Apple macht momentan vor allem durch zahlreiche Patentklagen von sich reden. In einem Verfahren gegen HTC hat die internationale Handelskommission (ITC) kürzlich eine Vorentscheidung getroffen – demnach soll HTC zwei Apple Patente maßgeblich verletzt haben. HTC hat angekündigt sich energisch zu wehren. Man darf also gespannt sein, was sich Apple noch alles einfallen lässt, um dem Marktführer die Suppe zu versalzen. Beobachter sprechen längst von einem so genannten „Stellvertreterkrieg“. Denn eigentlich ist das Betriebssystem Android und somit Google dafür verantwortlich, dass es Apple mit der Angst zu tun bekommt.
Zielscheibe Android
Google stellt sein Betriebssystem in einer lizenzfreien Version zur Verfügung. Smartphone Hersteller wie Samsung, HTC, Motorola und Co. bekommen dadurch die Möglichkeit, das OS in Punkto Funktionen und Benutzeroberfläche individuell anzupassen. Der Erfolg gab zuletzt vor allem HTC Recht. Der Hersteller aus Taiwan erreicht mit seinen Android Smartphones mittlerweile einen Marktanteil von über 38% in den USA (so die Marktforscher von comScore). Auf Steve Jobs schwarzer Liste finden sich neben HTC auch Motorola und Samsung. Letztere hat es besonders bitter erwischt: Samsung muss Apple ein Muster seiner Galaxy Prototypen vorlegen, da Design und Benutzeroberfläche angeblich kopiert wurden. Alle betroffenen Hersteller reagieren ihrerseits mit Gegenklagen. Man fühlt sich peinlich an die unendliche Geschichte erinnert.
Die Konsequenzen
Rechtsstreitigkeiten und Patenklagen könnten für die Konsumenten ernsthafte Folgen haben. Entweder müssen HTC, Motorola und Co. ihre Geräte vom US-Markt nehmen oder saftige Lizenzgebühren an Apple zahlen. Dies würde der Endverbraucher zu spüren bekommen – der Preis für die Geräte würde empfindlich steigen. Mittlerweile reagieren auch App-Entwickler nervös und beginnen ihre Apps vom US Markt zu nehmen – aus Angst vor Patentklagen.