Smartphones im Auto sollen in Zukunft zur Normalität werden, wenn es nach der Autoindustrie geht. Bereits auf der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung IAA spricht man von Android und Iphone im KFZ.
Am Wendepunkt angelangt
“Wir sind an einem Wendepunkt angelangt. Die Plattformen werden sich öffnen”, so Andreas Baier vom Beratungsunternehmen Accenture und meint damit die immer schnellere Verbreitung mobiler Dienste wie Navi oder Verkehrsberichte per Smartphone im Auto. Baier geht sogar so weit zu behaupten, der Kunde würde seine gewohnte Benutzeroberfläche gegenüber neuer Menustrukturen im Auto bevorzugen, sich besser orientieren können und sei somit weniger abgelenkt.
Einen klaren Unterschied würde es bei sicherheitsrelevanten Funktionen und dem Rest geben: Während alles wirklich wichtige weiterhin proprietär bleiben würde, würden sich die restlichen Funktionen im Auto wie Bordunterhaltung oder Navigation öffnen müssen. Gemeint ist dabei eine Öffnung für Dritthersteller. Die Autoindustrie würde sich mit der Öffnung viel Arbeit ersparen können, diese müsste aber strikt beobachtet werden um zu verhindern, das Apps und Smartphones nicht in Bereiche vordringen in denen man eigentlich keine Fehler machen sollte.
Generation Netz
“Es kommt jetzt eine Generation ins Autokäufer-Alter und ins Manager-Alter in der Branche, die ein ganz anderes Verhältnis zum Internet und zu Sozialen Netzwerken hat.” so der Analyst. Damit steige auch der Kundenwunsch und die Ansprüche, selbst beim Fahren noch “online” zu sein. Hersteller mit möglichst offenen Plattformen seien dabei im Vorteil.
Und noch etwas spricht für die zukünftige Vernetzung des Automobils: Mit der kürzlich von der EU beschlossenen E-Call Funktion muss jedes Auto ab 2015 ohnehin eine Verbindung nach außen vorweisen können. Der elektronische Notruf soll im Falle eines Falles automatisch per GPS und Datenfunk die Rettung alarmieren.
Was könntet ihr euch sonst als Auto-Apps vorstellen? Stauwarner, Internet Radio oder Navi liegen Nahe, aber wie wärs mit einem Radarfallen-Wiki mit automatischer Einbindung ins Kartenmaterial oder der Möglichkeit, der lahmen Ente vor sich eine böse E-Mail zu schicken?
(via dpa)