Smartwatches sind bisher vor allem eines: teuer. Bleiben die intelligenten Uhren also ein elitäres Vergnügen für Besserverdienende? Die Crowdfunding-Kampagne für die Com 1 will Smartwatches für den Massenmarkt tauglich machen und sie für umgerechnet nur 100 Euro anbieten.Â
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Quizfrage: Weshalb haben Smartwatches wohl noch nicht ihren Durchbruch erlebt? Die Akkulaufzeit muss noch verbessert, ja. Und auch an der Nützlichkeit müssen die Hersteller noch feilen, ohne Frage. Der größte Stolperstein auf dem Weg vom Nischenprodukt zum Massenmarkt dürfte aber ohne Zweifel der Preis sein. Aktuelle Modelle mit Android Wear gibt es ab 200 Euro, die LG G Watch R soll Gerüchten zufolge schon knapp 300 Euro kosten und die Apple Watch katapultiert sich in ganze neue Preis-Sphären und soll für 349 US-Dollar (die Europreise dürften ähnlich sein) über die Ladentische gehen. Bleiben Smartwatches also ein elitäres Spielzeug für Besserverdienende? Nicht, wenn es nach der Com 1 geht: Die Android Wear-Smartwatch soll für nur umgerechnet 100 Euro zu haben sein.
Heruntergeschraubte Specs
Dem günstigen Preis entsprechend, ist unter der Haube natürlich Schmalhans Küchenmeister: In der Com 1 werkelt ein 1 GHz starker Single Core-Prozessor, der von 375 MB RAM begleitet wird. Zum Vergleich: Die LG G Watch oder Samsung Gear Live haben ein Snapdragon 400-SoC an Bord, der zwei Kerne besitzt und mit 1,2 GHz taktet. Auch der Arbeitsspeicher fällt mit 512 MB leicht besser aus. Des weiteren kommt die Com 1 mit 4 GB an internem Speicher, WLAN, Bluetooth 4.0, einem FM-Transmitter und NFC. Das 1,6 Zoll große AMOLED-Display löst mit 320 x 320 Pixeln auf und bietet zudem eine LED-Hintergrundbeleuchtung. Insgesamt verrät der Blick aufs Hardwarblatt also etwas abgespeckte Spezifikationen, doch da Android Wear an sich ein schlankes OS ist, sollte die Power dennoch ausreichen. Mit einem Akku von 400 mAh bietet die Com 1 zudem deutlich mehr als etwa die Moto 360 und soll laut Hersteller circa 2 Tage ohne den Gang zur Steckdose aushalten. Natürlich besitzt die smarte Uhr eine IP67-Zertifizierung, die sie gegen Spritzwasser schützt und es ihr sogar ermöglicht, ein Wasserbad in bis zu 1 Meter Tiefe zu nehmen.
Für jeden Geschmack etwas dabei
Da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, lassen sich die Armbänder der Com 1 auch relativ leicht wechseln. Als Standard kommt die Uhr mit einem Band aus schwarzem Gummi, gegen Aufpreis gibt es allerdings noch andere Varianten, unter anderem aus Leder oder Stahl. Die Armbänder müssen auch nicht zwingend beim Hersteller gekauft werden, sondern lassen sich dank 22 mm-Anschlusses in jedem beliebigen Uhrengeschäft kaufen oder im Netz bestellen.
Lieferung ab Ende Januar 2015
Um die Com 1 zu finanzieren, müssen 75.000 US-Dollar auf Indiegogo eingenommen werden. Bisher hat es die Crowdfunding-Kampagne aber lediglich auf etwas mehr als 8.000 US-Dollar geschafft. Die Finanzierung läuft allerdings noch bis 6. Oktober – noch genügend Zeit also, um das restliche Geld zu sammeln. Das günstigste Modell der Com 1 gibt es für 125 US-Dollar, was umgerechnet circa 100 Euro wären, das teuerste schlägt mit immer noch passablen 150 US-Dollar (circa 116 Euro) zu Buche. Ist die Kampagne erfolgreich, sollen die ersten Modelle ab Ende Januar 2015 ausgeliefert werden.
Knapp 100 Euro – wäre das günstig genug, damit ihr eine Smartwatch kauft?Â
Quelle: Indiegogo