Eine Drohne, die mehr kann als eine Einsteiger-Libelle, aber nicht so viel kostet wie ein Profi-Fluggerät? Wir sind Parrots neue Mittelklasse-Drohne Bebop 2 testgeflogen und haben uns gefühlt wie Kinder mit ihrem neuen Lieblingsspielzeug.
Im Sommer letzten Jahres sind wir mit der Bebop-Drohne erster Generation abgehoben und sogleich hat uns der Wind auf den Boden Tatsachen zurückgeholt. Weder wollten wir mit der Überlandleitung in Berührung kommen, noch im Machtbereich eines Schäferhunds landen, der das Nachbarschaftsanwesen bewacht, und auch nicht den LKW-Fahrern auf der nahen Bundesstraße Alpträume von Riesenlibellen bescheren, die an ihrer Windschutzscheibe zerschellen. Vorsichtig manövrierten wir Bebop 1 deshalb über eine nahe Wiese. Dieses Jahr das Gleiche, nur frischer war das Lüftchen, kaum schwächer. Dementsprechend behutsam starteten wir den scheinbar kompakteren Nachfolger Bebop 2, dieses Mal sogar ohne Controller, sondern nur über das Tablet.
Größer, aber nur noch ohne Stoßfänger
Gefühlt ging nun alles sicherer von der Hand bzw. vom Steuerfinger. Ohne Crashs, ohne Abstürze. Das mag damit zu tun haben, dass der Vorgänger Styropor-Stoßfänger montiert hatte. Die konnte man zwar abnehmen, haben das aus Respekt vor unseren Flugkünsten jedoch nicht gemacht. Die neue Drohne gibt es gar nicht mit diesen Bumpers, sie bietet damit der bewegten Luft auch eine kleinere Stirn, ist ergo stabiler. Wir müssen im Zuge dessen auch unseren ersten Größeneindruck korrigieren. Die Bebop 2 hat „stoßfängerbereinigt“ sowohl in der Grundfläche als auch in der Höhe um einige Centimeter gegenüber dem Vorgängermodell zugelegt.
Mehr als doppelte Flugzeit
Vor allem das Plus bei der Rumpfhöhe kam dem Akku zugute. Er muss nun nicht mehr über ein Kabel fummelig mit dem Drohnenkorpus verbunden werden, sondern rastet mit Click-Verschluss ein – und hat nun eine Kapazität von 2.700 mAh (vorher waren es nur 1.200 mAh), womit er eine Flugzeit von starken 25 Minuten verschafft. In Anbetracht der 11 Minuten zuvor ist das ein echter Sprung. Mit einem zweiten Akku (der kostet 60 Euro) kommt man so schon fast auf eine Stunde Flugspaß. Bevor dieser leer ist, ist vermutlich zuerst der Speicher voll. Denn wer filmen möchte, kann dies auch hier in Full HD-Qualität tun. Die dreifach gelagerte 180°-Kamera erlaubt durch einen anderen Winkel jetzt sogar die Nutzung eines Ausschnitts, der einem 90°-Bildwinkel senkrecht auf den Boden entspricht.
Neu ist auch eine rote LED am Heck des Brummers (was man trotz 100 Gramm Gewichtszunahme nicht im Sinne von Heavyweight verstehen muss). So bleibt der Quadkopter auch bei Dämmerung in der Luft gut sichtbar und vor allem auch im Falle eine ungewollten Zwischenlandung. Verbessert haben sich auch Funkreichweite (300 statt 250 Meter) und Fluggeschwindigkeit: Jetzt saust Bebop sogar mit 18 statt 12 m/s durch die Luft.
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