Google ist momentan in aller Munde und damit das auch so bleibt, kündigte man Ende letzter Woche den Start von Google TV in Europa für Anfang 2012 an. Googles Fernsehprojekt war bisher allerdings nicht gerade von Erfolg gekrönt und wurde von Brancheninsidern bereits abgeschrieben. Dass man sich den Einstieg in den europäischen Fernsehmarkt keinesfalls entgehen lassen will, stellte Googles Vorstandsvorsitzender Eric Schmidt bei einem britischen Branchenevent jedoch klar. Von den schleppenden Verkaufszahlen in den USA zeigte er sich wenig beeindruckt. Im Gegenteil, er betonte das große Potenzial von Google TV am europäischen Markt. Der TV Dienst des Suchmaschinen-Giganten kombiniert klassische Fernsehangebote mit Angeboten im Web. Auf der Suche nach einem bestimmten Programm erhält der Nutzer nicht nur die Sendungen aus dem TV-Programm, sondern auch Inhalte von entsprechenden Internet-Portalen. Dafür benötigt man lediglich die passende Google Software für das TV-Gerät und so genannte Set-Top-Boxen.
Flop in den USA
Logitech, Google TV Partner und Hersteller der Set-Top-Boxen, hat sich diesen Deal wohl anders vorgestellt. Die Akzeptanz von Google TV in den USA lässt auf sich warten, unlängst senkte man die Preise für die Boxen von 299 auf 99 US-Dollar. Es sind vor allem die großen Fernsehanstalten, die sich gegen Google stellen. Die wichtigsten und größten Sender im US-TV sind demnach nicht bereit, ihr Online-Angebot auch bei Google TV zur Verfügung zu stellen. Man befürchtet, dass Google den Sendern wichtige Werbeeinnahmen wegschnappt. Eric Schmidt betont jedoch, dass man nicht mit den Großen des Business konkurrieren wolle, ganz im Gegenteil. Ziel von Google ist es, gemeinsam die neue Generation des Fernsehens zu etablieren.
Zugpferd Android
Um die potenzielle Bruchlandung des Fernseh-Projekts zu verhindern, setzt man bei Google nun auf Android. Google TV wird für Android Apps geöffnet, bereits letzte Woche wurde das hauseigene OS mit der entsprechenden Schnittstelle ausgestattet. Ein Upgrade auf Honeycomb soll sicherstellen, dass es künftig keine Probleme mehr zwischen den unterschiedlichen Systemen gibt.
Quelle: reuters.com