Das Honor View 10 im Androidmag Test

26. January 2018 Comments Off on Das Honor View 10 im Androidmag Test Kommentar(e)

Honor bekommt von und nach Huawei auch ein neues Topmodell Рdas allerdings stark an das Huawei Mate 10 Pro erinnert. Wo die Unterschiede liegen und wie der Sechsz̦ller im Test abschneidet, verraten wir auf dieser Doppelseite.

Der Erfolg von Samsung beruht bekanntlich einerseits auf hervorragenden Vorzeigemodellen,­ andererseits aber auch auf dem breit aufgestellten Unterbau. Auch wenn sich die Südkoreaner in den letzten Jahren etwas zurücknahmen, vor nicht allzu langer Zeit führte man noch unzählige verschiedene Serien für alle Geschmäcker. Was das mit Honor zu tun hat? Die nicht ganz unähnliche Ausrichtung von Huawei, dem Mutterunternehmen von Honor. Auch hier wird versucht, möglichst alle Preisbereiche abzudecken – nur eben unter dem Deckmantel einer neuen Marke. Das hat allerdings zur Folge, dass sich Honor- und Huawei-Geräte teilweise stark ähneln.

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Dementsprechend besteht auch die Gefahr, dass sich Huawei mit der eigenen Tochter ein wenig das Wasser abgräbt. Auf den ersten Blick erinnert das Honor View 10 an eine Mischung aus dem Mate 10 Pro und dessen Lite-Version. Der technische Unterbau ist an das Topmodell angelehnt: Huawei beziehungsweise Honor verpasst dem View 10 den aktuellsten Prozessor aus eigener Fertigung, den Kirin 970. Dessen Besonderheit ist der eigene Chip zur Verarbeitung neuronaler Prozesse; also ein Teil des Prozessors, der eine künstliche Intelligenz bereitstellt, die vollkommen offline arbeitet.

KI als seltene Hilfe

Allerdings sind die Einsatzszenarien, wie auch beim Mate10 Pro, noch stark eingeschränkt. Die Kamera erkennt beispielsweise verschiedene Motive automatisch und die Ãœbersetzungs-App (in Kooperation mit Microsoft entstanden) kann auch ohne Internetverbindung Wörter und Phrasen in eine andere Sprache übertragen. Das sind zwar nette Gimmicks, ein Kaufgrund aber kaum. Anders verhält es sich bei der potenten weiteren Ausstattung: 6 GB RAM sind aller Ehren wert, ebenso der Festspeicher von 128 GB – der sich zusätzlich auch noch erweitern lässt. Ein Pluspunkt, den das Honor View 10 dem Mate10 Pro voraushat. Dabei bleibt es dann aber auch.

Aluminium statt Glas

Die Aluminium-Rückseite des View 10 ist schick, keine Frage, aber auch weniger edel als die gläserne Verpackung des teureren Vorbilds. Die Verarbeitungsqualität ist dennoch hervorragend. In Sachen Leistungswerte schenken sich die beiden Modelle nichts, beide Smartphones dürfen sich Teil der Top-Riege in unserer Leistungstabelle nennen. Die Akkulaufzeiten sind ebenfalls fast identisch. Je nach persönlicher Präferenz könnten aber zwei Punkte für das Honor View 10 sprechen. Zum einen positioniert der Hersteller den Fingerprint an der Vorderseite, was bei manchen Interessenten durchaus auf Gegenliebe stoßen könnte. Zum anderen verbaut Honor einen LCD-Screen, der Farben weniger intensiv wiedergibt. Das ist keineswegs ein Manko, stören sich doch auch so manche AMOLED-Besitzer an den übersättigten Kontrasten.

Kamera mit Abstrichen

In Sachen Kamera hat das Honor View 10 hingegen nichts zu melden. Die Kooperation mit Leica ist den Huawei-Smartphones vorbehalten, weswegen es nicht verwundert, dass die 16 MP-Knipse des Honor View 10 nicht mithalten kann. Die Fotos gefallen durchaus mit guter Qualität, der fehlende optische Bildstabilisator und so manche Schwächen bei schlechterer Umgebungsbeleuchtung lassen die volle Punkteanzahl aber nicht zu.

Positiv hervorgehoben muss dafür der Klinkenstecker werden. Zwar liefert der Hersteller keine Kopfhörer mit, sämtliche handelsüblichen Stöpsel sind mit der 3,5 Millimeter-Buchse aber kompatibel. Huaweis Schnelllade-Technologie ist ebenfalls an Bord, die wichtigsten Funkstandards sowieso.

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Fazit

499 Euro will Honor für das View 10 und damit rund 300 Euro weniger als Huawei für das Mate10 Pro. Mithalten kann das View 10 zwar nicht in allen Belangen, um ein hervorragendes Smartphone zu einem fairen Preis handelt es sich aber allemal. Und die Unterschiede sind groß genug, damit Huawei keine Sorge tragen muss, sich ins eigene Knie zu schießen.

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oliver

Oliver Janko   Chefredakteur

Studiert in Wien und schreibt Reportagen, Tests und Reviews für die Printausgaben des Verlags. Bei Fragen – Facebook, Google+ und Co. sind allzeit bereit.

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