Google senkt die Mindestpreise für Apps und In-App-Käufe

Hartmut Schumacher 18. November 2015 0 Kommentar(e)

Google senkt die Preise im Play Store? Weniger für Apps zahlen also? Super! – Na ja, ein bisschen komplizierter ist es schon.
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Google hat im Play Store für 18 Länder die Mindestpreise für Apps und In-App-Käufe gesenkt – meist auf etwa 0,25 Euro.

Google hat im Play Store für 18 Länder die Mindestpreise für Apps und In-App-Käufe gesenkt – meist auf etwa 0,25 Euro.

Gestern hat Google im Play Store die Mindestpreise für Apps und In-App-Käufe gesenkt. Der entscheidende Wortbestandteil dabei ist allerdings „Mindest“. Denn diese Maßnahme bedeutet lediglich, dass Software-Hersteller nun niedrigere Preise für ihre Apps verlangen dürfen – nicht aber müssen.

Was ist der Grund für diese Senkung? Google weist darauf hin, dass jeder nationale Markt seine „einzigartigen Herausforderungen und Möglichkeiten“ habe. Vor allem das Kaufverhalten sei in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich. Daher haben die Software-Entwickler nun einen größeren Spielraum bei der Preisgestaltung. Das soll es ihnen ermöglichen, die Preise besser an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen und dadurch die Apps einer größeren Käuferzahl zugänglich zu machen.

Keine Senkungen in Europa

Im Juli bereits hat Google in Indien ein derartiges Pilotprojekt bezüglich der Preise durchgeführt. Dabei wurde der Mindestpreis auf 10 Rupien (etwa 0,14 Euro) gesenkt. Da sich dieses Projekt als erfolgreich erwiesen habe, hat Google nun für 17 weitere Länder neue Minimalpreise festgelegt. In den meisten dieser Länder beträgt der Minimalpreis umgerechnet etwa 0,25 Euro.

Wirtschaftlich starke Länder wie Deutschland, Österreich, Frankreich, Großbritannien und die USA stehen allerdings nicht auf dieser Liste. In den Euro-Staaten beträgt die zulässige Preisspanne unverändert 0,50 bis 350 Euro, in den USA 0,99 bis 400 Dollar (umgerechnet etwa 0,93 bis 375 Euro).

Allerdings finden gelegentlich Verkaufsaktionen statt, für die Google es den Software-Entwicklern erlaubt, die Preise unter das Minimum der Länder zu senken. Daher kannst du durchaus auch im deutschen Play Store Apps für 0,10 Euro finden.

Die neuen Mindestpreise

Hier eine Übersicht über die neuen Mindestpreise;

Brasilien: BRL 0,99 [etwa 0,24 Euro] (bislang BRL 2,00)
Chile: CLP 200,00 [etwa 0,26 Euro] (bislang CLP 500,00)
Indonesien: IDR  3.000,00 [etwa 0,20 Euro] (bislang IDR  12.000,00)
Kolumbien: COP 800,00 [etwa 0,24 Euro] (bislang COP 2.000,00)
Malaysien: RM 1,00 [etwa 0,21 Euro] (bislang RM 3,50)
Mexiko: MXN 5,00 [etwa 0,28 Euro] (bislang MXN 9,90)
Peru: PEN 0,99 [etwa 0,27 Euro] (bislang PEN 3,00)
Philippinen: VND 15,00 [etwa 0,29 Euro] (bislang VND 43,00)
Polen: PLN 1,79 [etwa 0,42 Euro] (bislang PLN 2,99)
Russland: RUB 15,00 [etwa 0,21 Euro] (bislang RUB 30,00)
Saudi-Arabien: SAR 0,99 [etwa 0,24 Euro] (bislang SAR 4,00)
Südafrika: ZAR 3,99 [etwa 0,26 Euro] (bislang ZAR 10,00)
Thailand: THB 10,00 [etwa 0,26 Euro] (bislang THB 32,00)
Türkei: TRY 0,59 [etwa 0,19 Euro] (bislang TRY 2,00)
Ukraine: UAH 5,00 [etwa 0,19 Euro] (bislang UAH 8,00)
Ungarn: HUF 125,00 [etwa 0,40 Euro] (bislang HUF 225,00)
Vietnam: VND 6.000 [etwa 0,24 Euro]  (bislang VND 21.000,00)

In den Euro-Staaten beträgt der Mindestpreis unverändert 0,50 Euro. Bei Verkaufsaktionen allerdings dürfen die Software-Entwickler ihre Preise auch unter diese Grenze senken.

In den Euro-Staaten beträgt der Mindestpreis unverändert 0,50 Euro. Bei Verkaufsaktionen allerdings dürfen die Software-Entwickler ihre Preise auch unter diese Grenze senken.

Quelle: Android Developers Blog, Google Play – Developer Console Help

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Hartmut Schumacher   Redakteur

Hartmut ist ganz vernarrt in Smartphones und Tablets. Allerdings hielt er auch schon Digitaluhren für eine ziemlich tolle Erfindung. Er betrachtet Gedankenstriche als nützliche Strukturierungsmittel – und schreibt nur gelegentlich in der dritten Person über sich selbst.

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