Speicherns wert sind. Sie bedürfen ein wenig der strengen Hand. Rettung bringt „Fotos“.
Ab in die Wolken
Google stellt kostenlos einen Cloud-Speicher von satten 15 GB zur Verfügung. Speichert der Nutzer seine Bilder nicht in höchster Qualität, lässt Google gar die Speicherplatzbegrenzung fallen und es darf gesichert werden, bis die ÂServer glühen. Theoretisch reicht bereits der begrenzte Speicherplatz, um das halbe Leben fotografisch zu fixieren (je nach Ereignisreichtum). Der Preis dafür: Wer seine Daten nur lokal nutzen möchte, dem steht „Fotos“ nur recht eingeschränkt zur Verfügung.
Werkzeugkasten
Die Tools zur Bearbeitung sind übersichtlich aber leistungsstark. Sie ermöglichen eine Bildbearbeitung auf sehr hohem Niveau – meist nur mit einem Fingertipp und mit einem einzigen Regler. Wer mag, Âüberträgt die Ergebnisse gerne auch in ein Âsoziales Netzwerk.
kostenlos | In App optional | Deutsch
Carousel
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Die Dropbox-Väter preisen ihre App Carousel als „ein Zuhause für all deine Fotos und ÂVideos“ an. Die Software verhält sich auf den ersten Blick wie jeder andere halbwegs moderne Bildanzeiger: Sie stellt in einer Ãœbersicht kleine Vorschaubilder der Fotos und Videos dar, die man antippen kann, um Bilder in ihrer Originalgröße anzuzeigen oder um Videos abzuspielen.
Dropbox-Verknüpfung
Natürlich kann man mit dieser Anwendung nicht nur Fotos und Videos anschauen, die sich auf der Speicherkarte des Smartphones befinden, sondern auch Bild- und Videodateien, die online bei Dropbox hinterlegt sind. Das Programm orientiert sich nicht an den Ordnern, in denen es die Fotos findet, sondern zeigt die Fotos sortiert nach dem Datum an (und, falls vorhanden, auch nach den gespeicherten Ortsangaben). Eine Zeitleiste am unteren Bildschirmrand erlaubt es,
schnell den gewünschten Tag zu finden. ÂAndere Sortiermöglichkeiten sind aber nicht vorhanden.
Teilen und Hochladen
Mehrere Fotos oder Videos können ausgewählt werden, um sie mit Freunden und Bekannten zu teilen. Das geschieht durch das Versenden einer E-Mail oder SMS, die einen Link zu den Bildern enthält.
Nachvollziehbarerweise braucht es ein Dropbox-Konto, das aber nichts kostet. Die Software lädt dann alle Dateien des Kamera-ordners in die Dropbox hoch – jedoch ohne vorher nachzufragen. Wenn man dagegen auch nichts tun kann, so lässt sich wenigstens festlegen, dass Daten lediglich über WLAN kopiert werden. Schade ist auch, dass man Bilder beispielsweise nicht drehen und aus der App von der Speicherkarte löschen kann.
kostenlos | In App keine | Deutsch
Quickpic Galerie
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Bilder anzeigen und sortieren, das kann natürliche jede Galerie-ÂApp. so auch diese: Das Filtern nach Name, Größe und Aufnahmedatum ist kein Problem, genauso wie FeineinÂstellungen bei der Diashow, bei der man zwischen verschiedenen Bildübergängen, Verweilzeiten und Reihenfolgen wählen kann. Darüber hinaus stehen eigene Bildbearbeitungstools, aber auch eingebettete externe zur Verfügung, um gewissen Ablichtungen den nötigen Feinschliff zu geben.
Aber auch die Sicherung der Bild- und Videodaten über die Cloud ist einfach durchzuführen – bei dieser Anwendung jedoch noch vielfältiger als bei anderen, da extrem viele Cloud-Speicherdienste unterstützt werden.
Insgesamt sind es elf Stück, von eher Unbekannten bis hin zu den üblichen Verdächtigen von Windows über Amazon bis natürlich Google. Das Besondere an dieser Foto-App ist aber ganz sicher die Möglichkeit, innerhalb eines WLAN-Netzwerkes Bilder und Videos zu verschicken. Der Empfänger braucht dazu aber auch die QuickPic Galerie-App – dann klappt das wunderbar.
kostenlos | In App keine | Deutsch
Gallery lock
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Jeder kennt das Problem: Auf einer Party sitzt man mit Freunden und Bekannten zusammen, kommt auf ein bestimmtes Thema zu sprechen und möchte ein Bild aus dem privaten Fundus dazu beisteuern. Sofort macht das Handy die Runde und ehe man sich‘s versieht, hat man die Kontrolle über Zuseher und Bildmaterial verloren. Denn vor allem wenn man eine ganze Foto-Serie zeigt, wischen sich die „Schaulustigen“ durch die Archive – und sehen vielleicht Dinge, die sie gar nicht sehen sollten.
Mit dieser App schiebt man fremden Einblicken einen Riegel vor. Über einen Code kontrolliert man die Sperranwendung, mit ihr können Bilder aus dem Speicher markiert und verborgen werden. Es geht sogar noch einen Schritt weiter: Man kann nämlich sogar den App-Icon selbst verstecken. Durch eine spezielle Code-Eingabe in der Anruf-App wird sie aber wieder sichtbar. Dazu gibt‘s viele Features (Galerie, Musikplayer u.a.) und auch einen sogenannten Wachhund, der registriert, wenn jemand versucht, den Code zu erraten. Nervig ist allerdings die massive Werbeeinblendung in der kostenlosen Version.
kostenlos | In App werbefrei | Deutsch
Foto-galerie & Album
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Im App-Store finden sich auf den vorderen Anzeige-Plätzen bei der Eingabe des Suchbegriffs „Galerie“ einige Apps, die vielversprechend wirkend, ein schönes Icon verwenden und auch oft heruntergeladen wurden – aber leider nicht annähernd das halten, was Download-Zahl und Verkaufsdesign versprechen.
Obendrein gleichen sich diese Apps vom Namen und der Hintergrundfarbe abgesehen bis aufs Haar: Das Menü ist auf Englisch (keine Übersetzungsarbeit für die „Entwickler“), das tatsächliche App-Design komplett veraltet, die Funktionen eingeschränkt und wenig innovativ und außerdem blitzen derart viele Werbebanner auf, das man sich beim Bilderschauen beinahe fühlt wie in einer Disco aus den 90er Jahren.
Die Funktionen beschränken sich auf das Betrachten der Bilder und Videos, die Sortierung nur nach Name oder Aufnahmedatum, das Teilen auf verschiedenen Plattformen und das gemäßigte Anpassen der Darstellung. Wir sprechen dezidiert keine Empfehlung aus. Sie müssen sich also nicht vom Schein trügen lassen.
kostenlos | In App keine | Englisch
Flickr
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Mit der Bilder-App von Flickr Âkönnen Sie den gleichnamigen Online-Fotodienst nutzen, der bereits seit 2004 existiert und mittlerweile etwa 90 Millionen registrierte Anwender hat. Das Programm erlaubt es, Fotos zu schießen, hochzuladen, in Alben zu organisieren und mit anderen Flickr-Anwendern zu teilen. Nutzen kann man den Dienst leider nur mit einer Email-Adresse von Yahoo und der Eingabe der Telefonnummer – das ist natürlich ein wenig ärgerlich. Noch bis Juni letzten Jahres war eine sehr praktische Anmeldung via Facebook- oder Google-ÂAccount möglich. Nichtsdestotrotz ist Flickr eine wichtige Bilder-Plattform mit Userzahlen im hohen zweistelligen Bereich und momentan um die zehn Milliarden Bildern. Flickr ist demnach eine Galerie-App im besten Sinne – ÂBildern sollen auch der Öffentlichkeit gezeigt werden.
Reichlich Platz für Fotos
An Online-Speicherplatz stehen bei Flickr Âgewaltige 1.000 GB zur Verfügung, die je nach Auflösung der Kamera für etwa eine halbe Million Fotos ausreichen. Die Fotos und Alben, die der Nutzer über die Flickr-Website hochlädt, sind mit denen des Smartphones synchron. Wer also seine mit der SpiegelÂreflexkamera geschossenen Urlaubsbilder über das Web-Interface von Flickr Âhochlädt, kann sie hinterher am Bildschirm des Smartphones oder Tablets dem staunenden Freundeskreis präsentieren.
Aber auch das Bearbeiten von Fotos kommt nicht zu kurz: Die App bietet einerseits Funktionen zum Verändern der Sättigung, der Helligkeit, des Kontrasts und ähnlichem. Andererseits kommt sie mit den beliebten Farbfiltern, mit denen Sie Fotos beispielsweise künstlich altern lassen können.
Neue Version: Autosync
Die „Auto-Sync“-Funktion sorgt dafür, dass das Smartphone alle neu hergestellten Fotos automatisch in ein spezielles Flickr-Fotoalbum hochlädt, sodass Sicherungskopien der Fotos entstehen, ohne dass man sich selbst darum kümmern muss. Außerdem lassen sich HD-Videos bis zu einer Länge von drei Minuten aufnehmen und hochladen.
Flickr (auf Deutsch: „durchblättern“) ist einer der großen und frühen Bilddienste im Netz, dessen App mit guter Funktionalität punktet, aber durch die rigide Zugangspolitik Abzüge erhält.
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Piktures
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Piktures ist eine Galerie-App, die zunächst durch ihre besondere Oberfläche besticht. Die Bilder sind entweder als Vorschaukacheln in drei bis fünf Spalten darstellbar oder aber in der Kalenderansicht, die Monatsübersichten wie noch in der papiernen Zeit simuliert und so einen guten Überblick zu Bildgruppen gibt. Natürlich bekommt man die Fotos auch nach Quellen getrennt (Kamera, Instagram, WhatsApp usw.) serviert. Praktisch ist die Anbindung an den Fernseher über Chrome Cast: Dia-Show für den großen Schirm.
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Cyanogen Gallery
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Die Galerie-App  vom Produzent der bekannten After Market-Firmware CyanogenMod besticht vor allem durch eines, nämlich Schlichtheit. Im Grunde kann man nicht viel mehr machen als die bestehenden Bilder nach Medientyp (Bild oder Video), Datum (hier werden die Bilder unter dem Stichwort „Augenblicke“ geclustert präsentiert) und den sowieso bestehenden Alben sortieren lassen. Weitere Bildquellen aus dem Netz kann man aber hinzufügen, so z.B. Facebook, Dropbox oder Flickr. Das war‘s aber auch schon. Funktioniert nicht auf allen Geräten!
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MyRoll
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Wer automatisiert ein Album vor allem für die Publikation über soziale Medien erstellen möchte, ist mit MyRoll gut beraten. Anhand des Aufnahmedatums sortiert die Anwendung das Foto-Archiv zu sogenannten „Momenten“. Die kann man natürlich noch im Detail bearbeiten – also unschöne Aufnahme herausnehmen und das Titelbild bestimmen – und mit Titel und Beschreibung versehen. Dann geht‘s auch schon los mit dem Weg zu Facebook und Co. oder aber ins digitale Postamt – denn als Mail kann man seine Momente verschicken.
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