Die Automatisierung schreitet schnell voran, allerdings nirgendwo so schnell, wie in Japan. Im Land der aufgehenden Sonne sollen bis 2035 bereits die Hälfte aller Arbeitsplätze von Robotern besetzt sein.
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Das Nomura Research Institute (NRI) hat in einer Studie untersucht, wie schnell die Automatisierung von Arbeitsplätzen durch Maschinen in Japan fortschreitet. Dabei hat das Forscherteam um den Japaner Yumi Wakao und Michael Osbourne von der Oxford University insgesamt 600 Berufe analysiert um herauszufinden, wie leicht sie bis 2035 in Japan durch Maschinen ausgeübt werden können. Das Ergebnis: In Japan werden mit 49 Prozent fast die Hälfte aller Jobs betroffen sein.
Derartige Studien hat Osbourne auch schon in den USA und Großbritannien durchgeführt. In den Vereinigten Staaten laufen rund 47 Prozent aller Arbeitsplätze Gefahr, bis 2035 von Maschinen übernommen zu werden. Im Vereinigten Königreich sind es dagegen nur 35 Prozent.
Es ist für die Studie ausschlaggebend, wie viel Kreativität ein Job erfordert. In einem hochindustrialisierten Land wie Japan, bestehen viele Jobs daraus, in einer Fabrik am Fließband zu stehen. Je mehr Kreativität von Nöten ist, umso schwerer ist dieser von einer Maschine auszuüben.
Die Forscher glauben, dass diese Entwicklung eine mögliche Lösung für das Problem der voranschreitenden Überalterung der japanischen Gesellschaft darstellen könnte. Einzig auf die Frage, wie die Gesellschaft überleben soll, wenn es immer weniger Arbeitsplätze für die Menschen gibt, bietet die Studie keine Antwort. Der derzeit wohl einzige realistische und halbwegs tragbare Ansatz dürfte das Bedingungslose Grundeinkommen sein, allerdings ist diese Idee derzeit noch sehr stark umstritten und dürfte auch noch einige Jahre brauchen um sich durchzusetzen.
Quelle: Nomura Research Institute (via Futurezone)