Al Kaida bevorzugt zunehmend Android als Kommunikationsbasis. Wie wirkt sich das auf uns Anwender aus?

3. August 2014 1 Kommentar(e)

Ein neuer Report des Geheimdienstunternehmens Recorded Future brachte die Erkenntnis, dass Al-Kaida nach den Leaks von Snowden die Verschlüsselungstechniken geändert hat.Der Bericht stellt fest, dass die islamistische Bewegung Al-Fajr, eine Untergruppierung von Al Kaida, und die islamistische Propaganda-Organisation GIMF (Global Islamic Media Front) neue androide Verschlüsselungs-Apps mit einem 4096 bit starken Schlüssel veröffentlicht haben, die technologisch gesehen noch einmal einen Sprung machten, um ja eine mögliche Entschlüsselung zu verhindern.

Weiterhin stellt der Bericht fest, dass inzwischen Android als die bevorzugte Plattform für diese Terroristengruppierungen gilt.

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Android hat Vorteile für Terroristen

Der Grund liegt auf der Hand: Androids uneingeschränkte Möglichkeiten, APK-Dateien zu installieren – das betrifft auch nicht berechtigte Software von unbekannten Quellen. Außerdem befürchten die Terroristen, dass Apple mit den westlichen Regierungen kooperiert, um sie zu identifizieren und ihre Aktivitäten zu stoppen.

Ein weiterer Hauptgrund ist die hohe Durchdringung von Android-Geräten und ihre Erschwinglichkeit – vor allem in den Schwellenländern. Hier sind Android-Handys oft die einzige Wahl für Terroristen: Ein durchschnittliches Android-Smartphone kostet laut IDC Ende 2013 nur rund 280 Dollar, für ein iPhone musste man im selben Zeitraum hingegen rund 650 Dollar hinblättern.

Die Releases der Verschlüsselungssoftware von Al Kaida seit 2007 (Quelle: Recorded Future)

Die Releases der Verschlüsselungssoftware von Al Kaida seit 2007 (Quelle: Recorded Future)

Bad News für Android-Nutzer

Die schlechten Nachrichten für uns: Die Präferenz von Al Kaida für Android bedeutet auch, dass die Bewegung mit dem Betriebssystem so vertraut ist, dass ihrer Techniker immer öfter auf Schwachstellen abzielen werden.  Diese Schwachstellen ermöglichen es den Terroristen zum Beispiel schnell mal Denial-of-Service-Attacken durchzuführen oder andere Anwender auszuspionieren oder die Kontrolle über andere Geräte zu erlangen, um etwa illegale Botnetze zu betreiben. Alles nicht im Sinne von Google und uns Android-Anwendern.

Das Problem, das Google mit seinen Sicherheitsupdates hat: In den Schwellenländern, in denen Al Kaida operiert,  greift kaum jemand auf Google Play zu, so dass Schwachstellen kaum geschlossen werden. Gut für Al Kaida.

Quelle: Recorded Future via ars technica

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Harald Gutzelnig   Herausgeber

Harald hat eigentlich als Herausgeber und Geschäftsführer des hinter dem Portal stehenden Verlags gar nicht viel Zeit Artikel zu schreiben, aber es macht ihm so viel Spaß, dass er dafür sogar ab und an aufs Schlafen verzichtet. Er hofft natürlich, dass dieser Schlafentzug seinen Artikeln nicht anzumerken ist.

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