Bahnt sich hier der nächste Patentstreit an? Nach Informationen aus Zuliefererkreisen testet Apple verschiedene Displaygrößen für zukünftige iPhone-Modelle. Darunter auch ein 5,7 Zoll-Modell, welches direkt das Samsung Galaxy Note angreifen könnte.Â
Von David zu Goliath und jetzt wieder zurück zu David? Die Geschichte von Apple gleicht einer Achterbahnfahrt. Während man Anfang der 80er Jahre mit dem Macintosh dem Personal Computer zum Durchbruch verholfen und Riesen wie IBM in die Knie gezwungen hat, stand man in Cupertino in den 90er Jahren kurz vor dem Bankrott, nur um dann im ersten Jahrzehnt des neuen Millenniums zu altem Glanz zurückzukehren und mit iPod, iPhone und iPad ganze Märkte zu revolutionieren.
Der Wiederaufstieg Apples trug maßgeblich die Handschrift von Steve Jobs, dem gefeuerten und 1997, kurz vor der Pleite Apples, wiedereingesetzten Firmengründer. Doch Jobs ist 2011 verstorben und seitdem ist Apples Stern langsam am sinken. Die einstige “one size fits all”-Politik des kalifornischen Unternehmens stellt immer weniger Kunden zufrieden. Ãœberrascht es da, dass Apple mit verschiedenen Gerätegrößen experimentiert? Nicht wirklich.
Apple ist bekannt dafür, mit verschiedenen Gerätegrößen zu experimentieren, die es nicht zwingend auch zur Marktreife schaffen. Das gehört zum Geschäft eines jeden Technologieunternehmens. Doch nach Informationen asiatischer Zulieferer handelt es sich diesmal um mehr als nur Routine-Tests. So testet Apple derzeit ein iPad mit einem etwas größeren Display von fast 13 Zoll. Daneben soll der Konzern auch iPhone-Modelle jenseits der 4 Zoll-Grenze testen. Konkret  handelt es sich um Modelle mit 4,7 und 5,7 Zoll, die Apple 2014 auf den Markt bringen soll. Diese Gerüchte kamen bereist letzten Monat auf und sollten sie sich bewahrheiten, würde Apple mit damit direkt in den Phablet-Markt vorstoßen.
Die Verbreiterung der Produktpalette  könnte Apple dabei helfen, verloren gegangene Marktanteile im Smartphone-Markt wieder zurückzuerobern. Nach jahrelanger Dominanz ist das Unternehmen sehr deutlich hinter Samsung zurückgefallen und liegt auf einem abgeschlagenen zweiten Platz. Vor allem das Segment der Phablets verspricht für die Zukunft noch große Wachstumsraten. Nicht nur der Erfolg der Galaxy Notes beweist das, sondern auch die Tatsache, dass immer mehr andere Hersteller ein Phablet auf den Markt bringen. Zuletzt Sony mit dem Xperia Ultra, Huawei mit dem Ascend Mate und die immer wiederkehrenden Gerüchte um ein HTC One Max.
Dass Apple bereit ist, sich vom angestammten Weg zu lösen und neue Gerätegrößen auszuprobieren, hat man ja mit der Vorstellung des iPad Mini und des iPhone 5 gesehen.
Sollte Apple den Einstieg in den Phablet-Markt tatsächlich wagen, wird es interessant sein, welche Auswirkungen dies für die Mitbewerber haben wird. Auch wenn Apple schon lange nicht mehr so dominant ist, wie das mittlerweile von Tim Cook geführte Unternehmen noch vor wenigen Jahren war, sollte man es auf keinen Fall unterschätzen. Dazu hat es immer noch eine treue, wenn auch schrumpfende Fangemeinde, eine bekannte und bewunderte Marke, Bargeldreserven von über 146 Milliarden Dollar und vor allem auch eine ganze Horde von Patentanwälten. Die Vermutung, dass Apple auch sein ganzes Patentarsenal einsetzen wird, um unliebsame Mitbewerber aus dem Phablet-Markt zu verdrängen, ist nicht allzuweit hergeholt. Denn auch beim Smartphone und Tablets war man ja nicht der Erste auf dem Markt, hat aber dennoch versucht, die Konkurrenz Mithilfe von Klagen auszuschalten.
Und ihr? Würde euch zum Beispiel ein Phablet aus dem Hause Apple interessieren? Eure Meinung in die Kommentare!
Quelle: WSJ, Pressetext