Skully stellt Helm mit Android und Head up Display vor

Tam Hanna 19. October 2013 1 Kommentar(e)

Piloten von Jägern und Bombern dürfen seit Jahrzehnten auf Heads-up-Displays setzen. Im Automobilbereich ist die Technik ebenfalls verbreitet – ein amerikanischer Hersteller hat nun den ersten Helm mit HUD für Motorradfahrer vorgestellt.

Dieser integriert sich in den – in den meisten Ländern obligatorischen – Schutzhelm. Neben der Abdämpfung von Zusammenstößen soll sich das Produkt auch auf deren Verhinderung verstehen: eine nach hinten blickende Webcam erlaubt dem Fahrer einen schnellen Blick nach rückwärts. Die eingesammelten Informationen erscheinen auf einem HUD im Stil von Google Glass, das durch eine stark angepasste Version von Android angesteuert wird.

Ein kleines Mikrofon nimmt Sprachbefehle des Fahrers entgegen. Laut dem Hersteller ist es so montiert, dass es von Umgebungsgeräuschen abgeschirmt ist. Ob das bei voller Geschwindigkeit wirklich funktioniert, ist indes fraglich – die meisten Motorräder erzeugen einen ohrenbetäubenden Lärm.

Neben der Rückblickfunktion soll der Skully P1 auch eine sehr leistungsfähige Navigationsengine mitbringen. Der Grund dafür ist, dass der Gründer ndes Herstellers vor einigen Jahren beim Suchen eines Verkehrzeichens in einen Unfall verwickelt war – hätte ihn sein Helm mit Informationen versorgt, so wäre ihm dieses Problem erspart geblieben.

Dieses Prisma erinnert verdächtig an Google Glass (Bildquelle: Engadget)

Dieses Prisma erinnert verdächtig an Google Glass (Bildquelle: Engadget)

Das Foto des Prototypen lässt eine an Google Glass angelehnte Konstruktionsweise vermuten, bei der der Fahrer seinen Blickwinkel anpassen muss – die bei Jagdflugzeugen verwendete Projektionstechnik ist “angenehmer”, da die vom Helm generierten Daten direkt “in der Umgebung” erscheinen.

Die Android-Integration dürfte übrigens kein reiner Marketing-Gag sein. Laut einem Interview mit der amerikanischen Mutterseite plant der Anbieter, die Schnittstelle auch für Drittanbieter zu öffnen. Es ist also nur eine Frage der Zeit, wann Rocker eine Spezial-Applikation zum betrunkenen Formationsfahren erhalten. Zudem dürfte der P1 auf den Datenschatz von Google Maps zugreifen, was dem Hersteller das Zukaufen eigener GPS-Daten erspart.

Angaben zu Preis und Verfügbarkeit gibt es ebenfalls noch nicht. Gerüchte verweisen auf einen Mindestpreis weit über 1000 US-Dollar; die Auslieferung der schwarzen und weissen Modelle sollte im kommenden Frühjahr beginnen. Der Hersteller nimmt allerdings schon jetzt Voranmeldungen entgegen – Betatester bekommen ihre Hardware etwas früher.

Denkt ihr, dass sich die HUD-Technik im Motorradbereich durchsetzt?

Quelle: Engadget DE

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