LG V10 im Test: Doppelt verglast

Peter Mußler 7. February 2016 3 Kommentar(e)
LG V10 im Test: Doppelt verglast Androidmag.de 5 5 Sterne

LG hat Familien­zuwachs ­bekommen. Und Zuwachs ist ­dabei durchaus ­wörtlich zu ­verstehen, denn das V10 ist größer als seine ­Geschwister, kann aber auch mehr. Wir sagen, wo die ­Eigenheiten dieses Riesen liegen.

LG_V10

Irgendwie klingt diese Modellbezeichnung ­befremdlich. V10: Da denkt man an einen Rennmotor und nicht unbedingt an ein Smartphone von LG. Die heißen normalerweise „G irgendwas“, wenn sie aus der Top-Linie stammen, oder haben echte Namen statt Codes. Dieses Gerät schlägt also bereits nominell aus der Art. Wir verraten schon jetzt: Auch technisch gibt es Extraordinäres.

Das V10 ist mit einem 5,7 Zoll großen Display ein gut gebautes Phablet. Dennoch wirkt es noch mächtiger als diese Zahl erwarten lässt. Das ist keine Täuschung, das V10 ist einen halben Zentimeter länger als das S6 edge+ von Samsung mit gleicher Display-Diagonale. Und das liegt nicht etwa an einem klobigen Gehäuse, nein, in diesen kleinen Stückchen Mehr liegt die Besonderheit dieses Geräts: Über dem Hauptschirm befindet sich nämlich ein zweites Display. Dieser schmale Anzeigestreifen misst keine 8 Millimeter in der Höhe (Diagonale 5,3 cm), löst aber mit 1.040 x 160 Pixeln genauso ­bestechend auf wie der 2K-Hauptschirm (513 ppi).

Individualisierung ist Trumpf - und hier leicht möglich. Links zu sehen: die zwei Augen für Einzel- und Gruppenselfies.

Individualisierung ist Trumpf – und hier leicht möglich. Links zu sehen: die zwei Augen für Einzel- und Gruppenselfies.

Kraft der zwei Schirme

Dieses kleine aber feine Band über dem eigentlichen Display ist einricht- und natürlich auch abschaltbar. Entweder es ­leuchtet gar nicht (dann macht der Erwerb des V10 aber ­wenig Sinn) oder die ganze Zeit bzw. nur wenn das Hauptdisplay deaktiviert ist. Dort können Uhrzeit, Datum und Wetter angezeigt werden, aber auch eine persönliche Signatur und natürlich Notifications. Vorteil: Es braucht nicht für jede Aktion der große Schirm unter Strom gesetzt werden, was Akku spart. Mit einem Längswisch erscheinen vier Buttons, über die sich WLAN und Ton deaktivieren oder Taschenlampe bzw. Kamera einschalten lassen. Ist das Gerät in voller Verwendung liefert der Hilfsschirm beispielsweise die letztgenutzten Apps oder lässt sich nach Belieben belegen. Definitiv innovativ. Das gesamte Display-Gespann überzeugt (trotz der günstigeren IPS-Technologie!) mit guter Helligkeit, hervorragender Schärfe und äußerst satten Farben.

Wichtige Design- und Qualitätsingredienz ist die stattliche Flanke aus Metall. Da rückt der Plastikrücken in den Hintergrund.

Wichtige Design- und Qualitätsingredienz ist die stattliche Flanke aus Metall. Da rückt der Plastikrücken in den Hintergrund.

Starker Auftritt

Kommen wir zum sekundären Alleinstellungsmerkmal, dem Gehäuse-Design: Wüsste man es nicht besser, so könnte man vermuten, dass unter dem abnehm­baren Kunststoffrücken ein Herz mit acht Kammern schlägt (tatsächlich sind es sechs): In ebenso viele Quadrate ist nämliche die Fläche unterteilt, jedes einzelne davon ist griffig geriffelt. Das erweckt in Verbindung mit den matten und prägnanten Aluflanken den Eindruck eines „Cross-Phones“, also einer Kreuzung aus stabilem Handwerker-Handy und leistungsfähigem Design-­Stück. Mit 192 Gramm hat die Hand auch ordentlich zu tragen, einen Smartphone-Bizeps oder Krämpfe sollte man von der Benutzung dennoch nicht ­bekommen, vielmehr unterstreicht die Masse das Qualitätsgefühl. Der 3000 mAh-Akku ist übrigens tauschbar (das ist selten bei Top-Phones).

Er befeuert nicht nur die beiden Schirme, sondern auch den Qualcomm-Sechskerner vom Typ Snapdragon 808, der in Verbindung mit dem gigantischen Arbeitsspeicher (4 GB) eine starke Performance liefert, aber unter dem Plastikpanzer auch spürbar Wärme (keine Hitze!) entwickelt.

Die Wippe sieht aus wie ein Lautsprecher, birgt aber keinen Töner, sondern den Fingerprint-Scanner. Die Oberfläche zieht Staub an.

Die Wippe sieht aus wie ein Lautsprecher, birgt aber keinen Töner, sondern den Fingerprint-Scanner. Die Oberfläche zieht Staub an.

Selfie-Tandem

Eine weitere Stärke der hochklassigen LG-Phones ist neben dem Display die Kamera. Das V10 bricht mit dieser Tradition nicht, Fokus und Auslöser arbeiten schnell, die Farben sind sehr kräftig und trotz der 16 Megapixel auf dem Chip hält sich das Bildrauschen auch bei wenig Licht in Grenzen. LG hat ­dabei alles richtig gemacht und seine guten Fotomodule weiter optimiert. Neben vielen Software-Gadgets warten für Selfie-Fans vorne nun gar zwei Linsen: eine mit 80° Bildwinkel (für das Einzelporträt) und eine 120°-Weitwinkelversion für Gruppenfotos.

Als erstes LG-Gerät unterstützt das V10 übrigens die Möglichkeit der Entsperrung per Fingerabdruck. Schade nur, dass der Scanner in die Wippe hinten ­integriert ist. Auf dem Tisch liegend kann man es also nicht benutzen, was den Vorzug relativiert.

Fazit

Wenn auch nur ein Sechs- und kein ­Zehnzylinder – das V10 ist ein starkes Gerät mit der pfiffigen Kombination zweier starker Displays, einer überzeugenden Kamera, guter Verarbeitung und in vor allem unzähligen Software-Helferlein, die ­aufzuzählen ein eigenes Heft benötigen würde. Das Design ist wohl ­Geschmackssache, der Preis aber angemessen.

daumen_hoch
Innovatives Display-Konzept
Starke Hardware, gewaltige Ausstattung

 

daumen_runter


Polarisierendes Design
Hoher Preis

 

[asa]B019DV8V8Y[/asa]

Aktueller Preis auf Amazon:
Price Not Found
 
Android
5.1
5,7"
2560x1440
Gewicht
192 g
16 MP
5 MP
Kamera
64 GB
200 GB
Speicher
4 GB
RAM
8x
1,8/1,4 GHz
CPU



OK MicroSD OK USB OK Audio OK GPS OK HSPA+ OK NFC OK WLAN (a,b,g,n,ac) OK Bluetooth 4.1
Abmessungen: : 159,6x79,3x8,6 (in mm - Höhe x Breite x Tiefe)

Display: 5 Sterne
Speed: 5 Sterne
Akku: 5 Sterne
Verarbeitung: 5 Sterne
Ausstattung: 5 Sterne
Design: 4 Sterne
Haptik: 4 Sterne
Kamera: 4 Sterne
Leistung:
3620
 
Grafik:
1933
 
Browser:
3849
 
Akku:
526
 
Max. 80627
Max. 4942
Max. 7176
Max. 910
Gesamtwertung: 37/40
 

Gerätevergleich Rang 1

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