Kick the Boss

23. September 2012 0 Kommentar(e)
Kick the Boss Androidmag.de 4 4 Sterne

Dem Chef mal eins auf die Mütze geben, dass ist der erklärte Wunsch vieler Untergebener. Mit dieser App wird der Wunsch zur virtuellen Realität (kostenlos).

Wer nicht gerade einen überaus toleranten Chef hat, zieht bei Meinungsverschiedenheiten mit ihm gerne mal den Kürzeren. Am liebsten würdest du ihm ja hin und wieder mal so richtig die Meinung sagen oder ihn gar nach allen Regeln der Kampfkunst vermöbeln, aber was tust du? Du sagst unterwürfig  „Ja, Sie haben recht!“ und verkrümelst dich schleunigst aus dem Chefbüro. Mit der vorliegenden App kannst du  nun endlich auf deinen Boss einprügeln, virtuell versteht sich.

Auwei, auwei

Wer also Gefallen daran findet, auf ein Comicfigur einzudreschen und sich vorzustellen, dies wäre eine virtuelle Voodoo-Puppe, deren Verletzungen dem echten Boss Schmerzen zufügen, ist hier gut aufgehoben.

Zunächst geht der Untergebene noch recht human mit seinem Boss um, er schubst ihn lediglich ein wenig umher. Aber damit erzielt er Geld, das später zum Erwerb von allerlei gemeinen Waffen verwendet wird. An die schweren Kaliber kommt man allerdings nicht sofort ran, man muss anfangs kleine Brötchen backen, sprich, dem Chef mit Bleistiften und Pinnadeln zu Leibe rücken. Effektiv sind aber erst die Waffen, die nach und nach gegen Geld und Diamanten freigespielt werden, etwa Papierknäuel, Kugelschreiber, Telefone, Spritzen, Klingen, Golfschläger, Dolche oder Macheten. Aber auch Schusswaffen stehen für die Bossjagd zur Verfügung, etwa Pistolen, eine AK-47 oder eine 44er Magnum. Das sind jedoch immer noch kleine Kaliber im Vergleich mit den Scharfschützengewehren, Raketen, Flammenwerfern, Minibomben und schließlich Kampfbombern, die gegen besserwisserische Arbeitgeber ebenfalls eingesetzt werden können. Wer es nicht ganz so militant mag, setzt im Kampf mit dem Firmenhäuptling auf Grünzeug, Geschirr und Kaugummi.

Sie werden feststellen, dass die Sympathiewerte des Chefs umso mehr steigen, je miserabler er aus der Wäsche guckt.

Chef in Bodennähe

Mit jedem „Bearbeitungsschritt“ verändert sich natürlich das Aussehen des Chefs. Nicht unbedingt zu seinem Vorteil – objektiv betrachtet. Du wirst hingegen feststellen, dass seine Sympathiewerte umso mehr steigen, je miserabler er aus der Wäsche guckt. Hat er dem Malträtierer nichts mehr entgegenzusetzen, haucht er sein armseliges Leben aus und lässt noch ein paar Münzen springen. Dann brauchst du ein „Herz“, mit dem du den Chef wieder zum Leben erweckst, damit die Tortur von vorne beginnen kann.

Fazit

Was die Spielphysik betrifft, so stellen wir diesem Spiel ein gutes Zeugnis aus: Der Boss fliegt ebenso realistisch durch den Raum wie die eingesetzten Waffen. Dabei geht es dank Cartoon-Stil grafisch nicht allzu hoch her – insofern ist ein flüssiges Spielen auch eine Selbstverständlichkeit. Die Handhabung einiger Waffen ist hingegen nicht schlüssig, da muss auch mal ein wenig geübt werden. Negativ fällt die gezeichnete Brutalität des Spiels auf: Es geht nicht selten sehr martialisch zu, mit Blutflecken im Gesicht des Vorgesetzten und auf den Waffen wird nicht gegeizt. Wer derlei Prügelspiele liebt, wird mit dem Spiel viel Spaß haben, unabhängig von seinem Verhältnis zum Chef. Im Büro sollten Sie es aber tunlichst nicht spielen.
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Harald Gutzelnig   Herausgeber

Harald hat eigentlich als Herausgeber und Geschäftsführer des hinter dem Portal stehenden Verlags gar nicht viel Zeit Artikel zu schreiben, aber es macht ihm so viel Spaß, dass er dafür sogar ab und an aufs Schlafen verzichtet. Er hofft natürlich, dass dieser Schlafentzug seinen Artikeln nicht anzumerken ist.

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