Die Erfindung der Smartwatch war – wie so viele technische Neuerungen – eigentlich die eines Geschichtenerzählers. Wie bereits in den alten Star Trek Folgen eine Art Tablet-PC den Captain und seine Crew bei Bodenmissionen auf dem Laufenden hält, so könnte man die bereits 1930 in den Detektivgeschichten von Dick Tracy auftauchende Video-Uhr am Handgelenk als die erste intelligente Uhr bezeichnen.
Häufig treiben Phantasten mit ihren Einfällen die Entwicklung maßgeblich voran, denn sie scheren sich nicht um die Machbarkeit ihrer Ideen, lediglich die gute Geschichte ist wichtig. Wo man jedoch früher noch viele Jahre warten musste, bis überhaupt die technischen Voraussetzungen für derlei verrückte Dinge geschaffen worden waren, dort erfolgen heute die Neuerungen quasi täglich und lassen selbst die kühnsten Träume wahr werden.
Eine solche Erfindung war die Smartwatch. Der Sinn der ersten Wearables bestand eigentlich darin, Dinge wie Anrufe oder SMS zu bemerken, ohne dafür das Handy aus der Tasche nehmen zu müssen. Das Know-how in solchen technischen Fragen lag selbstverständlich in den Händen der Smartphone-Hersteller. Diese konnten im Grunde die Technologie nutzen, die bereits in den eigenen Geräten verbaut war. Lediglich die Größe war hier ein entscheidender Knackpunkt – und ist es bis heute. Denn während eine normale Uhr lange Zeit mit einer Batterie auskommt, müssen viele Smartwatches im Grunde jeden Tag aufgeladen werden.
Doch dies hat sich heute geändert. Denn längst ist es nicht mehr nötig, geheimes Wissen zu haben, um die Entwicklung weiterzutreiben. Und da verwundert es nicht, dass sich auch die bekannten Uhrenhersteller in dieses Metier hineingewagt haben. So gibt es inzwischen jede Menge moderne Smartwatches von typischen Herstellern wie Fossil, Michael Kors oder sogar Breitling. Der Funktionsumfang variiert zwischen den Modellen sehr. Während einige Modelle, wie z. B. die Samsung Galaxy Gear, sogar eine eigene Kamera haben und somit auch ohne ein gesondertes Smartphone Bilder und Videos aufnehmen können, ist die BENTLEY SUPERSPORTS B55 von Breitling eigentlich eher ein Chronograph mit einigen zusätzlichen smarten Funktionen.
Business, Sport, Urlaub
Eine Smartwatch kann im Alltag ein treuer Begleiter sein, und zwar bei vielen Gelegenheiten. Jeder Mensch hat unterschiedliche Ansprüche und Wünsche an ein solches Gadget.
Die Businessfrau wünscht sich ein modisches Accessoire, das sie an wichtige Termine erinnert, und zwar ohne beim morgendlichen Meeting sämtliche Kollegen ebenfalls darüber zu informieren. Außerdem sollte sich das Gerät sowohl zu Hause mit dem Android-Smartphone als auch mit dem firmeneigenen iOS-Gerät verbinden lassen.
Der Radsportler braucht genaue Informationen über die zurückgelegte Strecke, die dabei verbrauchten Kalorien, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Steigerung gegenüber der letzten unternommenen Tour. Ideal wäre es auch, wenn für das Intervalltraining ein Pulsmesser über die maximale Belastung Auskunft geben kann.
Wie schön wäre es außerdem für jedermann, im Strandurlaub mit einer wasserdichten Smartwatch Schnappschüsse der Kinder zu machen und diese in einer ruhigen Minute gleich über WhatsApp als digitale Postkarte an die Lieben zu Hause zu versenden?
Smartphone ade?
Wenn die Geräte doch schon so vieles können, dann könnte man doch mit einem solchen Mini-Freund das Smartphone ersetzen, richtig? Genau das haben sich die Hersteller ebenfalls gedacht. Und so gibt es neben den Geräten, die über Bluetooth mit dem Smartphone verbunden werden, auch solche Geräte, die über eine eigene SIM-Karte sogar eine Anruf- und Messagefunktion übernehmen können. Gesteuert werden diese Wearables durch Gesten- oder Sprachsteuerung, was das Hantieren mit den kleinen Displays enorm vereinfacht. Doch der Trend bei den intelligenten Geräten geht wider Erwarten eher in die Richtung: Größer ist besser. Zumindest lassen dies die neueren Smartphones vermuten. Insofern sollte keine Gefahr bestehen, dass die normalen Mobilgeräte aussterben. Welches Gerät verwendet wird, ist und bleibt immer noch Geschmackssache – schließlich will nicht jeder wie Michael Knight ständig in sein Handgelenk sprechen.