Ist das Motorola Moto X
zu spät zu uns gekommen?
Die ehemalige Google-Tochter lieferte mit dem Moto X Mitte 2013 ein solides Smartphone ab. Mit gehöriger Verspätung erscheint das Gerät nun auch bei uns. Zu spät?
In den USA ist das Moto X bereits seit August 2013 zu haben, nun schaffte es das Spitzenmodell von Motorola mit gehöriger Verspätung über den großen Teich. Technisch war es selbst beim US-Release kein Überflieger, das Smartphone hat uns aber dennoch gefallen und vor allem mit einigen klugen Features überrascht.
Ideal, wenn du ein gut verarbeitetes Handy mit aktuellem Android und innovativen Extras suchst.
Nicht geeignet, wenn du moderne Hardware mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis möchtest.
Hübsch und hochwertig
Äußerlich macht das Moto X einen guten Eindruck: Die Front ist minimalistisch gestaltet und aufgrund des AMOLED-Bildschirms durchgehend tiefschwarz. Hier stört kein deplatziert wirkendes Logo das stimmige Gesamtbild. Auch die Rückseite gefällt mit einer Art Carbon-Look und einer griffigen, leicht gummiartigen Oberfläche. Generell erinnert das Design an den günstigen Megaseller Moto G, allerdings wirkt hier alles einen Tick hochwertiger und edler. Mit 130 Gramm ist das Moto X zudem um 13 Gramm leichter als sein günstiges Pendant und exakt gleich schwer wie das Nexus 5 oder das Galaxy S5. Die Bildschirmdiagonale von 4,7 Zoll ist wiederum identisch mit dem HTC One und geht somit für heutige Verhältnisse als vergleichsweise klein durch. Die Haptik ist einer der großen Pluspunkte des Moto X, denn das Smartphone liegt toll in der Hand und eignet sich insbesondere für jene, denen andere Geräte jenseits von 5 Zoll bereits zu groß sind.
Technik von gestern…
Im gefälligen Gehäuse steckt nicht mehr ganz taufrische Hardware: Der Qualcomm S4 Pro-Chip in der Dual Core-Variante ist mittlerweile im Mittelklasse-Segment zu verorten, auch die Display-Auflösung ist mit 1280 x 720 Pixeln schon lange nicht mehr auf der Höhe der Zeit. In der Praxis ist der Bildschirm aber in Sachen Schärfe kaum von Full HD-Panels unterscheidbar, zudem ist der Schwarzwert aufgrund der AMOLED-Technik hervorragend. Die extrem satten Farben sind wiederum Geschmackssache und könnten jedem, der Wert auf eine hohe Farbtreue legt, sauer aufstoßen.
…und Ideen von morgen
Obwohl die Technik eher altbacken daherkommt, bietet das Moto X auf Seiten der Software eine ganze Reihe absolut innovativer Funktionen. Zu nennen ist hier beispielsweise die „Aktiv-Anzeige“: Anstatt mit einer Benachrichtigungs-LED werden neue oder verpasste E-Mails, SMS, Anrufe oder sonstige App-Mitteilungen direkt auf dem Display visualisiert. Ebenfalls spannend ist „Motorola Connect“: Damit lassen sich Benachrichtigungen per Chrome Browser-Plugin am PC senden und empfangen (ähnlich wie mit der App „Pushbullet“). Die App „Assist“ automatisiert zudem verschiedene Funktionen des Moto X, so lassen sich etwa speziell an die jeweiligen Situationen angepasste Funktionen fürs Autofahren, für Besprechungen oder für die Nacht definieren.
“OK Google Now”
Das Highlight in Sachen Software ist jedoch ebenso unscheinbar wie spannend: Per Auslösesatz „OK Google Now“ lässt sich das Moto X aus dem Standby-Modus aufwecken und mit dem passenden Sprachbefehl für allerhand Funktionen einsetzen. Wenn Sie etwa „OK Google Now. Route nach München“ sagen, berechnet Ihnen das Moto X aus dem Standby-Modus heraus via Google Maps eine Route nach München. Ähnliche Aktionen lassen sich mit „Markus mobil anrufen“, „suche die Telefonnummer von …“ auslösen, aber auch Fragen wie etwa „wie hoch ist der Eiffelturm“ oder „wie wird morgen das Wetter“ sind möglich. Voraussetzung dafür ist lediglich eine kurze Konfiguration, danach ist das Moto X auf Ihre Stimme eingestellt und ignoriert die Sprachbefehle anderer.
Naturbelassenes Android 4.4.2
als großer Pluspunkt des Moto X.
Dafür verantwortlich zeichnet einerseits die bereits erwähnte Rückabdeckung mitsamt IP67-zertifizierten Dichtungen, die völlige Staubdichte und zeitweiliges Untertauchen (maximal 30 Minuten) bis zu 1 Meter Wassertiefe erlauben. Damit ist das S5 besser ausgerüstet als die meisten anderen Outdoor-Geräte, die häufig nur IP57 bieten. Lediglich das Sony Xperia Z2, welches mit IP58 ausgestattet ist und dadurch zeitlich unbegrenzt beim Untertauchen geschützt ist, bietet hier mehr. Andererseits legt Samsung noch eine gehörige Schippe nach und stattet das S5 mit einem Pulsmesser auf der Gehäuserückseite aus. Die Funktionsweise ist simpel: die App „S Health“ starten, die Option „Herzfrequenz“ auswählen und den Zeigefinger für einige Sekunden auf den Sensor legen. Die Messgenauigkeit ist gut, die Funktionstüchtigkeit ist also gegeben. Wie sinnvoll der Pulsmesser im Alltag wirklich ist, sei dahingestellt. Vor allem weil Samsung will, dass Gadgets wie die Gear 2, Gear Neo oder Gear Fit gemeinsam mit dem S5 genutzt werden, obwohl diese auch einen Pulsmesser bieten. Übrigens: Für eine stromsparende Kommunikation mit diesen „Wearables“ verfügt das S5 (wie auch das S4, Note 2 oder Note 3) über ANT+ Konnektivität. Damit lassen sich Sensordaten kabellos und energieeffizient aufs Smartphone übertragen.
Fazit
Anfang 2013 hätte das Moto X mit diesen Spezifikationen und einem Preis von 350 Euro eingeschlagen wie eine Bombe. Über ein Jahr später gibt es das in vielerlei Hinsicht bessere Nexus 5 um das gleiche Geld oder für etwas mehr auch ein Galaxy S4. Das ändert aber natürlich nichts daran, dass das Moto X ein sehr schönes Smartphone mit innovativen und intelligenten Software-Features ist. Die vorinstallierte, naturbelassene Android 4.4.2-Version ist ein weiterer bedeutender Pluspunkt.
- Innovative, gut umgesetzte Software-Features
- Aktuelles Android, zügige Update-Politik
- Kamera nicht immer zuverlässig
- Für die gebotene Hardware relativ teuer
USB Audio GPS HSPA+ NFC WLAN (a,b,g,n,a,c) Bluetooth 4.0
Display: Speed: Akku: Verarbeitung: Ausstattung: Design: Haptik: Kamera: |
Leistung:
20172
Grafik:
878
Browser:
1445
Akku:
468
|
Max. 80627 Max. 4942 Max. 7176 Max. 910 |