Im zweiten Weltkrieg stehen sich Alliierte und Achsenmächte gegenüber. Gameloft arbeitet die uralte Thematik nun mit einem Comic-Shooter auf – die Frage ist, ob das Spaß macht (kostenlos).
Wie in Wolfenstein: Enemy Territory darfst du in eine von fünf Klassen schlüpfen. Der Soldat ist „Kanonenfutter“, der eher behäbige Demo-Man nutzt schwere Waffen. Als Mediziner heilst du deine Kameraden, während du als Scharfschütze oder Covert Op gut getarnt auf die Jagd nach Gegnern gehst.
Langes Spielen belohnt der Titel, indem deine Spielfigur höhere Levels erreicht. Auf diesen stehen neue Charakterklassen bereit: anfangs darfst du dich nur als Soldat oder Demo-Man austoben.
Außerdem sammelst du im Laufe der Zeit Münzen ein. Diese erlauben dir den Erwerb neuer Waffen, die dir in haarigen Gefechten guter Dienste leisten – im absoluten Ernstfall gibt es zusätzlich sehr teure „Sofortpakete“. Zu guter Letzt enthält das Spiel eine Gruppe von Trainingsmissionen für Einzelspieler. Diese stellen eine Vielzahl von interessanten Aspekten des Titels vor und sorgen für einige Minuten Unterhaltung.
Multiplayer ahoi
Online-Egoshooter sind nur im Team sinnvoll spielbar: als Rambo kommst du gegen geübte Gegner nicht sonderlich weit. Das trifft auch auf Blitz Brigade zu – der Sieg geht meist an das Team, dass die Stärken der fünf Charakterklassen am besten nutzt.
Löblich ist, dass Gameloft das von Battlefield 1942 bekannte Vehikelsystem umsetzt. Dein Protagonist darf zur Bekämpfung der Gegnerscharen auch auf Helikopter, einen mit einem Maschinengewehr bewaffneten Jeep und einen fast unzerstörbaren Panzer zurückgreifen. Neben klassischen Death Matches bietet Blitz Brigade auch einen interessanten Multiplayer-Missionsmodus. In diesem musst du mit Kollegen diverse Aufgaben erfüllen, die von einfach bis brutal kompliziert reichen.
Technikcheck
Trotz des comichaften Aussehens stellt Blitz Brigade hohe Ansprüche an die Hardware deines Telefons – mit einem Einkernprozessor solltest du den rund 1.3 Gigabyte großen Titel erst gar nicht herunterladen. Grafik und Sound sind ansprechend.
Über die Steuerung von Blitz Brigade gibt es nichts Negatives zu berichten. Die Steuerung erfolgt mit dem Daumen, zum „Umhersehen“ ziehst du den Finger am Bildschirm herum – das funktioniert in der Praxis mehr als gut.
Leider scheint Gameloft mit dem Spielerandrang völlig überfordert zu sein. In unseren Tests war es regelmäßig nicht möglich, eine Verbindung zum Server zu bekommen – da das Spiel keine Singleplayer-Kampagne enthält (nur Trainingsmissionen), ist es in diesem Zustand nutzlos.
Gameloft gilt als einer der lästigsten Monetisierer in der Industrie, und macht seinem Namen in Blitz Brigade alle Ehre. Es gibt kaum einen Dialog, in dem Blitz Brigade nicht die Hand aufhält – ärgerlich.
Fazit
Blitz Brigade sieht sich selbst als eine Mischung aus Battlefield 1942 und Wolfenstein: ET. Wenn die dahinterstehende Serverinfrastruktur nicht gar so unzuverlässig wäre, wäre der Titel ein Smash Hit. So bleibt das Spiel ein mittelmäßiger Ego-Shooter mit vergleichsweise lästiger Monetisierung und langen Totzeiten.
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